Aus einer Hand

Die Triple-Play-Angebote der DSL-Provider im Vergleich

Drei Telekommunikations-Anbieter mit Paketangeboten
Von Ralf Trautmann

Triple Play hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Trend-Begriff entwickelt, der Telefonie, Internet und Fernsehen aus einer Hand bezeichnet: Während Surfen und Telefonieren seit jeher über eine gemeinsame Leitung abgewickelt werden können, soll auch der TV-Empfang nicht mehr von diesen beiden Leistungen getrennt sein und ebenfalls zum Beispiel über einen DSL-Anschluss realisiert werden. Lange Zeit boten hier lediglich die Kabelnetzbetreiber entsprechende Bündel, die wir in einem gesonderten Beitrag vorstellen.

Seit einigen Wochen sind jedoch auch die ersten Angebote auf DSL-Basis verfügbar. Nach dem Vorreiter HanseNet, dessen Zugänge allerdings bisher auf Hamburg und Lübeck beschränkt sind, folgte 1&1 mit einer entsprechenden Offerte. Dieser Anbieter konzentriert sich mittlerweile ausschließlich auf die Vermarktung seines neues Pakets und hat daher die klassischen DSL-Zugänge ohne das TV-Angebot kurzerhand komplett aus dem Sortiment gestrichen.

Jetzt hat auch die T-Com drei entsprechende Pakete eingeführt, die bereits im Zuge des Tarif-Relaunch des Unternehmens vor einigen Wochen präsentiert wurden. Wir haben die Komplett-Angebote der drei Provider einem Vergleich unterzogen.

Erste Komponente: Schneller Internetzugang

Ein Triple-Play-Paket zeichnet sich zunächst durch einen schnellen Breitband-Internetzugang aus: Hier verwendet 1&1 einen Resale-DSL-Anschluss der Telekom, bei dem immer die maximal verfügbare Bandbreite geschaltet wird. Im Höchstfall beträgt diese 16 MBit/s im Downstream. Die Telekom setzt für Triple-Play dagegen auf ihr neues VDSL-Netz: Außer bei T-Home Classic, das ebenfalls über einen klassischen DSL-Anschluss mit 6 MBit/s oder einen ADSL2+-Zugang mit 16 MBit/s realisiert wird, nutzen die beiden weiteren Angebote T-Com Complete Basic und T-Com Complete Plus das Highspeed-Netz. Dadurch ist das Angebot auch auf zwölf deutsche Großstädte beschränkt. Die Bandbreite ist hier zum Vermarktungsstart allerdings auf "nur" 25 MBit/s statt der zunächst geplanten 50 MBit/s gedrosselt. HanseNet verwendet dagegen sein eigenes Breitband-Netz und bietet seinen Kunden zwei verschiedene DSL-Geschwindigkeiten: So steht neben einer kostengünstigeren 4-MBit/s-Variante auch ein 16-MBit/s-Zugang bereit. Die Resale-DSL-Anschlüsse, die das Unternehmen außerhalb von Hamburg und Lübeck bereitstellt, können mit der TV-Komponente HomeTV dagegen nicht verwendet werden.

Zweiter Paketteil: Telefonie mit Pauschaltarif

Attraktiv sind die drei Paket-Angebote durch die Möglichkeit kostenfreier Gespräche ins deutsche Festnetz. Die Deutsche Telekom und 1&1 realisieren ihre Telefonie-Flatrate über einen VoIP-Zugang. Theoretisch kann auch der zu beiden Paketen gehörende Telekom-Festnetz-Anschluss für die Telefonie genutzt werden, hier fallen dann allerdings die regulären Entgelte an. Nachteil sind hier die zusätzlich anfallenden Kosten für den Grundanschluss, da bei reiner VoIP-Nutzung der klassische Festnetzzugang de facto gar nicht benötigt würde. Ein Trost ist die Möglichkeit, für nicht in der Telefonflatrate inbegriffene Ziele auch weiter Call-by-Call-Nummern nutzen zu können. So kosten zum Beispiel Gespräche zum Mobilfunk über den VoIP-Zugang der Telekom 17,9 Cent pro Minute, über 1&1 sogar minütlich zwischen 22,9 und 24,9 Cent je nach Handynetz. Dies lässt sich über Call-by-Call deutlich günstiger realisieren.

Da HanseNet dagegen sein eigenes Netz nutzt, ist die Unterscheidung zwischen Internet- und Festnetz-Telefonie bei diesem Anbieter hinfällig. HanseNet-Kunden haben somit auch nicht die Call-by-Call-Alternative und zahlen für Telefonate zum Handy 22 Cent pro Minute.

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