Themenspezial: Verbraucher & Service Prüfung

Kein Phishing: N26 fordert Datenabgleich seiner Kunden

Viele Spam-Mails sind Phis­hing, um Zugangs­daten zu erbeuten. Die N26-Bank fordert Kunden zum Login in der App auf, um die Daten zu aktua­lisieren. Das ist ernst gemeint.
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Falls Sie Kunde bei der Neo Bank N26 sind, mögli­cher­weise schon als diese noch "Number26" hieß, könnten Sie dieser Tage eine E-Mail der N26-Bank im Post­fach gefunden haben, die zum Daten­abgleich bis zum 6. April 2023 auffor­dert. Wie bei echtem Phis­hing soll der Kunde dazu ermun­tert werden, umge­hend zu reagieren. Nur: Diese E-Mail ist echt und wirk­lich ernst gemeint.

E-Mail weist auf Nach­richt in der App hin

Die N26 bittet einige Kunden um Aktualisierung ihrer Daten. Die N26 bittet einige Kunden um Aktualisierung ihrer Daten.
Logo/Foto: N26, Grafik/Montage: teltarif.de
Diese E-Mail sollte man genau lesen. Sie infor­miert darüber, dass beim Einloggen in der N26 App auf dem Smart­phone ein Frage­bogen erscheinen wird, worin geprüft wird, ob die bei der Bank gespei­cherten Kunden­daten noch aktuell sind. Wer in den letzten Jahren umge­zogen ist, sollte diese Daten genau prüfen. Es kann z.B. sein, dass zwar die Liefer­adresse korri­giert wurde, nicht aber die offi­zielle Melde­adresse. Die kann man dann in der App ändern. Oft stößt man dabei mögli­cher­weise auf die Fehler­mel­dung, dass die Daten nicht valide seien.

Dann wird empfohlen, den N26-Chat aufzu­rufen.

Auffor­derung nicht verschlafen

Diese Auffor­derung sollte nicht verschlafen werden. Die Bank N26 ist eine "Neo Bank" und steht unter beson­derer Beob­ach­tung vom Bundesamt für Finanz­dienst­leis­tungen (BaFin) und der etablierten Konkur­renz. Von daher müssen sie viel genauer prüfen als bei einer alther­gebrachten Filiale mit Berater vor Ort.

Vor dem Chat gut vorbe­reiten

Bevor man in den N26-Chat geht, sind einige Vorbe­rei­tungen zu treffen. Die App auf dem Smart­phone sollte auf dem neusten Stand sein. Wer seiner­zeit eine physi­kali­sche N26-Karte bekommen hat, findet darauf einen 10stel­ligen Code. Der wird zur Veri­fizie­rung gebraucht. Ferner wird eine aktu­elle Melde­beschei­nigung (nicht älter als 6 Monate) oder ein Scan/Foto des Perso­nal­aus­weises (Vorder-/Rück­seite) benö­tigt, wo die aktu­elle Adresse explizit drauf steht.

Strenge Anfor­derungen an Scans oder Bilder

Die Bilder müssen den Ausweis komplett mit Ecken und Kanten zeigen, andern­falls akzep­tiert N26 diese Doku­mente nicht.

Den Chat ruft man besten von einem heimi­schen PC/Laptop über die Webseite www.n26.com auf. Dabei muss das Smart­phone einge­schaltet und mit dem Netz verbunden sein, dann wird über die N26-App der Login auf dem PC bestä­tigt. Nun gilt es, den Chatbot zu "über­zeugen", dass man einen Menschen "spre­chen" möchte. Dann ist noch etwas Geduld gefragt.

Wo sind die Nach­richten?

Wichtige Nachrichten schickt N26 in App. Oben rechts aufs "?" klicken. Wichtige Nachrichten schickt N26 in App. Oben rechts aufs "?" klicken.
Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de
In der App auf dem Handy gibt es oben rechts ein "?", und im sich öffnenden Menü (nach unten scrollen) findet man unter Kontakt die "internen Nach­richten" von N26. Dort kann man antworten und die benö­tigten Doku­mente über das Handy hoch­laden. Die sollten schon auf dem Handy sein oder mit der Handy­kamera bei ausrei­chend Licht foto­gra­fiert werden. Die Nachrichten von N26 finden sich in der App unter Hilfe und auf Kontakt nach unten scrollen. Die Nachrichten von N26 finden sich in der App unter Hilfe und auf Kontakt nach unten scrollen.
Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de
Der/die Hotliner/in reicht die Doku­mente an die "Fach­abtei­lung" weiter, man muss also mit Warte­zeiten rechnen.

Wenn Sie Ihr Konto erst später einge­richtet haben, kann es sein, dass Sie im Augen­blick keine Nach­richt erhalten haben. Vermut­lich wird diese Prüfung in Wellen ausge­rollt, um den Service-Chat nicht zu über­lasten.

Schon im letzten Jahr stellte N26 einige neue Funk­tionen vor.

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