Im Detail

Samsung Galaxy S9 im Test: Heller als anfangs gemessen

In unserem Test leuchtete das Display zunächst mit nur 339 cd/m². Erst bei hellem Umgebungslicht zeigt das Display, dass es noch deutlich mehr kann.
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Gleich vorweg: Das Samsung Galaxy S9 verfügt leider nur über eine einfache Kamera, während der große Bruder, das Samsung Galaxy S9 Plus, rückseitig eine Dualkamera eingebaut hat. Letztere hat neben der Normalbrennweite auch noch eine Zoom-Linse, die dem S9 (ohne Plus) fehlt. Zwar kann alternativ der Digitalzoom des S9 verwendet werden, aber der liefert zumindest bei guten Lichtverhältnissen tagsüber bei weitem nicht so hochauflösende Bilder wie der optische Zoom des S9 Plus. Wer also gerne mit dem Smartphone auch etwas weiter entfernte Dinge aufnimmt und auf gute Fotoqualität wert legt, der sollte darüber nachdenken, ob er nicht zum "großen Bruder" greift, dem S9 Plus. Dasselbe gilt für Nutzer, die gerne 256 GB eingebauten Speicher hätten, denn die große Speicherausstattung ist ebenfalls exklusiv dem S9+ vorbehalten.

Samsung Galaxy S9

Dass sich die Nutzer hier entscheiden müssen, ist schade. Denn die beiden Vorgängermodelle, Samsung Galaxy S8 und Galaxy S8 Plus, waren bis auf Größe und Akku-Kapazität noch identisch. Für den Kauf entscheidend waren somit lediglich die persönlichen Vorlieben bezüglich der Größe eines Handys und natürlich die Größe des eigenen Budgets. Beim Galaxy S9 muss man hingegen entscheiden, ob einem die einfache Kamera reicht oder nicht, und ob 64 GB eingebauter Speicher genug sind.

Das Gehäuse des Samsung Galaxy S9 gibt es in den drei Farben "Midnight Black", "Lilac Purple" und "Coral Blue". Varianten in weiß und gold, die bei den Konkurrenzmodellen von Apple recht beliebt sind, fehlen leider. Die meisten Käufer dürften sich daher für das klassische Schwarz entscheiden. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 849 Euro, im Laufe der Zeit dürfte der Preis, wie bei Androiden üblich, recht schnell fallen. Aktuelle Preise finden Sie im Preisvergleich weiter unten auf der Seite. Rückseite des Samsung Galaxy S9 Rückseite des Samsung Galaxy S9
Bild: teltarif.de

Unterschiede im Detail

Wie schon beim Test des großen Bruders - dem Galaxy S9+ - festzustellen war, unterscheidet sich das Galaxy S9 vom Vorgänger S8 kaum. Durch die fehlende Dual-Kamera auf der Rückseite ist der Unterschied vom S8 zum S9 noch geringer als bei den jeweiligen Plus-Varianten. Das große randlose Infinity-Display, welches mit dem Galaxy S8 erstmal eingeführt wurde, dominiert auch beim Galaxy S9 die Vorderseite. Iris-Scanner und Front-Kamera-Linse sind am oberen Bildschirmrand kaum zu erkennen. Einen physischen Home-Button gibt es nicht, aber einen für "Force Touch" sensiblen Bereich am unteren Rand des Displays genau dort, wo der Home Button sich bei früheren Modellen der Galaxy-S-Serie befand. Tippt man zweimal kurz oder drückt einmal kräftiger an der Stelle, gelangt man direkt zum Startbildschirm - auch dann, wenn der virtuelle Home-Button gerade nicht eingeblendet ist.

Die anderen beiden Softbuttons am unteren Bildschirmrand - "App-Menü" und "Zurück" - lassen sich hingegen nur dann drücken, wenn sie eingeblendet sind. Aufgrund des besonders langen Displays ist aber in so gut wie allen Apps genügend Platz, um die Softbuttons eingeblendet zu lassen. Falls man sie doch ausgeblendet hat, lassen sie sich leicht und zuverlässig über eine Wischgeste von unten nach oben zur Anzeige bringen.

