Kombi-Telefon

DECT und GSM in einem Telefon: Panasonic KX-PRX150 im Test

Schnurloses Android-Festnetztelefon funkt auch über UMTS
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Die Ersteinrichtung des Panasonic KX-PRX150 ging im Test wiederum fix vonstatten. Außer der WLAN-Einrichtung sind - wie bei jedem Android-Smartphone - Uhrzeit und Google-Konto zu konfigurieren. Die restlichen Einstellungen kann der Nutzer dann wie gewohnt über das Einstellungsmenü von Android an die eigenen Nutzungsgewohnheiten anpassen. App-Menü des Panasonic KX-PRX150 App-Menü des Panasonic KX-PRX150
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck

Selbst wenn man auf dem Panasonic KX-PRX150 keine Apps aus dem Google Play Store installieren möchte, ist es sinnvoll, ein Google-Konto zu verwenden, und zwar für die Kontaktsynchronisierung. Der Nachteil von billigen Einsteiger-DECT-Telefonen ohne Datenübertragungsmöglichkeit ist, dass der Anwender alle Namen und Telefonnummern mühsam über die Zifferntastatur eintippen muss. Im Test konnten wir problemlos eine Kontaktsynchronisation per Google-Konto durchführen, bei 300 Kontakten dauerte dies rund zwei Minuten.

Eine echte Überraschung war im Test die Sprachqualität des Panasonic KX-PRX150. Interessanterweise war zwischen DECT- und GSM-Telefonie bei gutem Empfang qualitativ kein Unterschied hörbar. Beide Gesprächspartner waren klar und deutlich zu verstehen, es gab keine vernuschelten oder verschluckten Silben, wie dies mitunter bei billigen schnurlosen Festnetztelefonen vorkommt. Besonders gute Arbeit geleistet hat Panasonic unserer Auffassung nach bei der Ausfilterung von Rauschen und Hintergrundgeräuschen.

Ladeanschlüsse, Mikrofon und Micro-USB-Port Ladeanschlüsse, Mikrofon und Micro-USB-Port
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Selbst bei der Telefonie über das Mobilfunknetz (in unserem Fall war es eine SIM von Bildmobil im Vodafone-Netz) war bei gutem Empfang praktisch kein Rauschen zu hören. Nicht ganz zufrieden waren wir wiederum mit dem Klang des Lautsprechers, der tatsächlich auch in der endgültigen Auslieferungsvariante der Telefon-Serie immer noch Konsonanten verschluckt und undeutlich klingt. Das Telefon kann aber auch mit einem kabelgebundenen Headset (Klinkenanschluss) oder einer Bluetooth-Freisprecheinrichtung genutzt werden.

Akku-Laufzeit und das Rätsel um die Hauptkamera

Die Stromversorgung erfolgt per Smartphone-Akku Die Stromversorgung erfolgt per Smartphone-Akku
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Obwohl das KX-PRX150 den gleicher Akku hat wie das zuvor getestete KX-PRX120, gibt Panasonic eine andere Stand-by-Zeit an. Bereits beim KX-PRX120 empfanden wir die von Panasonic versprochenen 220 Stunden als etwas hoch, für das KX-PRX150 gibt Panasonic 290 Stunden an, was 12 Tagen entspricht. Schon eher realistisch sind unserer Auffassung nach die zehn Stunden Sprechzeit, sofern während dieser Zeit das Display ausgeschaltet ist. In unserem Test mussten wir das Mobilteil etwa alle zwei Tage aufladen, was verglichen mit modernen Smartphones in Ordnung geht.

Testbild der Hauptkamera: Diese schlechte Qualität wird wohl niemanden überzeugen Testbild der Hauptkamera: Diese schlechte Qualität wird wohl niemanden überzeugen
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Letztendlich sind diese Werte auch nur dann relevant, wenn man das Gerät mit SIM-Karte unterwegs nutzt, da die meisten Anwender zuhause das Mobilteil ohnehin in der Ladeschale parken. Auch beim KX-PRX150 ist es wichtig zu wissen, dass es sich um einen Smartphone-Akku handelt, das Telefon kann nicht mit handelsüblichen Batterien oder AA/AAA-Akkus betrieben werden.

Ein Ausstattungsmerkmal hätte sich Panasonic unserer Auffassung nach aber definitiv sparen können, und zwar die 2-Megapixel-Hauptkamera. Die von uns geschossenen Testbilder können bezüglich Schärfe, Farbgebung und Belichtung keineswegs mit per Smartphone-Kameras der Mittelklasse geschossenen Fotos mithalten. Was Panasonic sich dabei gedacht hat, blieb uns schleierhaft, weil ja für Videotelefonate die Frontkamera ausreicht und mit der Hauptkamera sicherlich niemand zuhause ernsthaft fotografiert. Da könnte man sie auch einfach weglassen und dafür das Telefon 20 Euro billiger anbieten.

Fazit: Kombi-Telefon überzeugt bei der Kernkompetenz

Panasonic KX-PRX150 mit Zubehör Panasonic KX-PRX150 mit Zubehör
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Seine größten Stärken spielt das Panasonic KX-PRX150 bei seiner Kernkompetenz aus, nämlich bei der Telefonie. Der hohe Preis des Geräts schlägt sich sowohl bei DECT als auch über GSM in einer ausgezeichneten Sprachqualität nieder, solange der Anwender mit dem Hörer telefoniert. Vom eingebauten Lautsprecher können wir das nicht behaupten. Auch die Smartphone-Bedienung und das vollwertige Android machen sich bezahlt, insbesondere bei der einfachen Kontaktsynchronisation und der Nutzung von Apps.

Bezüglich der Akkulaufzeit gibt es nichts zu meckern. Was allerdings nach wie vor etwas altertümlich wirkt, ist das Design des Telefons, das an etwa vier bis fünf Jahre alte Smartphones erinnert. Immerhin ist das Mobilteil robust und hält auch mal kleinere Stöße aus.

Komplett verzichten kann der Nutzer allerdings auf die 2-Megapixel-Hauptkamera, die nur dieses Modell der Telefon-Serie bietet und die eine beklagenswert schlechte Qualität aufweist, die heute niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlockt. Für eine gute Idee halten wir die Trennung von Ladeschale und DECT-Basis - so kann das Gerät an jeder beliebigen Steckdose geladen werden.

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