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Samsung Galaxy Tab S 10.5 im Test: Der Strahlemann unter den Tablets

Beim Samsung Galaxy Tab S gibt es zwei Highlights: das AMOLED-Display und den echten Octa-Core. Wir haben das Tablet im 10,5-Zoll-Format getestet. Wie das Gerät abgeschnitten hat und was uns mehr überzeugen konnte - Bildschirm oder Prozessor - verraten wir im Test.
Von Rita Deutschbein

Samsung hat auf seinem Tablet einige Programme installiert, die neu sind oder die sich auf anderen Geräten bereits bewährt haben. Die zahlreichen Apps sowie das System benötigen ihren Platz - von 16 GB internem Speicher sind nur noch etwa 9,5 GB frei. Das ist ein schlechter Schnitt und enttäuscht. Immerhin können speicher­hungrige Musik-Dateien, Fotos, Videos oder auch Karten von Navigations-App auf eine microSD-Speicherkarte ausgelagert werden.

Samsung Galaxy Tab S im Test: Der Strahlemann unter den Tablets Office-Widgets im Kachelstil auf dem Homescreen
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Zu den Funktionen, die wir bereits kennen, zählt unter anderem der Fingerabdruck-Scanner, über den bis zu drei individuelle Abdrücke gespeichert werden können. Der Fingerabdruck-Scanner bietet eine Alternative zu der Entsperrung des Tablets mittels PIN, Passwort oder Muster und ermöglicht es darüber hinaus, mehrere Nutzer­profile sowie geheime Ordner anzulegen. Zudem können mit dem Scanner Bezahlungen via PayPal beim Online-Shopping verifiziert werden. Durch die biometrische Funktion können sich Nutzer beim Einkaufen auf dem Tablet mit ihrem Fingerabdruck in der PayPal-App einloggen und bezahlen - ohne Eingabe eines Passworts.

Für Büro-Anwendungen wurde die Office-App Hancom vorinstalliert. Das Programm unterstützt die Multi-Window-Funktionen von Samsung und kann mit allen gängigen Formaten für Word-Dokumente, Tabellen etc. arbeiten - egal ob diese mit Microsoft Word, Open Office, Libre Office oder anderen Programmen erstellt worden sind.

Neu ist hingegen die Anwendung SideSync 3.0, mit der der Inhalt eines Samsung-Smartphones auf das Galaxy Tab S gebracht werden kann. Auf beiden Geräten muss die SideSync-App installiert sein, die Verbindung erfolgt über das Internet. Einmal gekoppelt, erscheint der Inhalt des Smartphones auf dem Tablet. Es können Daten übertragen oder auch Sprach­nachrichten direkt vom Tab S gesendet oder auf dem Tablet empfangen werden. Im Video haben wir uns diese Funktion genauer angeschaut.

Internetzugang lässt keine Wünsche offen

Samsung lässt mit dem Galaxy Tab S keine Wünsche offen, wenn es um die Verbindung zum Internet geht. Nutzer können sich nicht nur über WLAN sowohl im 2,4-GHz- als auch im 5-GHz-Frequenzband einwählen, ihnen steht auch GPRS/EDGE bzw. UMTS/HSPA+ oder sogar LTE für den Zugang zur Verfügung. Über den schnellen 4G-Datenfunk sind dabei Geschwindig­keiten von bis zu 150 MBit/s möglich. Das Tablet unterstützt alle gängigen Frequenzen: GSM-Quadband, UMTS-Quadband und LTE-Hexa-Band.

WLAN-Netze fand das Galaxy Tab S zuverlässig und auch das Umschalten zwischen den Mobilfunk-Netzen - beispielsweise von HSPA zu LTE – meisterte das Gerät in unserem Test ohne Schwierigkeiten. Über die SIM-Karte können Nutzer auch telefonieren, brauchen aber aufgrund der Größe des Tablets ein Headset.

Das 10,5 Zoll große Modell der Galaxy-Tab-S-Reihe besitzt einen 7 900-mAh-Akku. Dieser bescherte dem Tablet in unserem Test einen langen Atem - mehrere Stunden Video schauen, einen intensiven Arbeitstag oder ein ganzes Wochenende bei gelegentlicher Nutzung hielt das Galaxy Tab S durch. Ist der Akku aber leer, ist Geduld gefragt, denn bis das Gerät wieder vollkommen aufgeladen ist, braucht es einige Stunden. Dabei sollten Nutzer zwingend das beigelegte Netzteil verwenden, da dieses im Vergleich zu vielen Smartphone-Ladegeräten eine höhere Watt-Zahl bietet.

Kamera mit guten Fotoergebnissen

Samsung Galaxy Tab S im Test: Der Strahlemann unter den Tablets Fotobeispiel 1 zeigt knackige Farben
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Die Kamera wollen wir an dieser Stelle nur kurz erwähnen, da diese wie so viele Tablet-Kameras zwar für Schnappschüsse reicht, für wirklich hochwertige Fotos aber nicht genügt. Das liegt auch daran, dass das Gerät zum bequemen Fotografieren schlicht zu groß ist. Bis zu 8 Megapixel schafft die Kamera des Galaxy Tab S. Vorne findet sich zudem ein 2,1 Megapixel auflösendes Pendant, das für Video-Telefonie gedacht ist.

Für Gelegenheits­knipser sind die Resultate in Ordnung. Positiv ist die natürliche Darstellung der Farben. Bei geraden Linien konnten wir auf dem Testbild zudem keine Verzerrung feststellen. Allerdings fehlte uns das letzte bisschen Detailschärfe - für eine Tablet-Kamera dennoch gute Ergebnisse.

Mit der Kamera lassen sich auch Videos in Full-HD-Qualität aufnehmen. Allerdings hätten wir uns einen besseren Bild­stabili­sator gewünscht, da Aufnahmen teilweise etwas verwackelten. Die Ton­wiedergabe über die seitlich angebrachten Lautsprecher ist gut - hier stören keine übermäßigen Höhen oder verwaschene Bässe.

Fazit des Galaxy-Tab-S-Test: Solide Leistung, doch Highlight bleibt das Display

Die Einzelnoten im Tablet-Test:
  • Technische Ausstattung: 1,3
  • Material / Verarbeitung: 1,4
  • Bedienung / Handling: 1,5
  • Betriebssystem / Apps: 1,4
  • Einschätzung des Redakteurs: 1,3
  • Gesamtnote: 1,4
Das Galaxy Tab S 10.5 von Samsung ist trotz seines Octa-Core-Prozessors technisch kein Überflieger. Vielmehr wird dem Nutzer eine solide bis sehr gute Leistung geboten, die allerdings hinter der des Galaxy Note Pro oder Tab Pro zurückbleibt. Punkten kann das Tablet vielmehr mit seinem AMOLED-Display. Bei keinem anderen Modell haben wir so viel Tiefe und so leuchtende Farben gesehen. In der Kombination aus Leistung und Darstellung werden Nutzer nicht enttäuscht. Sowohl für Spiele-Fans als auch Büro-Hengste bieten sich viele Möglichkeiten. Ebenfalls positiv hervorzuheben sind der vergleichsweise günstige Einstiegspreis, die Unterstützung von LTE sowie die schlanke und leichte Bauweise.

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