Als physische Tasten gibt es weiterhin den "Power-Button" auf der rechten Geräte-Seite und die Button für den Bixby-Assistenten und zur Lautstärkeregelung (Wippe links) auf der linken Seite. Die Tasten lassen sich präzise bedienen.

Die beim Galaxy S9 Plus leicht bemängelte Position der Lautstärkewippe ist bei der kleinen Variante nicht mehr ganz so nachteilig, weil das Gerät insgesamt kürzer ist und somit deutlich besser in der Hand liegt. Dadurch sind alle Tasten und der Fingerabdrucksensor gut zu erreichen.

Einige wichtige Positionsänderungen

Der Fingerabdrucksensor wurde jetzt unter statt neben der Kamera positioniert. Er hat zudem ein etwas deutlicheres Profil bekommen. Damit soll verhindert werden, dass der Nutzer auf der Suche nach dem Sensor mit dem Finger auf der Linse der Kamera landet. Beim S8 befindet sich der Sensor rechts neben der Kamera, während der Blitz links positioniert ist. Selbst für geübte Anwender ist es dennoch schwierig, den Fingerabdrucksensor zu verwenden, ohne dabei mit dem Finger auf der Linse zu landen. Damit sollte durch die neue Position des Sensors Schluss sein oder zumindest deutlich seltener vorkommen.

Auch beim Galaxy S9 ist Samsung dem Trend anderer Smartphone-Hersteller nicht gefolgt und hat weiterhin eine klassische Klinkensteckerbuchse für den Anschluss von Kopfhörer und Mikrofon am unteren Rand des Geräts, neben der USB-C-Buchse, eingebaut. Unterseite des Samsung Galaxy S9 Unterseite des Samsung Galaxy S9
Bild: teltarif.de

Stabiler als der Vorgänger

Die Glasflächen der Display-Vorderseite aber auch der verglasten Rückseite fühlen sich sehr glatt an. Beide Glasflächen sind leicht zum Metallrand hin gewölbt, sodass wie beim Vorgängermodell S8+ eine sehr hohe Gefahr besteht, dass das Gerät bei Stürzen mit seinem Glas und nicht mit dem Metall aufschlägt. Für das Vorgängermodell hatte die Stiftung Warentest bei Falltests schon nach 50 Teststürzen aus der vergleichsweise niedrigen Höhe von 80 Zentimetern erhebliche Schäden festgestellt, insbesondere splitterte das Frontglas an der Seite. Viele Konkurrenten überstanden den Angaben zufolge hingegen 100 Stürze aus dieser Höhe ohne Glasbruch. Genau diese 100 Stürze hat das Samsung Galaxy S9 nun in der Falltrommel der Stiftung Warentest ebenfalls bis auf ein paar Kratzer am Rahmen durchgehalten. Auch andere Falltests anderer Redaktionen deuten darauf hin, dass das S9 stabiler ist als das S8. Dennoch: Eher ungeschickten Zeitgenossen wird von der teltarif.de-Redaktion geraten, sich von Anfang an eine Schutzhülle für das S9 zu besorgen, die insbesondere die Ecken gut absichert.

Wer will, dass sein Galaxy S9 stets schön aussieht, kommt nicht umhin, ein Putztuch dabei zu haben. Vor allem die Rückseite scheint Fett magisch anzuziehen und noch besser in Szene zu setzen, als Joseph Beuys es je konnte. Zum Glück sind die glatten Flächen schnell gereinigt. Wer nicht putzen will, greift hingegen erst recht zur Schutzhülle: So erspart man sich zumindest auf der Rückseite das regelmäßige Wischen.

Auf der folgenden Seite gehen wir auf das Display ein und erläutern, wie lichtstark und blickwinkelstabil es ist. Außerdem geben wir Tipps zum Umgang mit dem von Samsung als wasserdicht betitelten Smartphone im Wasser.

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