Bericht: Aldi Süd plant massive Online-Offensive
Große Pläne bei Aldi Süd
Foto: Aldi Süd
Lebensmittel-Discounter wie Aldi, Lidl oder Netto unterhalten schon seit vielen Jahren neben ihren Filialen auch jeweils einen eigenen Online-Shop. Viele Produkte lassen sich dort bestellen und bequem nach Hause liefern, sodass der Besuch in einer Filiale des jeweiligen Anbieters entfällt. Wenn es um frische Lebensmittel geht, sind die Kunden der meisten Supermärkte aber derzeit noch auf die Ladengeschäfte angewiesen.
Aldi Süd plant einem Golem-Bericht zufolge, der sich auf Informationen des Handelsblatts stützt, noch im ersten Halbjahr 2023 auch für frische Lebensmittel einen Online-Shop einzurichten. In den USA habe der Discounter ein solches Angebot bereits gestartet. Dieses werde in Zusammenarbeit mit dem Dienstleister Instacart realisiert, der auch die Lieferungen übernehme. Der Service sei auch als Testlauf für ein vergleichbares Angebot in Deutschland gedacht.
Die Planungen von Aldi Süd sind offenbar schon weit fortgeschritten. So nennt der Bericht auch schon einen Partner, der die Plattform für den in Deutschland und anderen Ländern geplanten Online-Shop für Lebensmittel übernehme. Dabei handele es sich um die Berliner Firma Spryker. Aldi Süd sei zudem bereits auf der Suche nach Software-Entwicklern, die das Projekt realisieren sollen.
Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe
Große Pläne bei Aldi Süd
Foto: Aldi Süd
Die Kosten für Entwicklung und Logistik-Aufbau werden auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag geschätzt. Dennoch sei es nur eine Frage der Zeit, bis Aldi mit dem Angebot starte. Lebensmittel-Lieferdienste waren vor allem in Hochzeiten der Corona-Pandemie beliebt. Die Umsätze sind dem Bericht zufolge aber mittlerweile wieder rückläufig. So gesehen bleibt es abzuwarten, wie Aldi Süd potenzielle Kunden überzeugen will.
Der Aldi-Konkurrent Rewe bietet bereits die Online-Bestellung von Lebensmitteln an. Die Lieferung ist allerdings nicht flächendeckend verfügbar. In vielen Regionen haben Interessenten zwar die Möglichkeit, Lebensmittel und andere Produkte via Internet zu bestellen. Wenn es um frische Artikel geht, ist aber oft die Abholung im nächsten Rewe-Markt Voraussetzung.
Inwieweit das Aldi-Angebot auch abseits von Städten und Ballungszentren verfügbar sein wird, bleibt abzuwarten. Es dürfte sich für den Discounter allerdings kaum rechnen, die Lieferung frischer Lebensmittel in ganz Deutschland anzubieten - oder aber gegen einen Aufpreis, der den Dienst für potenzielle Kunden unattraktiv macht.
In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, dass Aldi in den Niederlanden einen Supermarkt ohne Kassen und Self-Checkout testet.