Fußball

Fußball: Viaplay will Bundesliga-Rechte erwerben

Im Poker um künf­tige Fußball-Rechte in Deutsch­land könnte ein weiterer Player in Erschei­nung treten. Offenbar hat die schwe­dische Viaplay Group Inter­esse nach inter­natio­nalen Märkten nun auch direkt in Deutsch­land die Bundes­liga auszu­strahlen.
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Die Vorbe­rei­tungen für die Ausschrei­bung der Fußball-Bundes­liga-Medi­enrechte Anfang 2024 laufen, und ein weiterer Player könnte auf dem Markt der Rech­teinhaber mitmi­schen: Nach Infor­mationen des Online-Sport­maga­zins "Spobis" will die schwe­dische Viaplay Group, die bereits umfang­reiche Über­tra­gungs­rechte der DFL in mehreren inter­natio­nalen Märkten hält, künftig im Zuge einer Expan­sions­stra­tegie auch den deut­schen Markt stärker in den Fokus nehmen.

Unter mone­tären Gesichts­punkten sei die Viaplay Group, die bis Mai 2022 als Nordic Enter­tain­ment Group firmierte, aktuell bereits der viert­größte Partner der DFL – hinter Sky, DAZN und der ARD. Mit einem oder mehreren Bundes­liga-Rech­tepa­keten im Port­folio ließe sich hier­zulande für das Medien- und Unter­hal­tungs­unter­nehmen mit Haupt­sitz in Stock­holm große Aufmerk­sam­keit erzielen, hieß es.

Viaplay bisher nicht auf deut­schem Markt aktiv

Viaplay könnte um die Bundesliga mitbieten Viaplay könnte um die Bundesliga mitbieten
Quelle: Viaplay, Screenshot: Michael Fuhr/teltarif.de
Was zumin­dest aktuell noch gegen einen Einstieg der Schweden spricht: Bisher sind sie mit keiner Platt­form auf dem deut­schen Markt aktiv. Neben dem Heimat­land Schweden mit zahl­rei­chen bekannten Fernseh- und Radio­marken ist die Platt­form unter anderem seit August 2021 in Polen, seit Dezember 2021 in den Verei­nigten Staaten, seit März 2022 in den Nieder­landen und seit 1. November 2022 im Verei­nigten König­reich verfügbar.

Bereits 2021 hatte Viaplay auch den Start einer Strea­ming-Platt­form in Deutsch­land ange­kün­digt, mit einem Mix aus skan­dina­vischen, lokalen und inter­natio­nale Serien, Filme, Dokus und Kinder­sen­dungen, zum Teil mit Eigen­pro­duk­tionen, zum Teil zuge­kauft. Ein Start­termin ist aber noch offen.

Kartell­recht­liche Prüfung der Medi­enrechte läuft

Ende Februar hat das Bundes­kar­tellamt nach Infor­mationen von "Sporbis" plan­mäßig das vorläu­fige, von der DFL entwi­ckelte Konzept für die Ausschrei­bung der natio­nalen Medi­enrechte ab der Saison 2025/26 für vier Spiel­zeiten bis 2028/29 erhalten. Anfang März wurde das Vermark­tungs­kon­zept, wie der Sport-Bran­chen­dienst erfuhr, den 36 Clubs auf einer DFL-Mitglie­der­ver­samm­lung durch Steffen Merkel, Mitglied der DFL-Geschäfts­lei­tung und Direktor Audio­visu­elle Rechte, vorge­stellt.

Wie üblich habe das Kartellamt dem DFL-Papier wieder einen eigenen Fragen­katalog beigefügt, mit dem es bei poten­ziellen Rech­tenach­fra­gern abklopfen will, ob das Konzept auch markt­gerecht bezie­hungs­weise kartell­rechts­kon­form ist – ein seit mehreren Ausschrei­bungen gängiger Prozess.

Bei diesen Sendern und auf diesen Platt­formen ist die Bundes­liga aktuell zu sehen.

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