DVB-T

ProSiebenSat.1 will Sat.1 Gold auch über DVB-T verbreiten

Sat.1-Ableger soll zunächst in Bayern terrestrisch auf Sendung gehen
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ProSiebenSat.1 will Sat.1 Gold auch über DVB-T starten ProSiebenSat.1 will Sat.1 Gold auch über DVB-T starten
Screenshot: teltarif.de
Dass Totgeglaubte länger leben zeigt sich aktuell beim digital-terrestrischen Fernsehen DVB-T. Viele sahen nach dem Ausstieg der Mediengruppe RTL aus der terrestrischen Fernsehverbreitung das Ende des Ausstrahlungsweges in Deutschland. Doch dann überraschte die konkurrierende ProSiebenSat.1-Media-AG nicht nur mit ihrer Vertragsverlängerung bis 2018, sondern auch der Ankündigung weitere Sender aufzuschalten.

ProSiebenSat.1 will Sat.1 Gold auch über DVB-T starten ProSiebenSat.1 will Sat.1 Gold auch über DVB-T starten
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Und dieser Ankündigung lässt man nun Taten folgen: Nach dem DVB-T-Start des Frauensenders Sixx will der Medienkonzern nun auch den Kanal Sat.1 Gold terrestrisch verbreiten. Ähnlich wie bei Sixx soll die Ausstrahlung zunächst in Bayern erfolgen: Am kommenden Donnerstag, 11. Juli, will sich der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) mit dem Antrag von ProSiebenSat.1 beschäftigen. Weitere Bundesländer sollen folgen. Sat.1 Gold ist am 17. Januar diesen Jahres gestartet und richtet sich an 49- bis 64-jährige Zuschauer, den so genannten "Best Agern".

Mit der DVB-T-Aufschaltung des neuen Senders ist wahrscheinlich bei ProSiebenSat.1 noch nicht Schluss. Voraussichtlich im September startet mit ProSieben Maxx ein weiterer Free-TV-Kanal, der sich tagsüber an Kinder und Jugendliche richten und am Abend Männer im Alter von 30-59 Jahren ansprechen soll. Auch dieses Programm will der Medienkonzern terrestrisch via DVB-T verbreiten.

ProSiebenSat.1-Engangement bewegte RTL noch nicht zum Rückzug vom Rückzug

Einen Rückzug vom Rückzug aus der DVB-T-Verbreitung hat das Engagement des Konkurrenten ProSiebenSat.1 jedoch bei der Mediengruppe RTL nicht ausgelöst: Am 1. August beenden RTL, RTL2, Super RTL, n-tv und VOX wie geplant ihre terrestrische Verbreitung in München und Oberbayern. Andere Regionen in Deutschland kommen noch bis Ende 2014 in den Genuss der RTL-Sender via DVB-T. Eine spannende Frage ist, ob sich der sukzessive Rückzug der RTL-Sender negativ auf die Zahl der DVB-T-Zuschauer auswirkt. Anfang 2013 nutzten 4,7 Millionen Haushalte in Deutschland den Verbreitungsweg, inzwischen dürften es über fünf Millionen sein.

Lokal-TV: Drei Rückzüge und zwei Neuzugänge via DVB-T

RTL bleibt mit seinem DVB-T-Rückzug nicht alleine: Die Regionalsender Leipzig Fernsehen und Chemnitz Fernsehen stellen zum 30. September ihren Betrieb ein, da die Kosten für die Ausstrahlung zu hoch geworden sein sollen. Leipzig Fernsehen wurde bereits über DVB-T verbreitet, beim Schwestersender Chemnitz Fernsehen war dies geplant. Die Lokal-TV-Sender folgen dem Veranstalter Center.TV in Bremen, der bereits im Mai die Segel streichen musste.

Dafür nutzen die beiden regionalen Fernsehsender RAN1 [Link entfernt]  (Regionalfernsehen Anhalt) aus Dessau und RBW (Regionalfernsehen Bitterfeld Wolfen) seit Mitte Juni zusätzlich den Verbreitungsweg DVB-T. Die beiden Fernsehprogramme wurden bislang über Kabel, Livestream und noch analog über Antenne ausgestrahlt.

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