Telegram-Messenger verlangt Geld für neue App-Funktionen
Telegram führt kostenpflichtige Zusatzfunktionen ein
Bild: picture alliance/Sergei Konkov/TASS/dpa
Der auch in Deutschland populäre Smartphone-Messenger und
Internet-Nachrichtenkanal Telegram will angesichts seines rasanten
Wachstums ein Bezahlmodell einführen. Alle derzeit kostenlosen
Funktionen bleiben aber kostenlos, wie Telegram-Gründer Pawel Durow
heute mitteilte.
Es werde jedoch neue Funktionen geben, für die Nutzer dann zur Kasse gebeten würden. Auf Anzeigen zur Finanzierung des Dienstes, die etwa beim Lesen von Nachrichten aufploppen könnten, will Durow weiterhin verzichten. "Die Kommunikation zwischen Menschen sollte frei von Werbung jeglicher Art sein", schrieb er.
Mittlerweile 500 Millionen aktive Nutzer
Telegram führt kostenpflichtige Zusatzfunktionen ein
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Nach seinen Angaben wird Telegram mittlerweile von 500 Millionen
aktiven Nutzern verwendet. Der Nachrichtenkanal wurde 2013 gegründet
und war zunächst wegen der Verschlüsselung besonders bei
Oppositionellen in autoritären Ländern beliebt. Er wird von vielen
genutzt zum schnellen Verbreiten von Nachrichten, darunter auch von
Behörden - aber auch als Messengerdienst, ähnlich wie WhatsApp.
"Wir werden das Unternehmen nicht wie die Gründer von WhatsApp verkaufen", schrieb Durow. "Die Welt braucht Telegram, um unabhängig zu bleiben." Um das zu gewährleisten, müsse der Dienst vom kommenden Jahr an Einnahmen generieren. "Wir werden unzählige neue Funktionen einführen und Milliarden neue Nutzer begrüßen", meinte er.
Der 36-Jährige gilt als der russische Mark Zuckerberg. Aus Angst vor politischer Verfolgung lebt Durow im Ausland. Er hat auch das soziale Netzwerk VKontakte gegründet, das russische Pendant zu Facebook.
Konkurrent Threema hat seine Messenger-Apps wie angekündigt als Open Source veröffentlicht. Doch das dient nur zu einer Überprüfung des Quellcodes. Wir erläutern, warum keine Gratis-App zu erwarten ist.