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DECT-Telefon mit Android von Panasonic im Test

Smartphone-Feeling im Festnetz mit etwas biederem Design
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Nach dem ersten Einschalten begrüßte uns Android 4.0.4 Ice Cream Sandwich auf dem Panasonic KX-PRX120 auf Englisch, in den Einstellungen konnten wir dies aber sofort auf Deutsch umstellen. Auf dem Sperrbildschirm stehen wie gewohnt Uhrzeit und Datum, in der Statusleiste werden Akkustand, DECT-Verbindungsstärke und ggf. neue Sprachnachrichten auf dem Anrufbeantworter signalisiert.

Micro-USB-Port des Panasonic KX-PRX120 Micro-USB-Port des Panasonic KX-PRX120
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Entsperren ist in zwei Richtungen möglich - entweder zum Homescreen oder zur 0,3-Megapixel-Frontkamera. Letztere hat eine recht bescheidene Bildqualität und ist lediglich für Videotelefonate und Messaging sinnvoll nutzbar. Auf dem Homescreen ist neben Datum, Uhrzeit, Play Store, Google-Suchleiste, Kontakt-Icon, Gmail und Browser auch ein Icon für die Festnetz-Telefonie vorhanden. Tippt der Nutzer dieses an, kann er wählen zwischen einem regulären Telefonat, einem Internruf (bei mehreren Mobilteilen, von denen das Gerät maximal sechs unterstützt), der Anruferliste und den Festnetzeinstellungen.

Die Aktivierung von WLAN ging im Test reibungslos vonstatten und wir konnten mit dem Android-Browser im Internet surfen, was recht flüssig funktionierte. Die geringe Auflösung des 3,5-Zoll-Displays von 320 mal 480 Pixel lässt kleinere Schriften und Farbübergänge aber verwaschen erscheinen. Die installierten Apps waren zu einem großen Teil nicht aktuell, das Telefon musste erst einmal 10 Apps auf den neuesten Stand bringen.

Zur verbauten internen Hardware macht Panasonic keine Angaben, mit Hilfe von CPU-Z konnten wir diese aber mühelos auslesen: Der ARM Cortex-A9 hat eine Taktfrequenz von 1 GHz, was für die von uns getesteten Anwendungen ausreichte. Der Arbeitsspeicher hat 512 MB; CPU-Z zeigte an, dass davon im regulären Betrieb rund zwei Drittel belegt sind. Trotzdem liefen alle von uns benutzten Anwendungen stets ohne Stockungen.

Telefonie, Anrufbeantworter und Akulaufzeit

Das Handteil ist nur mit einem Smartphone-Akku nutzbar, aber nicht mit Standard-Akkuzellen Das Handteil ist nur mit einem Smartphone-Akku nutzbar, aber nicht mit Standard-Akkuzellen
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Die reguläre Festnetztelefonie ließ sich in unserem Test des Panasonic KX-PRX120 ohne Probleme nutzen. Bei der Sprachqualität gibt es aber einen Unterschied zwischen Hörer und Freisprechlautsprecher: Während wir den Gesprächspartner im Hörerbetrieb stets gut und mit klarer Stimme vernehmen konnten, klang der Lautsprecher etwas vernuschelt und arm an Konsonanten. Für längere Freisprechtelefonate sollte der Anwender also lieber auf ein Standard-Headset zurückgreifen. Dies befindet sich zwar nicht im Lieferumfang, eine Buchse dafür hat das Mobiltel aber, ebenso ein Bluetooth-Modul für kabellose Telefonie.

Das Panasonic KX-PRX120 verfügt zwar über eine Eco-Modus, dieser war im Auslieferungszustand allerdings nicht aktiviert. Der Lithium-Ionen-Akku hat eine Kapazität von 1 450 mAh und kommt in Form eines regulären Smartphone-Akkus. Die Nutzung von Mignon- oder Micro-Zellen (AA/AAA) ist also nicht möglich. Das erste Aufladen des Akkus dauerte im Test recht lange. Die von Panasonic angegebene Sprechzeit von rund zehn Stunden dürfte unserer Auffassung nach realistisch sein, wenn der Nutzer nebenher nicht ständig das Display angeschaltet lässt. Die Standby-Zeit von 220 Stunden dürfte etwas hoch gegriffen sein, ist aber ohnehin für die meisten Nutzer im Festnetz irrelevant, da das Telefon zuhause stets in der frei platzierbaren Ladeschale liegen kann.

Flott funktionierte im Test auch die Kontaktsynchronisierung: Nach der Eingabe unserer Google-Accountdaten lud das Telefon innerhalb von knapp zwei Minuten 300 Kontakte auf das Telefon, die wir sofort nutzen konnten.

Fazit: Smartphone-Feeling im Festnetz, aber etwas biederes Design

MicroSD-Kartenslot für Speicherkarten bis  maximal 32 GB MicroSD-Kartenslot für Speicherkarten bis maximal 32 GB
Foto: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Die an ein DECT-Telefon gestellten Aufgaben erfüllte das Panasonic KX-PRX120 in unserem Test ohne Beanstandung. Die Telefonie mit dem Smartphone-ähnlichen Festnetztelefon macht Spaß, solange man nicht den Lautsprecher benutzt, denn dieser klingt recht dumpf. Mit Android, App-Installationsmöglichkeit und Kontaktsynchronisierung per Google-Konto kann sich das Panasonic KX-PRX120 von billigen DECT-Telefonen wohltuend abheben - dafür ist es mit (UVP) 170 Euro kein Schnäppchen. Einziger Kritikpunkt von unserer Seite ist das etwas biedere Design und die nicht mehr ganz taufrische Android-Version.

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