Heimvernetzung

Powerline-Adapter: Weniger Geräte bringen mehr

Die Funkwellen des WLAN-Routers kommen im Zimmer im Dachgeschoss nicht an? Und Kabel zu verlegen, ist zu aufwendig? Dann bietet es sich eventuell an, die Daten über die Stromleitung zu schicken. Bei der Powerline-Technik müssen Nutzer aber auf Störquellen achten.
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Der FRITZ!Powerline 1000E von AVM Der FRITZ!Powerline 1000E von AVM
Bild: Avm
Wo im Heim­netz­werk weder WLAN-Funkwellen hinreichen noch Netzwerk­kabel verlegt werden sollen, bietet sich Powerline an. Dabei werden die Daten durch die Stromleitung geschickt. Theoretisch können bis zu 250 Steckdosen­adapter im selben Netzwerk betrieben werden. In der Praxis sollten lieber nur wenige Adapter zum Einsatz kommen. Auch die Anzahl der Verzweigungen hinter den Adaptern mit LAN-Switches oder WLAN sollte klein gehalten werden, da alle Adapter die im Netz verfügbare Band­breite unter­einander aufteilen müssen.

Die neue Powerline-Generation arbeitet nach dem Standard Homeplug AV2. Der bietet mit theoretisch bis zu 1 000 Megabit (1 Gigabit) nicht nur eine schnellere Daten­über­tragung als Vorgänger-Standards, sondern ist auch energie­effizienter. Die neuen Adapter sind den Experten zufolge auch unter ungünstigen Bedingungen schnell genug, um etwa HD-Videos ruckelfrei zu befördern. Doch beim Kopieren großer Dateien reicht die Geschwindigkeit nur halbwegs an Gigabit-LAN heran, wenn keine großen Distanzen oder Störquellen überwunden werden müssen. Dann könne man aber auch meist ein LAN-Kabel nutzen.

Der ideale Platz

Der FRITZ!Powerline 1000E von AVM Der FRITZ!Powerline 1000E von AVM
Bild: Avm
Stör­quellen für Powerline gibt es reichlich: Schalt­netzteile oder Geräte mit Motoren - etwa der Kühl­schrank mit seinem Kompressor - geben ein Rauschen auf die Leitung, das den Powerline-Daten­durchsatz drückt. Gleiches gilt für Mehr­fach­stecker­leisten. Der ideale Platz für einen Powerline-Adapter ist deshalb eine Wandsteckdose.

Die Adapter sind in der Regel als Starterset mit zwei Geräten oder einzeln erhältlich. Als Faustregel gilt: Ein Set ersetzt nur ein einziges langes LAN-Netzwerk­kabel. teltarif.de hat bereits einige Powerline-Adapter getestet. Darunter auch den AVM FRITZ!Powerline 1000E (100 Euro fürs Zweier-Set), der durch seine Leistung und den besten Leistungs­reserven bei ungünstigen Bedingungen überzeugte. Gute Leistungen bieten auch der Devolo DLAN 650 Triple+ (130 Euro fürs Set und 60 Euro pro Einzel­adapter) sowie der Zyxel PLA5215-EU0101F (55 Euro fürs Set und 40 Euro pro Adapter). Weitere Adapter haben wir in einer Übersicht für Sie zusammengestellt.

Aber nicht jeder Nutzer ist von der Idee begeistert, die Heimvernetzung über das Stromnetz durchzuführen. Wir haben für Sie in einer gesonderten Meldung zusammgenfasst, was für und gegen die Netzwerkerweiterung spricht.

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