Telefónica plant Börsengang von o2 Germany
Telefónica Spanien plant Börsengang der deutschen Tochter o2
Foto: o2
Europas größter Telekomkonzern
Telefónica
bereitet einen möglichen Börsengang seiner deutschen
Tochter o2 vor.
Angesichts der hohen Schuldenlast, unter der das spanische Unternehmen leidet,
werde zudem erwogen, das gut
laufende Geschäft in Lateinamerika an die Börse zubringen,
teilte der Konzern
am Mittwoch in Madrid nach einer Sitzung des Verwaltungsrats
mit.
Telefónica Spanien plant Börsengang der deutschen Tochter o2
Foto: o2
Details zum Zeitplan und Einzelheiten über die Größenordnung
wurden allerdings nicht bekannt. Bei der deutschen Tochter
Telefónica Germany
war am Mittwochabend zunächst kein Kommentar zu erhalten.
Sollte es zum Gang aufs Parkett kommen, wäre es wohl einer der
größten Börsengänge in Deutschland seit vielen Monaten.
o2 Deutschland ist das "Tafelsilber" der spanischen Telefónica
Die spanische Telefónica sitzt auf einem Schuldenberg von rund 57 Milliarden Euro und leidet deutlich unter der Wirtschaftskrise auf dem wichtigen Heimatmarkt. Dagegen laufen die Geschäfte bei der deutschen Mobilfunktochter weitaus besser. o2 profitiert in Deutschland wie auch die Rivalen, zum Beispiel E-Plus und Vodafone, vom weiter ungebrochenen Trend zu Smartphones und mobilem Internet. Zwischen Januar und März stieg die Zahl der Mobilfunkkunden von o2 Deutschland um 7,1 Prozent auf rund 18,6 Millionen.
Auch beim Umsatz und beim bereinigten operativen Gewinn konnte Telefónica Germany deutlich zulegen. 2011 hatte o2 einen Umsatz von etwa mehr als fünf Milliarden Euro erwirtschaftet. Nach den Marktführern Deutsche Telekom und Vodafone rangiert o2 hinter der Konkurrenz von E-Plus auf dem vierten Platz im hart umkämpften deutschen Mobilfunkmarkt, bietet aber auch Festnetz- und Internetanschlüsse.
Telefónica leidet unter Heimatmarkt Spanien und grosser Schuldenlast
Bei der spanischen Mutter sind die Zahlen weit weniger erfreulich. Vor allem in Spanien trifft es den Konzern: Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit wandern viele Spanier zu Billiganbietern ab. Zudem wagte der Konzern einen neuen Schritt, nach dem Neukunden beim Kauf von Smartphones keine Subvention mehr erhalten. Zudem drücken die Schulden auf die Bilanz, auch weil die Zinsen für Kredite im Zuge der Krise deutlich gestiegen sind. Im ersten Quartal sank der operative Gewinn vor Abschreibungen um fast neun Prozent auf 5,08 Milliarden Euro.
Dabei steuerte das Heimatgeschäft noch ein Drittel zum operativen Gewinn bei - beim Konkurrenten Deutsche Telekom liegt es bei mehr als der Hälfte. Der Löwenanteil stammt mit mehr als der Hälfte inzwischen aus dem Lateinamerika-Geschäft, das möglicherweise ebenfalls an die Börse gebracht werden soll. In Europa ist Telefónica außerdem stark in Tschechien und Großbritannien vertreten.