Fußballstadion

Telekom versorgt Allianz Arena in München mit schnellem Internet

Mehr als 30 neue Antennen nur für LTE der Telekom
Von Thorsten Neuhetzki

30 neue Antennen für ein Stadion - nur für LTE 30 neue Antennen für ein Stadion - nur für LTE
Foto: dpa
Die Deutsche Telekom hat die Münchner Allianz Arena umfangreich mit GSM, UMTS, LTE und WLAN ausgerüstet. Wie die Telekom heute in einer Presse­mitteilung bekannt gab, hat das Unter­nehmen in den vergangenen Monaten zahlreiche Antennen und Kabel sowie mehrere Tonnen Stahl und Aluminium verbaut. Ziel sei es, die Spielstätte auch in punkto Telekommunikation zur ersten Adresse in Europa zu machen. Dazu wurde in einem ersten Schritt die Mo­bilfunk­versorgung in der Allianz Arena deutlich ausgeweitet. Ab sofort sind die Bayern-Fans bei den Heimspielen ihres Klubs über die neue Mobilfunk-Technologie LTE mit Höchst­geschwindig­keit im Netz unterwegs. Der Münchner Fußball-Tempel ist das erste Stadion in Deutschland, das die Telekom mit dem neuen Highspeed-Standard versorgt.

LTE im Stadion: 30 Antennen und 11 km nur für die Telekom

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"Wir setzen beim LTE-Ausbau die Frequenzen um 1 800 und 2 600 MHz ein, die eine sehr hohe Kapazität bei der Daten­übertragung bieten", sagt Bruno Jacobfeuerborn, Technik-Chef der Telekom Deutschland. Bis zu 150 MBit/s lassen sich so über LTE pro Zelle erreichen. "Außerdem haben wir ein sehr kleinzelliges Netz aufgebaut, um sicher zu stellen, dass wir eine gute Versorgung bieten." Mehr als 30 Mobilfunk-Antennen allein für LTE hat die Telekom installiert, hinzu kommen mehr als 30 weitere Repeater. Da auch Mobilfunk nicht ohne Kabel auskommt, wurden ferner mehr als 11 km Kabel verlegt und 100 Quadratmeter Betriebsräume innerhalb des Stadions neu eingerichtet.

Die Planungen für das neue Mobilfunkkonzept laufen bereits seit dem Sommer 2012. Neben Planung und Konzeption eines solchen komplexen Zellensystems gestaltete sich aber auch die Installation der entsprechenden und zugehörigen Technik als besonders anspruchsvoll. Zu den Herausforderungen hier gehörte unter anderem, dass die Installation der Antennen nur durch den Einsatz von Freikletterern realisiert werden konnte, weil die Dachkonstruktion des Stadions nur bedingt begehbar ist.

Den Mobilfunkausbau der Allianz Arena hat die Telekom federführend für die anderen Netzbetreiber übernommen. Das heißt, dass die weiteren Netzbetreiber haben zeitgleich ihr Netz dort auch ausgebaut und eigene Technik installiert, die Koordination hat die Telekom übernommen.

Im kommenden Jahr soll ein neues Multimedia-System folgen

Neben der Verbesserung der Mobilfunkversorgung im und um das Stadion wollen der FC Bayern München und die Telekom mit StadiumVision die Münchner Arena zu einem multimedialen Erlebnisraum für alle Fußball-Fans machen. Ab dem Frühsommer 2014 soll die Arena schrittweise für eine neuartige Form der Kommunikation mit den Fans vor, während und nach den Spielen sorgen. Zusätzliche Informationen zum Spiel, Live-Streams, Video-Wiedergaben oder Szenen aus früheren Partien sowie Unterhaltungsangebote werden auf zusätzlichen Bildschirmen überall im Stadion und auf dem eigenen Smartphone zu empfangen sein. Möglich macht das ein neuartiges WLAN-System mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 GBit/s, das die Telekom gemeinsam mit dem Netzwerkausrüster Cisco in der Allianz Arena installiert.

Das Stadion der Zukunft steht in der Allianz Arena für mehrere hundert unterschiedlich große HD-Bildschirme im gesamten Stadion, deren Anzahl sich bei Bedarf erhöhen lässt. Fans sind so immer live dabei und verfolgen das Spiel oder Interviews vor und in der Halbzeit beispielsweise während des Wartens am Imbissstand. Dazu kommen aktuelle Statistiken, Videobotschaften oder interaktive Aktionen der Bayern-Werbepartner. Über das stadionweite WLAN-Netzwerk können mehr als 50 000 Besucher der Allianz Arena gleichzeitig mit nahezu jedem mobilen Endgerät Videos empfangen, schnell im Internet surfen, mailen oder Fotos und Videos verteilen. Dieses wird nach Angaben der Telekom in seiner Größenordnung weltweit einmalig sein.

Bereits mit Beginn der neuen Saison hatte die Telekom die BayArena in Leverkusen mit einem ähnlichen System versorgt. Wie ein Mobilfunlnetz im Allgemeinen funktioniert, erfahren Sie übrigens in unserem Hintergrundbereich - samt zahlreicher Fotos.

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