TomTom AmiGO mit Android Auto ausprobiert
TomTom bietet mit AmiGO eine kostenlose Navigations-App für Android und iOS an. Anders als bei der Premium-Version der Navigations-Software gibt es beispielsweise keine Möglichkeit, die Karten auf das Smartphone herunterzuladen, um mobiles Datenvolumen zu sparen. Stattdessen ist zur Nutzung stets eine Internet-Verbindung erforderlich, über die die App nicht nur Hinweise zur Verkehrslage, sondern eben auch die für die Navigation erforderlichen Karten bekommt.
Die Besonderheit von TomTom AmiGO für Smartphones mit Android ist, dass die Anwendung als eines der ersten Navigations-Programme von Drittanbietern mit Android Auto genutzt werden kann. Für Teilnehmer am Beta-Test war das schon Ende vergangenen Jahres möglich. Jetzt wurde die Beta-Phase beendet und Android Auto generell für weitere Apps aus den Bereichen Navigation, Parken und E-Auto aufladen angeboten.
Wir haben TomTom AmiGO auf einem Samsung Galaxy S20 Ultra installiert. Danach stand das Programm sofort auch bei Android Auto zur Verfügung. Allerdings sind die Bedien-Möglichkeiten am Auto-Display eingeschränkt. Navigationsziele lassen sich eingeben. Wer Einstellungen verändern möchte, muss das aber direkt am Smartphone erledigen. Dazu muss die Verbindung mit Android Auto vorübergehend getrennt werden.
TomTom AmiGO bei Android Auto
Foto: TomTom
Navigation klappt gut
Die Navigation selbst klappt mit TomTom AmiGO über Android Auto sehr gut. Wie bei der Premium-Version von TomTom fällt allerdings auf, dass einige Daten nicht auf dem aktuellen Stand sind. So wurde uns beispielsweise noch eine Dauer-Baustelle angezeigt, die zwar fast neun Monate lang für Verkehrsbehinderungen gesorgt hatte, die es aber seit Ende 2020 schon nicht mehr gibt.
Auch bei den Points of Interest hat TomTom gegenüber Google Maps die deutlich schlechtere Datenbank. Dafür warnt die Gratis-App auch vor Blitzern. Das funktioniert mit Google Maps in Deutschland nicht. TomTom AmiGO fragt zum Start lediglich nach, ob dieser Service abgeschaltet werden soll, um der Straßenverkehrsordnung Rechnung zu tragen. Der Nutzer kann letztendlich selbst entscheiden, ob er den Radarwarner dennoch verwenden möchte.
TomTom AmiGO soll als Pendant zu Waze vor allem durch Meldungen aus der Community mit neuen Daten versorgt werden. Auch über Android Auto können Blitzer, Staus, gesperrte Straßen und Baustellen gemeldet werden. Bei in der Datenbank vorhandenen Verkehrsbehinderungen kann der Nutzer angeben, ob das Problem noch besteht oder ob sich beispielsweise der Stau mittlerweile aufgelöst hat.
Kleines Defizit der Gratis-Software
Ein Negativ-Punkt ist bei der Nutzung von TomTom GO über Android Auto aufgefallen: Die über das Autoradio oder eine Smartphone-App laufende Musik wurde für Navigations-Anweisungen nicht abgeschaltet oder in der Lautstärke reduziert. Dadurch war die TomTom-Stimme teilweise nur schlecht zu verstehen. Hier sollten die Programmierer noch nachbessern.
Ansonsten funktioniert TomTom AmiGO über Android Auto gut. Wie uns die Pressestelle des Herstellers mitgeteilt hat, soll auch die iOS-Version der App künftig für die Nutzung im Auto optimiert werden. Geplant ist, das Programm mit Apple CarPlay kompatibel zu machen. Einen genauen Termin für die Umsetzung konnte TomTom noch nicht nennen.