Wechsel

Telekom Entertain: Bundesliga künftig von Spiegel TV?

Telekom könnte Premiere-Kooperation bei Bundesliga beenden
Von Thorsten Neuhetzki

Premiere könnte künftig bei der Bundesliga wieder mehr Konkurrenz bekommen. Zumindest wenn es um die Ausstrahlung über das Internet-Fernsehen bei der Deutschen Telekom geht. Das berichtet die Tageszeitung Die Welt unter Berufung auf Unternehmenskreise. Demnach will die Deutsche Telekom nicht mehr um jeden Preis das Premiere-Signal über ihr Entertain-Produkt ausstrahlen.

Die Telekom hat sich bis einschließlich der Saison 2012/2013 die Bundesliga-Rechte für die Übertragung im Internet-Fernsehen gesichert. Der Pay-TV-Sender Premiere hat die IPTV-Rechte, also jene Rechte für das klassische Internet, während die Rechte für das Internet-Fernsehen die Rechte für die Übertragung per Set-Top-Box und Fernseher meint. Bisher strahlte die Deutsche Telekom per Internet-Fernsehen das Signal von Premiere aus. Anfangs produzierte Premiere das TV-Signal exklusiv für die Deutsche Telekom. Als Arena seine TV-Rechte ab Premiere übertrug, wurde dieses Signal dann jedoch auch für die Ausstrahlung per Satellit und Kabel genutzt. Die Folge: Das Entertain-TV-Signal war nicht mehr exklusiv und konnte auch von "normalen" Premiere- und Ex-Arena-Kunden gesehen werden.

Telekom hat Sender-Kooperation neu ausgeschrieben

Im Januar schrieb die Telekom die Produktion ihres Internet-Fernseh-Signals neu aus. Sie muss die Produktion auslagern, das sie selbst keine Sendelizenz für TV-Sender besitzt. Daher muss ein Unternehmen mit TV-Lizenz die Produktion übernehmen. Dieses für die Telekom produzierte Signal wird dann exklusiv im Telekom-Netz ausgestrahlt - sofern der beauftragte Sender wie im Fall von Premiere nicht noch an anderer Stelle das Signal verwerten darf.

Im Gespräch für die Bundesliga-Produktion ab der kommenden Saison sind neben dem bewährten Anbieter Premiere nun nach Welt-Informationen auch das Deutsche Sport Fernsehen (DSF) sowie Spiegel TV. Fünf weitere Anwärter seien mittlerweile aus dem Rennen. Das Problem bei der Produktionsvergabe an einen anderen Anbieter: Sowohl DSF als auch Spiegel TV müssten bis August die komplette Produktion und Redaktion aus dem Boden stampfen, während Premiere bereits heute ein Signal liefern kann. Andererseits könnte die Telekom bei einer Produktion nur für die eigenen Kunden stärker Einfluss auf die Sendungen nehmen.

Eine Entscheidung der Telekom wird es noch diese Woche geben. Am Donnerstag hat die Telekom zu einer entsprechenden Pressekonferenz nach Berlin eingeladen.

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