Handy-TV

debitel: Weitere TV-Handys ab August

Außerdem Programm-Erweiterung und weitere Vertriebspartner
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Das im DMB-Modus ausgestrahlte Handy-TV-Paket Watcha [Link entfernt] des Plattformbetreibers Mobiles Fernsehen Deutschland (MFD) wird bald über ein weiteres Handy empfangbar sein. Wie Henrik Rinnert, Geschäftsführer von MFD, gegenüber teltarif.de verriet, soll ein Gerät des Herstellers LG noch im August über den Vertriebspartner debitel ausgeliefert werden. Hierbei dürfte es sich um das Modell V9000 handeln, das auch schon beim bayerischen DMB-Versuch MI Friends zum Einsatz kommt. Hierbei handelt es sich um ein Handy, das neben dem L-Band auch das Band III empfangen kann.

Generell sollen alle künftigen Handy-Modelle, die die MFD einsetzen will, auch Band-III-tauglich sein, obwohl die Watcha-Programme nur im L-Band ausgestrahlt werden: "Wir haben ein großes Interesse, dass unsere Kunden ein breites Programmangebot empfangen können und drängen alle Hersteller dazu, Endgeräte auf den Markt zu bringen, die sowohl Band-III- als auch L-Band-tauglich sind", so Rinnert.

Der MFD-Chef reagiert damit auch auf Kritik von Herbert Tillmann, Vorsitzender der ARD-Technikkommission. Tillmann hatte kritisiert, dass das in München im Band III ausgestrahlte ARD-Fernsehprogramm und viele Radios im DAB-Modus mit dem bislang einzigen von debitel vermarkteten Handy, dem SGH-P900 von Samsung, nicht empfangbar sind. Rinnert erklärt dies damit, dass die Markteinführung unter Zeitdruck geschah und man auf vorhandene Hardware zurückgreifen musste. Auch Samsung werde im Laufe der zweiten Jahreshälfte ein DMB-Handy auf den Markt bringen, das beide Frequenzbereiche empfangen kann.

Weitere Vertriebspartner

Neben debitel soll es bald auch weitere Vertriebspartner für das Angebot der MFD geben. Namen wollte Rinnert noch nicht nennen. Rinnert kündigte ferner den Start eines weiteren Hörfunkprogramms auf der Watcha-Plattform an. Allerdings sei noch nicht sicher, ob es sich – wie vielfach publiziert – um ein Angebot des Berliner Veranstalters Regiocast handelt. Zwar gebe es Gespräche mit der Sendergruppe, die einen Spartensender vorrangig für das weibliche Publikum auf der Plattform anbieten möchte. Einen unterzeichneten Vertrag gebe es jedoch noch nicht. Neben Regiocast gebe es noch weitere potenzielle Veranstalter von Radioprogrammen, mit denen die MFD spreche.

Außerdem steht der Watcha-Veranstalter in intensivem Kontakt mit den Landesmedienanstalten über das Kompressionsverfahren der Hörfunksender. Laut Zulassungsbedingungen der Medienwächter soll mindestens ein Hörfunksender auf der Plattform in MPEG 1-Layer 2 ausgestrahlt werden, damit das Signal auch von herkömmlichen DAB-Radios empfangen werden kann. Die MFD setzt sich allerdings dafür ein, dass die Radios im moderneren Kompressionsverfahren MPEG 4/AAC ausgestrahlt werden, das weniger Datenrate beansprucht. Laut Rinnert stieße man bei den Medienanstalten mit dem Wunsch auf Verständnis, aber: "Im Zweifel handeln wir natürlich immer lizenzkonform".

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