4.5G

Telefónica startet LTE-Testnetz mit bis zu 1,2 GBit/s

Wir berichten darüber, wie Telefónica gemeinsam mit Huawei 4.5G erprobt und was die neue Technik den Nutzern bringt. Ein erstes Pilotnetz wurde in München eingerichtet.
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Telefónica und Huaweit starten Testnetz für 4.5G Telefónica und Huaweit starten Testnetz für 4.5G
Foto: Telefónica
Der Bedarf an mobilen Internet-Zugängen und an Bandbreite beim mobilen Online-Zugriff wächst. In allen deutschen Mobilfunknetzen sind mittlerweile punktuell an Orten mit besonders intensiver Nutzung Performance-Probleme zu beobachten. Die Netzbetreiber reagieren auf den steigenden Bedarf durch einen weiteren Ausbau der Infrastruktur.

4.5G heißt aktuell das Stichwort, das für eine höhere Kapazität im LTE-Netz sorgen soll. Damit soll nicht nur mehr Kapazität bereitstehen. Die Nutzer werden auch mit höherer Geschwindigkeit surfen können und die Latenzzeiten werden geringer. Laborversuche für diese nächste Stufe der LTE-Netze gibt es schon seit einiger Zeit. Nun ist es an der Zeit, den 4G-Turbo auch in der Praxis einzuführen.

Telefónica und Huaweit starten Testnetz für 4.5G Telefónica und Huaweit starten Testnetz für 4.5G
Foto: Telefónica
Vorreiter für ein solches Testnetz ist Telefónica Deutschland. Das Unternehmen hat gemeinsam mit Huawei als Technik-Partner in München ein 4.5G-Pilotnetz gestartet. Damit kam Telefónica dem Mitbewerber Vodafone nur wenige Stunden zuvor, der heute in Hannover ebenfalls eine erste Basisstation auf 4.5G-Basis ans Netz bringen will.

Vorerst 400 MBit/s im Downstream

Erste Tests im 4.5G-Pilotnetz von Telefónica verliefen nach Angaben des Netzbetreibers erfolgreich. Im Livebetrieb des Versuchsnetzes steht zunächst eine Übertragungsrate von bis zu 400 MBit/s zur Verfügung. Sie soll in der Folgezeit kontinuierlich gesteigert werden. Im Labor wurden bereits bis zu 1,2 GBit/s erreicht. Möglich war dies durch die Bündelung von fünf LTE-Frequenzbändern.

Betriebsversuch für 4.5G in München Betriebsversuch für 4.5G in München
Foto: Telefónica
Die Technik sei ein wichtiger Zwischenschritt zu 5G, dem Zukunftsstandard für Mobilfunknetze. Vodafone will in Hannover zunächst bis zu 375 MBit/s im Downstream ermöglichen, die Performance in den kommenden Monaten aber auf zunächst 525 MBit/s steigern. Im kommenden Jahr sollen ähnlich wie bei Telefónica Gigabit-Geschwindigkeiten erreicht werden.

Als mögliche Einsatzfelder für 4.5G bezeichnet Telefónica Orte, die besonders hohe Kapazitäten erfordern, etwa Bahnhöfe, Flughäfen, Sportstadien und Festivals. So wird das Testnetz nun auch im Münchner Norden betrieben. Dabei wird unter anderem das Olympiagelände abdeckt. Das neue Netz sei noch nicht für Kunden zugänglich. Es diene mit Blick auf 5G vor allem auch als Forschungsumgebung für Anwendungen, die hohe Übertragungsraten und geringe Latenzzeiten benötigen. Als Beispiele nennt der Netzbetreiber die Echtzeitsteuerung bei industriellen Anwendungen oder dem vernetzten Fahren.

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