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Ausblick 2006: Handy-Nutzung mal billiger, mal teurer

Immer mehr Standard-Features in Handys
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Der langfristige Trend, dass Nutzer von den stationären zu den mobilen Telekommunikationsnetzen wechseln, wird sich auch 2006 fortsetzen. Handy-Flatrates, wie BASE von E-Plus, oder die günstigen Minutenpreise der Mobilfunk-Discounter verleiten dazu, dass so manches Telefonat statt vom Festnetz nun vom Handy aus geführt wird.

Doch es nicht alles Gold, was glänzt. Die Genion-Flatrate nutzt einem Kunden, der sich nur selten in der Homezone aufhält, kaum etwas, kostet aber knapp 10 Euro monatlich. Wer (werk)täglich eine Stunde von unterwegs zu Hause oder in der Firma anruft, zahlt dafür bei einem "Mobilfunk-Discounter" das Vielfache im Vergleich zu einem "herkömmlichen" Vertrag mit der richtigen Option. Herkömmliche Verträge sind dafür bei Telefonaten in Fremdnetze alles andere als günstig.

Mit anderen Worten: 2006 werden sich noch mehr Kunden im Dickicht der Tarife verheddern, und für sie wenig vorteilhafte Verträge schließen. Immer mehr Kunden legen sich hingegen Zweit- oder gar Dritthandys zu, um vor jedem Telefonat entscheiden zu können, mit welcher SIM-Karte sie dieses am günstigsten führen. Diese "mobilen Schnäppchenjäger" werden 2006 noch mehr Gelegenheit zum Sparen erhalten.

Roaming bleibt vorerst teuer

Zwar gab es schon viele Versuche, teure Roaming-Telefonate günstiger zu machen, etwa per Calling Card oder Callback, SIM-Karten des Gastlandes oder speziellen Roaming-SIMs. Bisher kranken alle diese Verfahren an einem oder mehreren Problemen, wie komplexer Bedienung, langen Rufaufbauzeiten, ausländischen Rufnummern, schwer erreichbaren Rufnummern, Beschränkung auf ein Gastland oder unzuverlässigen Anbietern.

Auf freiwilliger Basis wird sich an dem teuren Roaming nichts ändern. Während Discounter für nationale Gespräche inzwischen wie Pilze aus dem Boden schießen, gibt es günstige internationale Tarife allenfalls für bestimmte Zielgruppen. Der Roaming-Kunde ist die Melkkuh der Netzbetreiber, da lockt man nicht mit Rabatten. Zwar hat die EU-Kommission bereits unzählige Male die hohen Roaming-Kosten kritisiert. Doch sind den Worten bisher keine Taten gefolgt. Die aktuell laufenden Kartellverfahren können sich beispielsweise noch Jahre hinziehen.

Besserung gäbe es nur, wenn auf internationaler oder zumindest europäischer Ebene Obergrenzen für Durchleitungsentgelte festgelegt würden. Nachdem aber in Europa überwiegend noch nicht einmal die nationalen IC-Entgelte vom Festnetz zum Handy reguliert werden, ist eine Regulierung für internationale Handy-Telefonate so schnell nicht zu erwarten. Man darf aber auf das Ende des Jahrzehnts hoffen.

UMTS noch nicht im Massenmarkt

Der schnelle Mobilfunk-Standard UMTS wird auch 2006 nicht den Durchbruch in den Massenmarkt schaffen. Zwar zeigt die Wachstumskurve steil nach oben, doch sind es weiterhin nur vergleichsweise kleine Nutzergruppen (hierzulande etwa Geschäftskunden und anspruchsvolle Privatanwender), die das schnelle Netz nutzen. Mit verantwortlich dafür ist auch die Strategie der Handy-Hersteller. So gibt es weiterhin kaum UMTS-Einsteigermodelle.

2006 steht die Einführung des UMTS-Turbos HSDPA bevor. Die für die Nutzung von HSDPA zumeist notwendige Anschaffung von neuen Handys und Datenkarten wird die Anwender anfangs erstmal verunsichern, mittelfristig ab 2007 aber die Verbreitung von UMTS fördern, da nicht HSDPA-fähige Gebrauchtgeräte oder Restposten als günstiger UMTS-Einstieg dienen können.

Mehr Kameras und MP3-Player im Handy

Kameras gehören inzwischen zur Standardausstattung bei Handys, der oft enttäuschenden Bildqualität zum Trotz. Der MP3-Player wird 2006 oder spätestens 2007 ebenfalls zum Standard-Feature - Kinderkrankheiten wie unergonomischer Benutzerführung, mangelndem Speicherplatz oder schlechter Klangqualität zum Trotz. Wer nur gelegentlich unterwegs Musik hört, wird sich deswegen meist keinen seperaten MP3-Player zulegen, sondern die integrierte Lösung bevorzugen.

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