Roaming

EU will Handy-Telefonate im Ausland verbilligen

Gesetz wird vermutlich erst 2008 in Kraft treten
Von dpa / AFP / Ralf Trautmann

Die EU will Handy-Telefonate im Ausland (Roaming) billiger machen. Eine entsprechende Verordnung soll bis Anfang August vorgeschlagen werden, kündigte der Sprecher der verantwortlichen Kommissarin Viviane Reding heute in Brüssel an. Bereits in der Vergangenheit hatte die EU-Kommission die Roaming-Kosten als zu hoch bezeichnet. Reding hatte hierbei wiederholt auch die deutschen Marktführer T-Mobile und Vodafone wegen überhöhter Gebühren kritisiert. Im Dezember letzten Jahres initiierte die Kommissarin eine Fragebogenaktion bei den Mobilfunkanbietern in der EU, um sich einen genaueren Überblick über die Entgelte zu verschaffen.

Die Nutzung ausländischer Mobilfunknetze im Urlaub oder bei der Geschäftsreise solle nicht teurer sein durch als die Nutzung eines anderen Netzes im Heimatland. Reding wolle nicht die Preise selbst regulieren, sondern nur deren Grundlage. Vorbild sind Euro-Geldüberweisungen, deren Auslandstarife auf Drucks Brüssels hin vor drei Jahren auf das jeweilige Inlandsniveau sanken. Bisher reagierten Mobilfunk-Anbieter nicht auf Kritik der EU-Kommission, sagte der Sprecher. Die Behörde von Reding vergleicht seit mehrere Monaten die Auslandstarife europäischer Mobilfunkunternehmen.

Roaming-Gebühren berechnen Mobilfunkanbieter untereinander für grenzüberschreitende Anrufe. Ein Anbieter in Deutschland muss beispielsweise an seinen Partner in Griechenland Gebühren für die Nutzung dessen Netzes bezahlen. Diese werden dann auf die Kunden teilweise umgelegt. Reding will ihre Pläne am Mittwochabend bei einem Treffen europäischer Wettbewerbsaufseher in Paris vorstellen, sagte der Sprecher und bestätigte damit Informationen der Tageszeitung Financial Times vom Samstag. Da die Mitgliedstaaten im EU-Ministerrat und das Europaparlament der geplanten Verordnung zustimmen müssen, dürfte das neue Gesetz nicht vor 1. Januar 2008 in Kraft treten.

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