Themenspezial: Handy-Fotografie Technologie

Handy-Kamera: Fachbegriffe erklärt - von Blende bis Sensor

Beim Wett­eifern um die beste Smart­phone-Kamera über­schütten die Hersteller die Nutzer mit immer mehr tech­nischen Bezeich­nungen. Wir verraten, was es mit Blende, Sensor, Brenn­weite, Auto­fokus und Co. auf sich hat.
Von

Sensor – das Gehirn der Kamera

Kamera-Sensor Isocell GN1 Kamera-Sensor Isocell GN1
Samsung
Der Bild­sensor, auch Bild­wandler oder Kamera-Sensor genannt, ist ein elek­tro­nischer Chip, welcher in Smart­phones und Digi­tal­kameras den Film ersetzt. Auf diesem Chip werden die Eindrücke des Objek­tivs einge­fangen und mithilfe des Bild­pro­zes­sors verar­beitet. Anschlie­ßend wird das Ergebnis auf dem Flash-Spei­cher oder der Spei­cher­karte des Mobil­geräts gespei­chert. Auf dem Bild­sensor befinden sich die einzelnen Bild­punkte, aus denen sich das fertige Foto / Video zusam­men­setzt.

Je größer der Sensor, desto größer können auch dessen einzelne Pixel sein. Das wiederum führt zu einer höheren Licht­aus­beute und damit einher­gehend (theo­retisch) besseren Bild­qua­lität. Aller­dings spielen beim Endre­sultat auch die anderen Kompo­nenten wie das Objektiv, die Soft­ware und die Auflö­sung, eine wich­tige Rolle. Die Sensor­fläche wird in Zoll ange­geben. Ein Chip mit 1/1,3“ ist deut­lich größer als einer mit 1/2,8“.

Auflö­sung – Größe des digi­talen Bildes

Pixel mit Bayerfilter Pixel mit Bayerfilter
Samsung
Ein wich­tiger, wenn­gleich nicht der wich­tigste Aspekt einer Kamera ist die Foto­auf­lösung, ange­geben in Mega­pixel. Dabei setzt sich ein Mega­pixel aus einer Million Bild­punkten zusammen. Heutige Smart­phone-Knipsen besitzen Sensoren mit bis zu 108 Mega­pixel (etwa das Galaxy S22 Ultra), Module mit 192  Mega­pixel und mehr errei­chen demnächst den Markt. Je mehr Bild­punkte sich auf einem iden­tisch dimen­sio­nierten Bild­wandler befinden, desto kleiner und licht­schwä­cher sind diese.

Theo­retisch würden extrem hohe Auflö­sungen also nur bei sehr großen Chips Sinn ergeben. Die Hersteller nutzen aller­dings ein Verfahren namens Pixel-Binning, um einen Mehr­wert aus der hohen Auflö­sung zu schöpfen. Es werden mehrere benach­barte Bild­punkte zusam­men­gefasst, um einen größeren Bild­punkt zu simu­lieren. So kann etwa eine 108-MP-Kamera 12 MP große Fotos in guter Qualität liefern. In nativer Auflö­sung sind die Bilder beispiels­weise bei Plakat­dru­cken oder Teil­aus­schnitte eines Fotos (Crops) nütz­lich.

Auto­fokus – Scharf­stellen der Fotos

In der Regel erfolgt die Scharf­stel­lung bei Smart­phones durch beweg­liche Objek­tive und auto­mati­sche Mess­sys­teme. Es gibt zwar in manchen Kamera-Apps auch die Möglich­keit, Fotos manuell scharf­zustellen, doch selbst mit Foto­grafie-Erfah­rung kostet das Zeit. Diese Prozedur eignet sich also nicht für flüch­tige Motive. Wenn eine Smart­phone-Kamera mit „AF“ gekenn­zeichnet ist, verfügt sie über eine schlichte auto­mati­sche Fokus­sie­rung. Ist sie mit „PDAF“ spezi­fiziert, kommt eine zuver­läs­sigere Phasen­detek­tions­erken­nung zum Einsatz.

Eine Verbes­serung des letzt­genannten Systems stellt die Dual-Pixel-Vari­ante dar. Smart­phones mit diesem Feature werden häufig mit „DP PDAF“ gekenn­zeichnet. Während sich die zuvor genannten Methoden auf dem Sensor befinden, ist für den „Laser-Auto­fokus“ ein externes Modul erfor­der­lich. Der namens­gebende Laser­strahl kann die Distanz zum Motiv bestimmen und daraus die Schärfe berechnen. Das Objektiv an sich bewegt sich im Smart­phone beim Scharf­stellen durch Dauer­magnete.

Auf der folgenden Seite Bild­sta­bili­sator, Zoom und Tiefen­sensor.

Mehr zum Thema Smartphone