Technik

Telekom: "Doppeltes" 5G-Netz in Hannover

Die Telekom versorgt das Hanno­veraner Messe­gelände gleich mit zwei 5G-Netzen. Hinter­grund dafür seien unter anderem Sicher­heits­aspekte.
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Das Hanno­veraner Messe­gelände ist größer als 200 Fußball­felder. Mit 496.000 Quadrat­metern über­dachter Fläche und einem gesamten Areal von mehr als 1,4 Millionen Quadrat­metern verfügt die nieder­säch­sische Landes­haupt­stadt über das größte Messe­gelände der Welt. Die Deut­sche Telekom hat das Gelände jetzt mit 5G versorgt. Genau genommen hat der in Bonn ansäs­sige Konzern auf dem Gelände der Deut­schen Messe sogar gleich zwei 5G-Netze aufge­baut.

Parallel zum öffent­lichen Netz für die Messe­besu­cher wurde ein privates Campus-Netz errichtet, das für Unter­nehmen, Forschung und Aussteller gedacht ist. 5G sei mit hohen Band­breiten, Daten­über­tra­gungen fast in Echt­zeit sowie hoher Zuver­läs­sig­keit und Flexi­bilität auch für Wirt­schaft und Indus­trie sehr inter­essant. So entstehe in Hannover eine große Präsen­tations- und Test­fläche für 5G-Anwen­dungen der Zukunft.

Campus-Netz auf eigener Frequenz

Messe Hannover mit zwei 5G-Netzen von der Telekom Messe Hannover mit zwei 5G-Netzen von der Telekom
Foto: Telekom
Das öffent­liche 5G-Netz der Deut­schen Telekom auf dem Messe­gelände in Hannover funkt im Frequenz­bereich um 3600 MHz. Dieser ist gut geeignet, um hohe Internet-Band­breiten zu bieten. So soll das Netz auch dem Ansturm der Messe­besu­cher stand­halten und einen perfor­manten Online-Zugang auch dann gewähr­leisten, wenn sich viele Nutzer parallel am glei­chen Ort aufhalten.

Für das Campus-Netz hat sich die Messe AG bei der Bundes­netz­agentur eine private 5G-Lizenz für den Frequenz­bereich um 3700 MHz gesi­chert. Zusammen steht ein Spek­trum von fast 200 MHz für die Anwen­dungen der Zukunft zur Verfü­gung. Die beiden Netze seien aber klar vonein­ander getrennt. Alles, was im privaten 5G-Netz passiert, gehe direkt in die System­technik der Deut­schen Messe. Der Mobil­funk­ver­kehr der Telekom-Kunden lande im Glas­faser­netz des Netz­betrei­bers.

Daher sind die Netze vonein­ander getrennt

Kevin Toppel vom Telekom RAN Team Hannover (Radio Access Network) erläu­tert den Haupt­grund dafür, dass die beiden 5G-Netze für das Messe­gelände vonein­ander unab­hängig sind: "Man trennt das aus Sicher­heits­aspekten. Hier wird der Daten­ver­kehr komplett aufge­splittet. Das heißt, alles was die Messe und ihre Aussteller hier in ihrem Netz machen, bleibt auch in deren Netz, und das hat nichts mehr mit dem öffent­lichen Netz der Telekom zu tun."

Toppel verrät auch Details zum Netz­ausbau: "Wir haben hier in den letzten Monaten einige unserer vorhan­denen Stand­orte und Antennen aufge­rüstet. Wir haben aber auch viele neue Anlagen und Antennen dazu gebaut." Neue Antennen seien beispiels­weise von einem Steiger aus an den Fassaden der Messe­hallen montiert worden. Vor der Über­gabe an die Deut­sche Messe AG werde das Netz noch quali­tativ und funk­tio­nell über­prüft.

Das hat die Messe mit dem "eigenen" Mobil­funk­netz vor

Techniker installieren neue 5G-Antennen Techniker installieren neue 5G-Antennen

Foto: Telekom
"Messen sind ein Ort von Inno­vation – und 5G treibt Inno­vationen in vielen Anwen­dungs­berei­chen. Wir wollen unseren Kunden auf dem Gelände mit einem privaten Campus-Netz ermög­lichen, dass diese Inno­vationen aus verschie­denen Bran­chen und Anwen­dungs­berei­chen hier greifbar und erlebbar gemacht werden", so Marcus Eibach, Betriebs­leiter IT & Services der Deut­schen Messe AG. Dafür sei das 5G-Campus­netz die beste Lösung.

Eibach nennt auch konkrete Einsatz­sze­narien: "Im Bereich Produk­tions­technik werden wir mobile Roboter sehen. Ein weiterer Bereich sind auto­mati­sierte Trans­port­sys­teme." Auch Media­technik sei ein Thema, etwa um große Bild- und Video­dateien drahtlos und nahezu in Echt­zeit zu verschi­cken.

5G-Ausbau auf der Messe Hannover im Video

In einer weiteren Meldung haben wir über den aktu­ellen Ausbau­stand des 5G-Netzes von Voda­fone berichtet.

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