Flexibel

Ausprobiert: o2 Free Connect mit bis zu zehn SIM-Karten

Seit Anfang Juni ist o2 Free Connect verfügbar. Wir haben den Tarif mit bis zu zehn SIM-Karten einmal ausprobiert und berichten über die Erfahrungen bei Tarifwechsel, Einrichtung und Nutzung des Angebots.
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In den vergangenen Monaten haben sich die Konditionen für zusätzliche SIM-Karten zu einem Mobilfunkvertrag bei allen deutschen Mobilfunk-Netzbetreibern kontinuierlich verschlechtert. Die Telekom verlangt für Kunden im Flatrate-Tarif MagentaMobil XL stolze 29,95 Euro im Monat für eine zusätzliche SIM-Karte, Vodafone hatte die UltraCard für Privatkunden ganz eingestellt und bei o2 verloren selbst Bestandskunden nach einem Tarifwechsel MultiCards, die sie früher ohne Aufpreis nutzen konnten.

Nun geht es wieder in die andere Richtung: Vodafone hat die Red+MultiSIM als UltraCard-Nachfolger vorgestellt, der nun auch VoLTE und WiFi Calling ermöglicht. Bei Telefónica ging o2 Free Connect an den Start. Damit stiehlt die Münchner Telefónica-Marke der Telekom die Show, die ihre MultiSIM Plus zwar immer wieder angekündigt, aber bis heute nicht eingeführt hat.

o2 kommt der Telekom zuvor

o2 Free Connect im Test o2 Free Connect im Test
Foto: teltarif.de
Die MultiSIM Plus soll es Telekom-Kunden ermöglichen, bis zu zehn SIM-Karten zu ihrem Vertrag zu bekommen. Genau das bietet nun aber Telefónica als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber mit o2 Free Connect an. Besonders spannend ist das Feature, weil o2 für die zusätzlichen Betreiberkarten keine Extra-Kosten mehr berechnet. Der Kunde kann jederzeit so viele der bis zu zehn Karten bekommen und nutzen, wie er gerade benötigt.

Zwei Einschränkungen müssen Interessenten in Kauf nehmen: Zum einen sind nur maximal drei "echte" MultiCards erhältlich, mit denen neben Datendiensten auch Telefongespräche geführt werden können. Zudem gibt es derzeit anders als bei Telekom und Vodafone noch keine eSIM, wie sie sich beispielsweise zum Einsatz in der Apple Watch Series 3 eignen würde.

Kein VoLTE und WLAN Call auf zusätzlichen Karten

Die fehlende Unterstützung für die Apple Watch mit LTE könnte auch eine technische Ursache haben. Die MultiCard-Plattform von o2 sieht vor, dass der Kunde nur mit der SIM-Karte, auf der auch SMS-Nachrichten empfangen werden, über LTE und WLAN telefonieren kann. Welche Karte eingesetzt wird, bleibt dem Kunden überlassen. Die Umschaltung ist jederzeit über die Mein-o2-App oder über das passwortgeschützte Kundenmenü auf der Webseite des Netzbetreibers möglich.

Die anderen MultiCards sind zwar ebenfalls für Telefonate geeignet, würden hierfür aber auf UMTS oder GSM zurückschalten, wenn das Endgerät im LTE-Netz eingebucht ist. Die Apple Watch unterstützt aber nur LTE und UMTS, nicht aber das GSM-Netz. Sprich: Das Telefonat käme in einer Gegend ohne UMTS-Netzabdeckung nicht zustande, da der Fallback auf GSM mit der Smartwatch von Apple nicht funktioniert.

Von o2 Blue zu o2 Free

Datenvolumen bei Tarifwechsel zurückgesetzt Datenvolumen bei Tarifwechsel zurückgesetzt
Foto: teltarif.de
Wir wollten nun ausprobieren, wie o2 Free Connect in der Praxis funktioniert und haben dafür einen Vertrag, der bislang im Tarif o2 Blue All-in XL Professional Online geschaltet war, auf den aktuellen o2 Free L Boost umgestellt. Die Allnet-Flat für Telefonate und den SMS-Versand sowie die Festnetznummer für die günstige Erreichbarkeit bleiben erhalten.

Das monatliche Highspeed-Datenvolumen erhöht sich von bislang 45 GB (inklusive einem "Daten-Snack", das der Netzbetreiber im Rahmen der Fußball-Euromeisterschaft vor zwei Jahren anbot) auf 60 GB. Dazu steigt die maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 50 auf 225 MBit/s im Downstream über LTE. Ferner soll es mit der Haupt-SIM-Karte möglich sein, nach Verbrauch des Highspeed-Volumens über UMTS mit bis zu 1 MBit/s weiterzusurfen. Nicht zuletzt ist der neue Tarif auch günstiger als das bisherige Preismodell. Schlug der o2 Blue All-in XL Professional Online in der SIM-only-Variante mit 49,99 Euro monatlicher Grundgebühr zu Buche, so ist die monatliche Grundgebühr für den o2 Free L Boost genau 5 Euro niedriger.

Auf Seite 2 berichten wir über den Tarifwechsel und die Administrationsmöglichkeiten für die SIM-Karten.

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