Warner: Nachfolger von "HBO Max" startet im April
Die Spannung war groß, doch nun ist es offiziell: Im April startet Warner Bros. Discovery seinen HBO Max-Nachfolger. Auf der neuen Streaming-Plattform sind außerdem Inhalte von Discovery+ inklusive. Die Präsentation bei einem Live-Event am 12. April wurde im Rahmen der Quartalszahlen von Unternehmensseite bestätigt.
Discovery+ darf bleiben
Wie bereits angekündigt, wird Discovery+ als separates Angebot zu einem günstigeren Preis fortbestehen, was Konzernchef David Zaslav ebenfalls bestätigte: "Unser Abogeschäft bei Discovery+ ist profitabel und die Abonnenten sind sehr zufrieden. Warum sollten wir das Angebot also einstellen?" Darüber hinaus plant Warner Bros. Discovery einen AVoD-Streamer mit eigenen Inhalten ähnlich Pluto TV und Tubi.
Warner Bros. Discovery startet den HBO Max-Nachfolger im April
Foto: Eric Gaillard/Reuters
Mit Blick auf die Quartalszahlen hatte Zaslav allerdings nicht nur gute Nachrichten parat. Bei einem Umsatz von elf Milliarden US-Dollar verbuchte das Unternehmen deutliche Verluste im Umfang von 2,1 Milliarden Dollar. Diese resultieren vor allem aus Restrukturierungskosten und Abschreibungen im Zusammenhang mit der Warner/Discovery-Fusion.
Neue Linie bei CNN
David Zaslav machte im Earnings Call nochmals deutlich, dass künftig beim konzerneigenen Nachrichtensender CNN ein neuer Wind weht. Der weltweit führende Nachrichtenkanal hatte bislang das Image, vor allem linksliberale Sichtweisen in seinen Sendungen zu bevorzugen. Nun soll das Network wieder stärker konservative Positionen und Stimmen in den Mittelpunkt rücken: "Wir wollen, dass CNN ein Ort für faktenbasierte Berichterstattung und Diskurs mit einem inklusiveren Spektrum an Stimmen und Standpunkten ist", so Zaslav.
Bedingt durch eine schwierige finanzielle Situation bei Warner Bros. Discovery sind auch weitere Verkäufe kein Tabu, wie CFO Gunnar Wiedenfels unterstrich. Man schaue sich aktuell einige Optionen an, dennoch hätten potenzielle Transaktionen keinen strategischen Charakter. Wiedenfels sagte außerdem, dass das neue Management im Rahmen der Fusion ein höheres Einsparpotenzial von vier Milliarden US-Dollar sehe.
Unklare Zukunft im TV-Geschäft
Im Gegensatz zu Disney setzt Warner Bros. Discovery derzeit noch an vielen Stellen auf lineares Fernsehen, dennoch verbuchte der Konzern vor allem im Werbeumfeld entsprechende Verluste. Nach Zaslavs Einschätzung befinde man sich hier noch in einem frühen Stadium, um die Geschäftsbereiche von WarnerMedia und Discovery in einem gemeinsamen Angebot zusammenzuführen.