Mobilfunknummer lebenslänglich

Jeder Zweite will Anbieter, aber nicht die Handynummer wechseln

Mobilfunkkunden fordern Nummernportabilität
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Mitnahme der Rufnummer, die im Festnetz schon seit 1998 möglich ist, soll im nächsten Jahr auch in den Mobilfunknetzen realisiert werden. Die Netzbetreiber haben zwar allerlei technische Probleme gefunden, um den geplanten Start der Rufnummernportabilität zu verzögern - trotzdem sieht es derzeit so aus, als würde es ab November 2002 ernst. Dann können Mobilfunkkunden den Netzbetreiber wechseln, ohne ihre alte Handynummer aufgeben zu müssen, und dieser Umstand bereitet den Anbietern Magenschmerzen. Denn jeder zweite befragte Nutzer gibt an, seinen Netzbetreiber unter dieser Voraussetzung wechseln zu wollen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Internet-Trend Umfrage der Mummert + Partner Unternehmensberatung, an der 787 Web-Surfer teilnahmen.

Als Hauptgründe für ihre Unzufriedenheit gaben die Teilnehmer unzureichende Netzabdeckung, hohe Verbindungspreise und unübersichtliche Tarife an. Gefragt nach Leistungen des Anbieters, mit denen sie unzufrieden sind, nennen ein Drittel der Befragten die unzureichende Netzabdeckung. Auf Platz zwei folgen fast ebensoviele (30 Prozent) der Befragten die Verbindungspreise und auf Platz drei mit 24 Prozent die Unübersichtlichkeit bei der Tarifstruktur. Die vielen Optionsmöglichkeiten werden weniger als individuelle Wahlmöglichkeiten gesehen, sondern als Versuch der Anbieter verstanden, Kunden durch eine Fülle undurchsichtiger Informationen über den Tisch zu ziehen. Den Datenschutz sehen die wenigsten als problematisch an: Nur fünf Prozent der Befragten sind hier mit ihrem Netzbetreiber unzufrieden.

Wenn Ende 2002 bei den Nutzern mit der Mitnahme der gewohnten Nummer die Hemmschwelle für den Wechsel des Mobilfunkanbieters sinkt, weht den Netzbetreibern ein schärferer Wind entgegen. Dafür rechnen sich die Neulinge am Markt bessere Chancen aus: Sowohl MobilCom als auch UMTS-Lizenzinhaber Group 3G wollen noch dieses Jahr als so genannte virtuelle Netzbetreiber Handy-Dienste im GSM (Global System for Mobile Communication)-Standard anbieten. Dieses Mehr an Wettbewerb im Handy-Markt wird von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) durchaus gefördert. Deswegen verpflichtete sie die Mobilfunkanbieter, die Mitnahme der Telefonnummer beim Wechsel des Netzbetreibers vom 1. November 2002 an kostenlos zu ermöglichen. Diese Bestimmung leitet sich aus dem Telekommunikationsgesetz ab, das diese so genannte "Netzportabilität" für Betreiber von Telekommunikationsnetzen vorschreibt. Die RegTP verschob den Termin für die Umsetzung vom 1. Februar 2002 auf das Ende des Jahres, damit die Netzbetreiber zusätzlich auch die Mitnahme der Mobilbox technisch umsetzen können.