Wegen Anti-Terror-Gesetz: Keine Prepaid-Karten mehr bei Aldi Belgien
Keine Prepaid-Karten mehr bei Aldi Belgien
Bild: aldi.de
Wegen Anti-Terror-Gesetzen nimmt Aldi in Belgien
seine Prepaid-Handykarten ab 6. Juni aus dem Sortiment. Dies teilte
die deutsche Einzelhandelskette auf ihrer belgischen Webseite mit.
Hintergrund sei eine gesetzliche Vorgabe Belgiens, bis zu diesem
Datum alle Nutzer von Guthabenkarten zu registrieren.
"Bedauerlicherweise können wir diese verpflichtende Registrierung in
unseren Aldi-Filialen nicht anbieten", erklärte das Unternehmen. Bis
14. April würden noch Karten verkauft, die Guthaben müssten bis 6. Juni
aufgebraucht sein.
Keine Prepaid-Karten mehr bei Aldi Belgien
Bild: aldi.de
Die belgische Regierung hatte in November als Anti-Terror-Maßnahme
vorgegeben, bis Juni alle Nutzer von Guthabenkarten zu erfassen. Ziel
ist, die anonyme Nutzung durch Kriminelle und Terroristen zu
unterbinden. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga
bemängelten staatliche Kontrolleure bei vier Unternehmen, dass dies
noch nicht die Regel sei. Aldi sei nicht dabei gewesen, habe sich
aber selbst entschlossen, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen.
Die Verbraucherorganisation Test-Achat bedauerte laut Belga den Schritt, da Alditalk für Gelegenheitsnutzer von Handys in Belgien das günstigste Angebot gewesen sei.
In Deutschland legt Paragraf 111 des Telekommunikationsgesetzes fest, dass beim Erwerb einer Prepaid-Karte ein Personalausweis oder ein anderes zur Identifikation geeignetes Dokument vorgelegt werden muss. Die so erhobenen Daten müssen vom Anbieter gespeichert werden. In Kraft tritt das Gesetz im kommenden Juli. Der Bundestag hatte es als Teil des Anti-Terror-Pakets bereits im vergangenen Sommer verabschiedet.
Für deutsche Urlauber in Belgien dürfte dieser Verkaufsstopp weniger von Bedeutung sein, denn ab 15. Juni kann im EU-Ausland ohne Roamingkosten der heimische Tarif genutzt werden, weitere Tipps und Infos zur Handynutzung in Belgien finden Sie in unserem Roaming-Ratgeber Belgien. Interessant wird aber die Frage, ob Aldi Deutschland dem belgischen Vorbild folgt und demnächst ebenfalls den Verkauf von Prepaidkarten in den Filialen einstellen wird.