Zattoo: Neue Option für "klare Sprache" bei ARD und ZDF
ARD und ZDF bieten für ihre Hauptprogramme seit dem 1. Juni eine zusätzliche Ton-Option an, die als "klare Sprache" bezeichnet wird. Mit diesem Angebot wollen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten für mehr Barrierefreiheit sorgen. Auf der neuen Tonspur wird der Sound so abgemischt, dass gesprochene Inhalte besser verständlich sind. Das gilt vor allem für den Fall, dass die Geräuschkulisse um die Dialoge recht laut ist.
Ab sofort gibt es die zusätzliche Tonspur auch beim TV-Streaminganbieter Zattoo. Die "klare Sprache" kann über die Audio-Einstellungen des jeweiligen Programms ausgewählt werden. Hintergrundgeräusche und Musik werden im Audiopegel abgesenkt. Stimmen werden so besser verständlich.
Neue Ton-Option bei Zattoo
Foto: Zattoo
Zattoo sieht den Dienst - ähnlich wie die akustische Bildbeschreibung für blinde und sehbehinderte Nutzer oder Untertitel für Gehörlose - als zusätzlichen Service, um möglichst vielen Nutzern ein barrierefreies TV-Erlebnis zu bieten. Der Service kann auf allen Geräten mit Zattoo-App genutzt werden. Auch beim Streaming über den Web-Browser eines Computers lässt sich die "klare Sprache" auswählen.
Auch Dritte Programme sind an Bord
Neben den Hauptprogrammen von ARD und ZDF steht die zusätzliche Tonspur mittlerweile auch in einigen Dritten Fernsehprogrammen zur Verfügung. Aktuell ist das bei den folgenden Landesrundfunkanstalten der Fall:
- Norddeutscher Rundfunk (regional Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein)
- Westdeutscher Rundfunk (regional Aachen, Bielefeld, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Köln, Münster, Siegen und Wuppertal)
- Rundfunk Berlin-Brandenburg (regional Brandenburg)
- Bayerischer Rundfunk (regional Süd)
- Hessischer Rundfunk
- Mitteldeutscher Rundfunk (regional Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen)
- Saarländischer Rundfunk
- Radio Bremen
Zattoo steht neben Deutschland und Österreich unter anderem auch in der Schweiz zur Verfügung. Schon allein aus urheberrechtlichen Gründen unterscheiden sich die Programmangebote in den verschiedenen Ländern voneinander. Gibt es in Österreich praktisch kein Gratis-Angebot, so kann der Dienst in Deutschland und der Schweiz auch werbefinanziert genutzt werden. Wie bereits berichtet, wurde das kostenlose Zattoo-Streaming in der Schweiz jetzt massiv eingeschränkt.