Datenleck

Erneuter Datenmissbrauch bei Bundesagentur für Arbeit

Externe Firma wollte Online-Daten auch von Akademikern abgreifen
Von AFP / Paulina Gesikowski

In der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat es erneut einen schweren Fall von Datenmissbrauch gegeben. Wie eine Sprecherin der Bundesagentur der Frankfurter Rundschau bestätigte, schaltete eine Berliner Firma in der Online-Jobbörse der Arbeitsagentur mehr als 2500 unterschiedliche Stellenangebote, um die Daten von Bewerbern abzugreifen. Die Angebote richteten sich auch an Akademiker und reichten von vermeintlichen Facharztstellen über pädagogische Berufe bis hin zu Ingenieuren und Managerposten.

Bundesagentur für Arbeit Erneutes Datenleck bei der Bundesagentur für Arbeit
Foto: AFP
"Das ist eindeutig Missbrauch", sagte BA-Sprecherin Anja Huth dem Blatt. "Das verstößt gegen die Nutzungsbedingungen." Bei den tausenden Stellen handele es sich nicht um ein Arbeitsangebot, sondern "eindeutig um den Versuch der Adresssammlung". Einen Missbrauch dieser Dimension habe es in der Jobbörse der Bundesagentur noch nie gegeben, sagte Huth weiter. "Das ist ein sehr ungewöhnlicher Fall." Techniker der Arbeitsagentur seien nun mit Hochdruck dabei, den Account der dubiosen Firma zu löschen, doch wegen der Vielzahl der Einträge "braucht das System einige Tage, um die falschen Stellenangebote zu löschen." Zudem sei erfolglos versucht worden, die Firma Econsulting24 Ltd [Link entfernt] mit Sitz in Berlin zu erreichen.

Der Bundesbeauftragte für Datenschutz, Peter Schaar, hatte kürzlich die weitgehenden Zugriffsmöglichkeiten von BA-Mitarbeitern auf Informationen wie Suchtkrankheiten oder Schulden von Arbeitslosen kritisiert.

Weitere Artikel zum Thema veröffentlichte Daten im Internet