Sagemcom Alium: Android-DECT-Telefon im Test
Das nächste Problem des fehlenden Google-Kontos: Die im Android-Smartphone hinterlegten Kontakte lassen sich
nicht einfach auf das DECT-Telefon bringen. Entsprechend fehlt auch die sonst übliche Synchonisation.
Importieren lassen sich Kontakte nur von Facebook und über ein Exchange-Konto. Das ist für ein Android-DECT-Telefon
eine echte Enttäuschung. Selbst wer mit Exchange arbeitet, wird enttäuscht. In unserem Test war es nicht möglich, bestehende
Kontakte eines Exchange-Kontos auf das Telefon zu laden. Ein auf dem Telefon erstellter Eintrag wurde jedoch im Konto gespeichert,
bei einer Änderung an anderer Stelle aber auf dem Sagemcom Alium nicht aktualisiert.
Kastrierte Android-Oberfläche auf dem DECT-Telefon
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Von Haus aus lässt sich mit dem DECT-Phone immerhin Facebook nutzen, Twitter ist vorinstalliert und auch das Surfen im Internet und das Hören von Online-Radiosendern ist möglich. Entsprechende Apps sind vorinstalliert. Ebenfalls möglich ist das Hören von Musik. Wer will kann mit der eingebauten 2-Megapixel-Kamera auch Fotos machen. Das Motiv ist jedoch der Fotgrafierende: Die Kamera ist auf der Front- und nicht auf der Rückseite des Telefones verbaut. Musik lässt sich auf einer mitglieferten Speicherkarte und auf dem Gerät ablegen und über einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss hören.
Browser funktioniert gut und zügig, Sprachqualität konnte nicht überzeugen
Dass Google-Konto kann nicht angemeldet werden.
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Surfen im Internet funktioniert mit dem eingebauten Browser per WLAN ordentlich. Die geringe Display-Auflösung führt jedoch
dazu, dass das Lesen schnell als anstrengend und unangenehm empfunden wird. Für das kurze Nachschauen im Internet
als Alternative zum Smartphone reicht das ganze jedoch locker aus.
Die Sprachqualität überzeugte uns auch nicht vollständig. Zwar nahm der andere Gesprächsteilnehmer den Anrufer nahezu normal wahr, am DECT-Telefon selbst hört sich der Telefonieren jedoch leicht selbst beim Sprechen und auch der Andere wirkt dumpf und hohl - zumindest klanglich. Wird man auf dem eigenen Festnetzanschluss angerufen, so dauert es ein bis zwei Freizeichen, bis das DECT-Telefon Alarm schlägt. Hat der Gegenüber bereits aufgelegt, so klingt das Telefon auch noch einige Sekunden nach.
Fazit: Ansätze gut, aber zu viele Enttäuschungen für den Preis
Der Homescreen
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Immerhin 199 Euro setzt Sagemcom als unverbindliche Preisempfehlung an. Im Onlinehandel ist es ab 170 Euro zu finden.
Zusammenfassend muss man jedoch sagen, dass der geforderte Preis angesichts der Erwartungshaltung und angesichts
der Preise für "normale" DECT-Telefone nicht gerechtfertigt ist. Bei einem Android-DECT sollte die Mindestanforderung der
Synchronisierung von Kontakten gegeben sein. Dass sich nicht alle Apps installieren lassen, kann man da vielleicht eher
verschmerzen. Allerdings muss man auch sagen: Die Ansätze sind gut. Bedenkt man, dass es sich um eines
der ersten Android-DECT-Telefone handelt, so gibt es natürlich die sprichwörtliche Luft nach oben. Ein wenig
auf ausgereiftere Modelle zu warten, scheint sinnvoll.