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Audials Play Pro im Test: Konkurrenz für TuneIn & Radio.de?

Bei der großen Auswahl von Radio-Apps verlieren Nutzer schnell den Über­blick, insbe­son­dere weil viele Anbieter auch noch kosten­pflich­tige Pro-Versionen im Angebot haben. Doch lohnt sich der Aufpreis? Wir haben dies bei Audials Play Pro getestet.
Von Björn König

Was muss eine gute Radio-App auf dem Smart­phone eigent­lich können? Schon längst genügt es nicht mehr, einfach nur Webra­dios abzu­spielen. Die Apps entwi­ckeln sich immer mehr zu Audio-Platt­formen, die zum Beispiel auch Podcasts abspielen, Musik aufzeichnen oder Inhalte aus der eigenen Musik­biblio­thek wieder­geben. Damit wollen sie vor allem auch den mitt­ler­weile stark gewach­senen Musik­strea­mern wie Spotify oder Deezer die Stirn bieten.

Manche Radio-Apps bieten gegen Aufpreis mehr Funk­tionen, doch lohnt sich der Kauf? Wir haben uns dies im Test am Beispiel von "Audials Play Pro" genauer ange­schaut.

Erster Eindruck

Was bei "Audials Play Pro" schon positiv auffällt: Es handelt sich nicht um einen In-App-Kauf. Audials bietet tatsäch­lich zwei verschie­dene Versionen seiner App im Google Play Store an, wobei die kosten­pflich­tige Vari­ante mit 4,90 Euro zu Buche schlägt. Dafür kann man die Anwen­dung unbe­grenzt nutzen, es handelt sich nicht etwa um ein Abo.

Die Ober­fläche unter­scheidet sich kaum von der Basis­ver­sion, das Design erin­nert stark an Spotify oder Amazon Music. Es ist also offen­sicht­lich, dass man hier ein Strea­ming-Publikum anspricht. Audials Play Pro bietet einige Zusatzfunktionen Audials Play Pro bietet einige Zusatzfunktionen
Screenshot: Björn König
Inter­essant war für uns, wie gut die App im Bereich Podcast-Verzeich­nisse abschneidet. Also star­teten wir eine Stich­probe und suchten den Sprach­kurs "Learn Italian with Lucrezia", ein bekannter Podcast zum Lernen der italie­nischen Sprache. Während wir diesen Podcast zum Beispiel bei Radio.de sowie Google Podcasts auf Anhieb fanden, musste Audials hingegen passen. Hier scheint es also beim Katalog durchaus noch Verbes­serungs­bedarf zu geben.

Jedoch spielte es beim Such­ergebnis auch keine Rolle, ob es sich um die Basis- oder Pro-Version handelte.

Vorteile der Pro-Version

Die Pro-Version lohnt sich vor allem, wenn man gerne Radio­inhalte mitschneiden möchte. So können zum Beispiel einzelne Musik­stücke aufge­zeichnet und als MP3-Datei gespei­chert werden, darüber hinaus ist dies auch im Rahmen von fest­gelegten Genres möglich. Hierfür kann der Nutzer bei Audials aus insge­samt 82 verschie­denen Musik­stilen auswählen. Dabei ist es sogar möglich, die Anzahl der Radio­sta­tionen fest­zulegen, aus denen Inhalte mitge­schnitten werden sollen.

Prak­tisch ist, dass Audials sogar alle Musik­stücke eines bestimmten Künst­lers aufnehmen kann. Dazu muss man ledig­lich den Namen in das entspre­chende Such­feld eingeben, danach scannt die App alle enthal­tenen Radio­sta­tionen nach vorausge­wählten Alben bzw. Titeln. Dies funk­tio­nierte jedoch zumin­dest in unserem Test weniger gut, da sich die Inhalte nicht auswählen ließen. Mögli­cher­weise handelt es sich hierbei jedoch nur um einen Bug der aktu­ellen Version.

Vergleich zur Konkur­renz

Vor allem im Vergleich zu TuneIn und dem Radio­player Deutsch­land bietet Audials inter­essante Funk­tionen und eine optisch anspre­chen­dere Benut­zer­ober­fläche. Darüber hinaus findet sich ein Angebot an inter­natio­nalen Radio­sta­tionen sowie vergleichs­weise zügige Lade­zeiten. Im Podcast-Verzeichnis gibt es womög­lich noch Lücken, dafür ist die Aufnah­mefunk­tion von Radio­sen­dern ein gelun­genes Zusatz­fea­ture, für welches sich der Aufpreis von einmalig 4,90 Euro aus unserer Sicht bereits lohnt.

Wer bereits über ein Spotify- oder Amazon-Music-Unli­mited-Abo verfügt, kann sich die kosten­pflich­tige Version von "Audials Play" hingegen sparen, denn dann dürfte sich die Aufnah­mefunk­tion kaum lohnen. Allein für Radio­sender reicht die Basis­ver­sion, wobei hier auch andere Apps wie Radio.de oder TuneIn infrage kommen.

Aller­dings scheint auch das Sender­ver­zeichnis bei Audials aktu­eller zu sein: So fanden wir dort zum Beispiel "Nost­algie Deutsch­land" von Radio Energy. Dieser Sender war noch erst kürz­lich beim Mitbe­werber Radio.de nicht zu finden.

Im Inter­view mit Radio­player-Deutsch­land-Geschäfts­füh­rerin Caro­line Grazé lesen Sie, wie das Angebot des Senders weiterent­wickelt wird.

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