29 Millionen Zweithandy-Nutzer

Bitkom: 29 Millionen Kunden nutzen Zweit- und Dritthandys

Fast 100 Millionen Handys in Deutschland
Von Hans-Georg Kluge

Ein Handy ist nicht immer genug. 29 Millionen Zweit- und Mehrfachhandybenutzer können nicht irren. Ein Handy ist nicht immer genug. 29 Millionen Zweit- und Mehrfachhandybenutzer können nicht irren.
Montage: teltarif.de
In Deutschland gibt es mittlerweile 62 Millionen Mobilfunknutzer, die 98 Millionen Handys im Gebrauch haben. Das teilt der Branchenverband Bitkom heute mit. Damit nutzen 88 Prozent aller Deutschen älter als 14 Jahre ein Handy. Wie eine Umfrage im Auftrag der Bitkom ergab, nutzt - statistisch betrachtet - jede Einzelperson 1,3 Handys.

Ein Handy ist nicht immer genug. 29 Millionen Zweit- und Mehrfachhandybenutzer können nicht irren. Ein Handy ist nicht immer genug. 29 Millionen Zweit- und Mehrfachhandybenutzer können nicht irren.
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Tatsächlich nutzen 29 Millionen Deutsche mehr als ein Handy gleichzeitig - davon sieben Millionen sogar drei oder mehr. Besonders die berufliche Nutzung der Telekommunikation führt zu diesem Effekt: "Immer mehr Beschäftigte erhalten ein Diensthandy", sagt BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Daher haben mindestens 59 Prozent aller Berufstätigen zwei oder mehr Handys im Gebrauch. Nur drei Prozent aller Beschäftigten nutzen gar kein Handy.

Die mobile Internetnutzung ist für berufliche Nutzer sehr attraktiv. Der schnelle Zugriff auf Unternehmensdaten wird im Berufsleben immer wichtiger und selbstverständlich. "Der Trend zum Zweit- oder Dritthandy wird durch die neuen Smartphones weiter verstärkt", erläutert Kempf das Marktgeschehen. Dies führt aber auch zu Problemen, denn private und berufliche Daten auf einem Gerät können zu Sicherheitsproblemen führen. Auch möchte nicht jeder zwei verschiedene Handys gleichzeitig herumtragen.

Handyhersteller halten für diese Probleme vielfältige Lösungen parat

Die einfachste Lösung ist, einfach zwei Handys parallel zu nutzen. Während das eine Handy beruflicher Nutzung unterliegt, wird das zweite rein privat genutzt. Unterschiedliche Handys, unterschiedliche Benutzeroberflächen. Das ist jedoch nicht für jeden attraktiv.

Zwei SIMs, ein Handy

Dieses Problem umgehen Dual-SIM-Handys. Sie verfügen über zwei Sende- und Empfangseinheiten und können daher unter zwei unterschiedlichen Rufnummern erreichbar sein. Meist handelt es sich dabei um zwei eigenständige Verträge, oft sogar unterschiedliche Netze, da gerade große Firmen über besondere Verträge mit den Mobilfunk-Anbietern verfügen. "Mit den so genannten Dual-SIM-Handys können Berufstätige ihr Dienst- und Privathandy in einem Gerät bequem vereinen", sagt Dieter Kempf.

Bastel-Lösungen wie Dual-SIM-Adapter, für die die SIM-Karten zurechtgeschnitten werden müssen, eignen sich für Bastler und Interessierte, die auch vor irreperablen Schäden an SIM-Karten nicht zurückschrecken oder Kompatibilitätsprobleme für Herausforderungen halten.

Software-Lösungen für Smartphone-Nutzer

Der Hersteller Research in Motion hat für seine BlackBerry-Plattform eine Software-Lösung im Angebot. Die "BlackBerry Balance" genannte Funktion ermöglicht, auf Dienst-Handys auch private Dienste zu nutzen, ohne dass die Sicherheit der Unternehmensdaten gefährdet ist.

Auch für Android-Nutzer gibt es Software-Lösungen, die das Gerät in einen beruflichen und einen privaten Teilbereich aufteilen. Zum Beispiel die Software "BizzTrust for Android". Wie die BlackBerry-Lösung konzentriert sich BizzTrust vor allem auf die Datensicherheit und sorgt dafür, dass private Anwendungen nicht auf vertrauliche Unternehmensdaten zugreifen können.

Für Nutzer eines Dienst-Handys stellt die private Nutzung ohne zusätzliche Vorkehrungen zur Trennung der privaten und beruflichen Daten eine Gefahr dar. Bei übermäßiger privater Nutzung kann sogar eine wirksame Kündigung des Arbeitsverhältnisses drohen.

Die Daten hat das Marktforschungsinstitut Aris im Auftrag des Bitkom erhoben. Für die repräsentative Umfrage wurden 1000 Personen ab 14 Jahre befragt.

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