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Apple MacBook Air: Test der Aluminium-Flunder

Das teure Notebook kann vieles, aber auch nicht alles
Von Steffen Herget

Neben den Basis-Tätigkeiten wie Surfen, E-Mail oder Office-Tätigkeiten ist das Apple MacBook Air aber auch für höhere Aufgaben geeignet. Ob Bildbearbeitung oder gar Videoschnitt mit der vorinstallierten Software iMovie, das MacBook bewältigt die ihm gestellten Aufgaben durchaus zufriedenstellend. Zwar sind sicherlich viele größere Laptops oder die Pro-Reihe aus dem eigenen Hause etwas schneller, unüberwindbare Hürden stellten sich dem flachen Rechner im Test aber nicht in den Weg. Die Software-Ausstattung des MacBook Air kann sich zudem durchaus sehen lassen, auch wenn zusätzliche Programme wie ein Office-Paket natürlich einen Aufpreis kosten. Ärgerlich und dem Streit zwischen Apple und Adobe geschuldet ist das Fehlen von Flash auf dem MacBook Air, dies lässt sich allerdings leicht und kostenlos nachholen.

Die Leistungsfähigkeit des Apple MacBook Air kennt aber auch ihre Grenzen. Wenn viele Anwendungen parallel laufen, ist ein Abfallen der Geschwindigkeit deutlich spürbar. Werden etwa E-Mail-Client, Kalender, Foto- und Videosoftware sowie Textverarbeitung gleichzeitig genutzt, stockt das Surfen mit verschiedenen Tabs ab und an merklich. Das Scrollen wird dann ein wenig hakelig, wenn auch nicht bei jeder Webseite. Dies kann allerdings bei allzu aufwendigen Webseiten, die viele Flash-Elemente oder Werbung nutzen, auch passieren, wenn nur der Browser gestartet ist. Insgesamt merkt man bei starker Auslastung dem MacBook Air durchaus an, dass es sich um ein für die mobile Nutzung gedachtes Gerät handelt und nicht um einen High-End-Laptop.

Gute Tastatur und gutes Touchpad

Gute Tastatur und großes Touchpad Gute Tastatur und großes Touchpad
Foto: teltarif.de
Viele Punkte sammeln kann das kleine MacBook Air mit seinen Eingabegeräten. Die Tastatur, die in voller Größe daher kommt, glänzt mit guten Feedback und optimalen Tastenabstand. Das Touchpad ist angenehm groß geraten und unterstützt Multitouch für Gesten mit bis zu vier Fingern. Für Apple-Neulinge ist zwar ungewohnt, dass einfaches Tippen für einen Mausklick standardmäßig nicht reicht - das Touchpad muss gedrückt werden, bis es hörbar klickt - die Gewöhnung stellt sich hier aber schnell ein, zudem kann der Klick durch einfaches Tippen in der Systemsteuerung aktiviert werden.

Bei dem gewählten Displayformat will das nicht so schnell gelingen. Das 16:9-Format ist gewöhnungsbedürftig, gefühlt sitzt das Display ein wenig zu tief, der Blick sucht häufig eher weiter oben nach "mehr Bildschirm." Zudem sollte die untere Icon-Leiste namens Dock schleunigst ausgeblendet oder an die Seite verschoben werden, denn zusammen mit der Leiste am oberen Bildschirmrand bleibt so von den 768 Pixel in der Vertikalen nicht mehr viel Platz übrig. Beim Browsen etwa erinnert die Standard-Einstellung eher an ein Netbook mit kleiner Auflösung von 1 024 mal 600 Pixel. In der Horizontalen bietet das MacBook Air mit 1 366 Pixel genügend Platz, weshalb die seitliche Platzierung des Dock logisch ist. Zudem lässt sich das Display nicht besonders weit nach hinten kippen. Das ist schlecht etwa beim Arbeiten auf dem Schoß, vor allem bei großen Menschen.

Realistische Angaben zur Akku-Laufzeit

Schlanker Anschluss für das Netzteil Schlanker Anschluss für das Netzteil
Foto: teltarif.de
Das Display selbst hat keine matte Oberfläche, was eigentlich für die Nutzung in heller Umgebung ein Nachteil ist. Wie von anderen Apple-Modellen bekannt ist das MacBook Air aber trotzdem gut unterwegs nutzbar, die Spiegelungen halten sich in Grenzen. Bei maximaler Helligkeit ist der Bildschirm des MacBook Air sehr hell und gut ablesbar, bis zu rund einem Drittel Helligkeit ist das Notebook nutzbar. Weniger gut ist die Blickwinkelstabilität. Seitlich oder von oben betrachtet ist der Winkel noch in Ordnung, von schräg unten betrachtet verändern sich sehr schnell die Farben und das Bild wird schnell unleserlich.

Der Akku des MacBook Air ist in der Lage, zwischen fünf und sechs Stunden Laufzeit mit einer Ladung durchzuhalten, wobei diese Zeiten natürlich immer von der individuellen Nutzung abhängen. Beim reinen Surfen ist sogar noch mehr drin. Das ist bei so einem leichten Notebook durchaus bemerkenswert Auffällig ist, dass die vom System angegebenen Restzeiten im Akkubetrieb sehr realistisch sind, das ist bei Windows-Rechner meist nicht der Fall. Um das MacBook Air komplett zu laden, müssen zwischen eineinhalb und zwei Stunden einkalkuliert werden.

Das MacBook Air im Video und unser Fazit finden Sie auf der letzten Seite.

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