Ausland

o2: "EU-Roaming" in Großbritannien nur bis Ende 2021?

o2 garan­tiert den EU-Roaming­tarif für Reisen nach Groß­bri­tan­nien nur bis zum Jahres­ende. Wir haben heraus­gefunden, wie teuer die Mobil­funk­nut­zung auf der Insel werden könnte.
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UK-Roaming kann teuer werden UK-Roaming kann teuer werden
Fotos: somartin-fotolia.com/teltarif.de, Logo: o2, Montage: teltarif.de
Seit Anfang 2021 ist das Verei­nigte König­reich endgültig aus der Euro­päi­schen Union ausge­treten. Auch zum euro­päi­schen Wirt­schafts­raum gehören Groß­bri­tan­nien und Nord­irland nicht mehr. Für deut­sche Mobil­funk­kunden hat sich vorerst nichts geän­dert. Als wir zum Jahres­wechsel bei Telekom, Voda­fone und Telefónica nach­gefragt hatten, bestä­tigten die drei Netz­betreiber, bis auf Weiteres den regu­lierten EU-Tarif auch im Verei­nigten König­reich anzu­bieten.

Wie berichtet hat der öster­rei­chi­sche Mobil­funk-Netz­betreiber A1 Groß­bri­tan­nien aus der EU-Tarif­zone entfernt. Anstelle der Möglich­keit, den heimi­schen Handy­tarif mit kleinen Einschrän­kungen auch auf der Insel zu nutzen, fallen empfind­liche Extra­kosten an. So kosten abge­hende Gespräche aus einem briti­schen Mobil­funk­netz für A1-Kunden jetzt 2,49 Euro pro Minute. Für einge­hende Verbin­dungen werden minüt­lich 1,49 Euro abge­rechnet. Die SMS ist mit 99 Cent eben­falls extrem teuer und der mobile Internet-Zugang kann für 1,49 Euro je 100 kB kaum noch sinn­voll genutzt werden.

o2 stuft Groß­bri­tan­nien in Länder­gruppe 2 ein

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Diese Neure­gelung bei A1 hat uns veran­lasst, erneut bei den deut­schen Netz­betrei­bern nach­zufragen, wie es mit dem Mobil­funk-Roaming im Verei­nigten König­reich weiter­geht. Dabei stellte sich heraus, dass Groß­bri­tan­nien von o2 bereits in die Länder­gruppe 2 verschoben wurde, zu der unter anderem auch Andorra und die Schweiz zählen. Aller­dings wird für Groß­bri­tan­nien bis zum Jahres­ende laut Fußnote weiterhin der regu­lierte EU-Tarif abge­rechnet.

Die Telefónica-Pres­sestelle bestä­tigte diese Rege­lung. Zudem heißt es, dass sich der Münchner Mobil­funk-Netz­betreiber eine Verlän­gerung der aktu­ellen Tari­fie­rung vorbe­hält. Bis zum Jahres­ende wolle der Konzern "die poli­tischen Entwick­lungen sehr genau" beob­achten. Garan­tiert ist der EU-Tarif aber nur bis zum 31. Dezember. Sollte keine Verlän­gerung erfolgen, so müssen sich die Kunden auf abge­hende Gespräche für 54 Cent pro Minute, einge­hende Verbin­dungen zum Minu­ten­preis von 26 Cent und eine SMS für 39 Cent einstellen. Die Daten-Nutzung würde o2 mit 23 Cent je Mega­byte abrechnen.

Telekom und Voda­fone: "UK bleibt im EU-Tarif"

Die Pres­sestellen von Telekom und Voda­fone erklärten, die beiden Netz­betreiber hielten daran fest, das Verei­nigte König­reich auch künftig in der Tarif­zone der EU- und EWR-Länder zu belassen. Nach wie vor seien keine Ände­rungen geplant. Auf der Voda­fone-Webseite findet sich als Fußnote der Hinweis, dass das Unter­nehmen die Kunden schnellst­mög­lich infor­mieren wolle, falls es doch zu Ände­rungen kommt.

Die Telekom wirbt auf ihrer Webseite sogar damit, dass die Roaming-Gebühren am 15. Juni 2017 "für vorüber­gehende Auslands­reisen in den EU-Ländern sowie in Norwegen, Groß­bri­tan­nien, Island und Liech­ten­stein" abge­schafft wurden. Zudem behan­delt die Telekom auch die Schweiz für Vertrags­kunden (fast) wie ein EU-Land. Prepaid­kunden können zumin­dest ihr Inklusiv-Daten­volumen auch in der Schweiz nutzen. Da erscheint es unwahr­schein­lich, dass es zu Verschlech­terungen der Kondi­tionen für Roaming in Groß­bri­tan­nien kommt. Auch in Öster­reich ist A1 vorerst der einzige Netz­betreiber, der Aufpreise für die Handy­nut­zung in Groß­bri­tan­nien berechnet.

Weitere Tipps und Hinweise für die Mobil­funk­nut­zung im Ausland finden Sie in unserem Roaming-Ratgeber.

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