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Samsung Galaxy Tab S 10.5 im Test: Der Strahlemann unter den Tablets

Beim Samsung Galaxy Tab S gibt es zwei Highlights: das AMOLED-Display und den echten Octa-Core. Wir haben das Tablet im 10,5-Zoll-Format getestet. Wie das Gerät abgeschnitten hat und was uns mehr überzeugen konnte - Bildschirm oder Prozessor - verraten wir im Test.
Von Rita Deutschbein

Von der technischen Leistung her hat uns das Galaxy Tab S 10.5 mit seinem Octa-Core überrascht. Nicht etwa, weil es so überragend gut war und auch nicht, weil es fühlbare Schwächen hatte. Nein, das Galaxy Tab S erstaunte vielmehr durch seinen "Durchschnitt". Um dies zu erklären, müssen wir uns das Innenleben näher anschauen: Samsung bringt das Galaxy Tab S in Deutschland mit einem Exynos 5 Octa auf den Markt, der als einer der wenigen Chips acht Kerne hat, die gleich­zeitig arbeiten können. Der CPU zur Seite stehen 3 GB Arbeits­speicher.

Samsung Galaxy Tab S im Test: Der Strahlemann unter den Tablets Benachrichtigungsleiste im Look von 2014
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Je nach Aufgaben­stellung arbeiten im Normalbetrieb vier leistungs­starke 1,9 GHz getaktete Kerne oder vier 1,3-GHz-Kerne, die zwar langsamer sind, dafür aber auch weniger Strom verbrauchen. Bei besonders anspruchs­vollen Anwendungen können alle acht Kerne aber auch gleichzeitig geschaltet werden, was dem Tablet einen ordentlichen Power-Schub bescheren soll.

Im Testbetrieb merkten wir dies aber nicht. Unbestreitbar ist das Galaxy Tab S ein leistungs­starkes Tablet, das auch mit Multitasking oder anderen komplexen Aufgaben­stellungen keine Probleme hat. Auch Games mit schnellen Bewegungs­wechseln und aufwendigen Animationen konnten wir dank Mali-T628-Grafikeinheit ruckelfrei spielen. Gefühlt kam uns das Galaxy Tab S 10.5 aber nicht besser oder schneller vor als ein Tablet mit Snapdragon-Prozessor.

Im Benchmark-Test sahen wir unsere Eindrücke bestätigt. Im Test von AnTuTu kam das Galaxy Tab S 10.5 auf einen Score von 33 301. Im Gaming-Test von 3DMark Unlimited erreichte das Gerät 13 135 Punkte und schaffte 78 Bilder in der Sekunde (Frames per Second - FPS). Zum Vergleich: Das Galaxy Note 10.1 2014 Edition (hier im Test), das über einen Snapdragon 800 mit 2,3 GHz und 3 GB RAM verfügt, kam im Unlimited-Test von 3DMark auf 15 353 Punkte - also etwa 2 000 Zähler mehr als das Galaxy Tab S. Im AnTuTu-Test bewegte sich unser Test-Tablet auf dem Niveau des Sony Xperia Z2 Tablet (Snapdragon 801 mit 2,3 GHz, 3 GB RAM).

Beiden Konkurrenten stehen lediglich vier Kerne zur Verfügung, die allerdings auch höher getaktet werden können. Der Exynos 5 Octa bietet trotz allem aber eine wirklich gute Leistung, mit der Nutzer so gut wie jede Aufgabe meistern können sollten. Trotz seiner acht Kerne ist er aber nicht besser als die leistungs­starke Snapdragon-800-Generation von Qualcomm. Der Exynos hat gegenüber den Qualcomm-Prozessoren aber einen Vorteil: Bei regulären Aufgaben wie dem Surfen im Netz oder bei Office-Anwendungen arbeiten die stromsparenden Kerne, wodurch sich die Akku-Laufzeit verlängert.

Verwirrend: Im Test von 3DMark wurde uns im Datenblatt nicht der Exynos-Prozessor angezeigt, sondern ein Snapdragon 800. Hier griff die App wohl auf eine fehlerhafte Datenbank zurück. Ein Gespräch mit Samsung sowie die Kontrolle über AnTuTu und CPU-Z bestätigten ausdrücklich, dass das Galaxy Tab S in Deutschland den Exynos an Bord hat.

Android 4.4 und Multitasking

Samsung Galaxy Tab S im Test: Der Strahlemann unter den Tablets Multi-Window-Funktion mit Browser und GMail
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Auf dem Galaxy Tab S 10.5 läuft ab Werk Android 4.4.2, natürlich inklusive Samsungs speziell für Tablets angepasster TouchWiz-Oberfläche. Der Nutzer kann die Homescreens selbst mittels verschiedener Widgets im Kachelformat gestalten. So lässt sich ein Screen beispielsweise vollständig mit Anwendungen fürs Büro und Arbeiten bestücken, auf einem anderen Screen lassen sich verschiedene Nachrichten­kanäle anzeigen. Aber auch die von den Smartphones bekannten Widgets stehen für eine eher klassische Gestaltung der Oberfläche zur Verfügung.

Die Benach­richtigungs­leiste zeigt sich im Flat-Design, das wir von den 2014 herausgebrachten High-End-Samsung-Modellen kennen. Zudem bietet das Galaxy Tab S die Möglichkeit, mit zwei Apps gleichzeitig zu arbeiten - das sind zwei weniger als beim Galaxy Note Pro und Tab Pro. Mit einem Wisch vom rechten Rand aus öffnet sich die Multi-Window-Leiste, die die Apps anzeigt, die parallel genutzt werden können. Mit einem Klick auf das Icon der ausgewählten App wird das entsprechende Programm geöffnet. Sind zwei Apps offen, steht den Anwendungen jeweils eine Display-Hälfte zur Verfügung. Der Nutzer kann aber die Größe der Ansicht durch Schieben eines Reglers selbst bestimmen.

Auf der letzten Seite widmen wir uns dem Internetzugang, zeigen neue Funktionen im Video und verraten unser Test-Fazit.

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