Marktbericht

Telekommunikation: 2003 ein kleines Umsatzplus

Mobilfunk weiterhin stärkster Wachstumsträger
Von Marie-Anne Winter

Die Informationstechnik- und Telekommunikationsbranche erwartet für das laufende Jahr ein kleines Umsatzplus von 0,5 Prozent auf 132,6 Milliarden Euro – nach einem rückläufigen Markt im Jahr 2002 (minus 2 Prozent). Das geht aus dem neuen Branchenbericht "Telekommunikation" des Bereichs Marketing Anzeigen des Verlages Axel Springer hervor.

Während die Informationstechnologie 2002 Umsatzverluste von 4,6 Prozent auf 68,2 Milliarden Euro zu beklagen hatte, steigerte die Telekommunikationsbranche ihren Umsatz um 0,9 Prozent auf 63,8 Milliarden Euro. Einen maßgeblichen Beitrag zu diesem Ergebnis leisteten in diesem Segment die Telekommunikationsdienste (plus 5,1 Prozent auf 53 Milliarden Euro), insbesondere der Bereich Mobilfunk.

Trotz Marktöffnung im Festnetz seit 1998 und einem Angebot von 250 Unternehmen bleibt die Dominanz der Deutschen Telekom mit einem Umsatzanteil von 68 Prozent an den rund 37 Milliarden Euro Marktvolumen ungebrochen. Anbieter von Diensten wie Call by Call und Pre-Selection, die bislang nur bei Ferngesprächen möglich waren, werden durch die Ausweitung ihrer Angebote auf das Ortsnetz seit April diesen Jahres in diesem Jahr jedoch zulegen.

Internet gewinnt weiterhin an Bedeutung

Für die Mobilfunkanbieter war 2002 trotz Wirtschaftsflaute erfolgreich: Sie steigerten ihren Gesamtumsatz um 2,8 Prozent auf 23,7 Milliarden Euro. Es wurden knapp drei Millionen Neuverträge abgeschlossen – 71 Prozent der Deutschen sind mittlerweile mobil erreichbar. 31 Prozent planen außerdem, sich in den nächsten zwei Jahren ein neues Handy zu kaufen.

53 Prozent der Handy-Nutzer telefonierten 2002 mit Prepaid-Karten – zum Nachteil der Anbieter, da diese Kunden einen deutlich geringeren Umsatz generieren als Vertragskunden. Inzwischen nutzen knapp fünf Million Deutsche den GPRS-Standard. Außerdem soll im laufenden Jahr die dritte Mobilfunk-Generation (UMTS) etabliert werden.

Die Zahl der der Deutschen, die das Internet regelmäßig nutzen, wird 2003 voraussichtlich die 50-Prozent-Marke überschreiten, 2002 waren es 44 Prozent. Vor allem die Nutzung im Privatbereich gewinnt an Bedeutung. Der Zugang über Analogmodem wird sich in Zukunft weiter zugunsten von ISDN und DSL verschieben. DSL wird mittlerweile von 13 Prozent der Surfer genutzt.

Werbekunden setzen weiterhin auf Printmedien

Trotz rückläufiger Werbeaufwendungen im Jahr 2002 blieb der Anteil der Printwerbung der Informationstechnik- und Telekommunikationsbranche stabil. Bei den Telekommunikationsnetzen lag der Print-Werbeanteil konstant bei 35 Prozent von rund 580 Millionen Euro. Der Handel investierte 2002 mehr in Werbung und schaltete vor allem in Print: Die technischen Kaufhäuser legten um zwei Prozent auf 285 Millionen Euro zu, der Printanteil der Werbeausgaben lag bei 70 Prozent. Kauf- und Warenhäuser investierten 37 Prozent ihrer Technik-Werbung in Print (insgesamt 30 Millionen Euro, ein Plus von 14 Prozent) und die Telekommunikationsgeschäfte steigerten ihre Werbeausgaben um vier Prozent auf 1,4 Millionen Euro und investierten 66 Prozent in Printwerbung.

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