Spotify startet Radioprogramm in den USA
Spotify bläst zum Angriff gegen das klassische Radio
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Das klassische Radio ist nicht totzukriegen. Das bemerkt auch immer mehr der Audio-Streamingdienst Spotify. Bereits 2019 startete das Unternehmen in Deutschland das Format "Your Daily Drive", ein algorithmisch erstellter, personalisierter Mix aus Musik und aktuellen Nachrichten-Podcasts, der Radiostationen gleicht. Jetzt allerdings geht Spotify noch einen Schritt weiter. Mit "The Get Up" gibt es ab sofort eine Morning Show für die USA exklusiv auf der Plattform, die klassisch live moderiert wird. An jedem Wochentag ab 7 Uhr unterhalten drei Moderatoren das US-Publikum.
Apple Music bauf Radioangebot aus
Spotify bläst zum Angriff gegen das klassische Radio
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Damit geht Spotify einen ähnlichen Weg wie Konkurrent Apple, der bereits vom Start weg Apple Music 1 (zuvor: Beats 1) als lineares Radioprogramm auf seiner Plattform Apple Music ausstrahlt. Seit Sommer sind zwei weitere Radiosender auf der Plattform vertreten: Apple Music Hits mit Songs der 80er, 90er und 2000er und Apple Music Country, der sich auf das vor allem in den USA beliebte Country-Music-Format fokussiert hat.
Klassisches Radio hat im Vergleich zum Musikstreaming mehrere Vorteile: Nutzer brauchen sich ihre Musik nicht in aufwendiger und oft zeitraubender Kleinarbeit selbst zusammenstellen, sondern bekommen eine Playlist vorgegeben. Außerdem werden sie stets durch aktuelle Nachrichten und Moderation versorgt.
Zunächst galt Spotify als großer Konkurrent des Radios. Inzwischen wachsen Musikstreaming und Radio allerdings immer mehr zusammen: Zahlreiche Radiostationen nutzen Spotify mit eigenen Playlists oder Wortbeiträgen auf Abruf.
Startet Spotify auch in Deutschland ein Radioprogramm?
Spannend wird sein, ob Spotify mittelfristig auch auf dem europäischen oder sogar deutschen Markt eigene Radiosendungen anbieten wird. Ein Spotify Radio, das neben dem Internet auch über Antenne, zum Beispiel Digitalradio DAB+, verbreitet wird, könnte sehr gute Synergieeffekte mit dem Musikstreaming-Angebot nutzen, etwa, wenn neue Künstler oder Trends in einem Hörfunkprogramm präsentiert werden.
Das wäre eine gute Werbeplattform. Auf dem zweiten bundesweiten DAB+-Multiplex sind immer noch zwei Plätze frei.