o2-Protect: McAfee-Software für PC, Mac oder Smartphone
Beim Schutz vor Malware sind viele Handy- und Computeranwender zurückhaltend, vielleicht weil sie denken, dass es sie nicht treffen könnte. Ohne ausreichende Fachkenntnis ist auch schwer abzuschätzen, welcher Schutzprogramme sinnvoll, überflüssig oder sogar schädlich sein könnten. Gleichwohl findet der Krieg in der Ukraine längst auch im Netz statt und allerlei Trittbrettfahrer wollen mit Angriffen auf persönliche und/oder Firmendaten schlicht Geld verdienen.
Vorsicht ist die Mutter der Sicherheit
o2 bietet seinen Kunden ein Sicherheitspaket von McAfee unter dem Titel o2-Protect an.
Foto: Telefónica / o2
Wer seine privaten Geräte auch dienstlich einsetzt, muss besonders vorsichtig sein. Hilfreich ist es, E-Mails von Unbekannten mit "wichtigen" Inhalten genau zu beäugen. Das könnten Microsoft-Office-Dokumente sein, worin ein Makro aktiviert werden soll. Das lädt und installiert dann gefährliche Malware, die dann mindestens die eigenen Daten entwendet oder gleich versucht, den kompletten Firmenserver wo immer möglich anzugreifen. Andere Mails enthalten Links, die man klicken soll, hinter denen Malware oder verseuchte Dateien warten. Im harmlosesten Falle sind es Links zu sehr schlecht bekleideten Mitmenschen oder Werbung für Krypto-Währungs-Programme.
Einer der ältesten Virenjäger: McAfee
Das Unternehmen McAfee gehört mit zu den ältesten Herstellern von Anti-Virus-Software und hat vor einiger Zeit eine Partnerschaft mit dem Anbieter Telefónica (o2) abgeschlossen. Angeboten wird ein "Rundumschutz für Smartphones, Tablets, PC & Mac". o2 verspricht seinen Kunden jetzt "noch mehr Sicherheit bei der Nutzung ihrer Endgeräte" - egal ob es um ein Gerät oder die Geräte der ganzen Familie geht.
Neues Sicherheitspaket
Neu mit dabei ist ein VPN-Schutz beim Einbuchen in ein öffentliches WLAN. Damit soll das Online-Banking im Café noch sicherer zu gemacht werden, wenn man nicht sich über das Mobilfunknetz verbinden mag, weil das Datenvolumen schon wieder alle ist. o2 gibt an, der erste Telko-Anbieter im deutschen Markt mit dem neu integrierten VPN-Schutz für öffentliche WLANs zu sein. Ähnliche Schutzangebote gibt es allerdings schon länger schon bei der Telekom ("Protect Mobile" wird aktuell gerade eingestellt) und bei Vodafone (Secure.net).
o2 findet, dass der Identitätsschutz eine wichtige Sache ist. Das neue Angebot soll das Darknet auf persönliche Daten durchsuchen und etwa bei möglicher Kompromittierung etwa von E-Mail-Adressen, Kreditkarten- und Kontonummern warnen.
o2 hat vier verschiedene "All-In-One-Schutzpakete" in den Größen Basic, Premium, Premium Plus sowie Family. Sie unterscheiden sich in der Anzahl der abzusichernden Geräte und durch die neuen Features VPN, Identitäts- und Kinderschutz. In allen Produkten sind Anti-Malware und der Passwortmanager sind nach wie vor in allen Produkten enthalten. Im neuen Familien-Paket sind bis zu 10 Geräte eingeschlossen und der spezielle Kinderschutz soll Kinder Geräte übergreifend vor unangemessenen Internet-Inhalten sowie übermäßigem -konsum "bewahren".
Voraussetzung für die Buchung von "o2 Protect" ist ein bestehender o2-Mobilfunk-Vertrag. Der erste Monat ist dabei gratis. o2 betont, dass alle Tarifvarianten weiterhin jederzeit nach Ablauf des ersten Monats kündbar sind.
Ab 1,99 Euro im Monat
Die Preise starten bei 1,99 Euro pro Monat und werden im o2 Kundenportal aufgelistet.
Im Basis-Paket sei eine Menge enthalten: Neben Virenschutz für PC, MacOS, Android , wird eine je nach Gerät und Betriebssystem eine Firewall und ein Spam- und Phishing-Schutz versprochen, ein "Scanner für Sicherheitslücken", ein Webschutz, ein Inhaltsfilter, und eine Programmblockierung und ein Schutz des Heimnetzwerks versprochen. Mit dabei sei auch die Software "McAfee Shredder" und "McAfee Quickclean", ferner eine "Datensperre" (die nicht näher erläutert wird), ein "Passwortmanager (True KeyTM)" und die Sperrung mobiler Endgeräte, die Datenlöschung per Fernzugriff, die Ortung und Überwachung, ein App-Alarm und -Sperrung und eine Datensicherung und -wiederherstellung oder eine Jailbreak-Erkennung, eine CaptureCam und mehr WLAN-Sicherheit, ferner ein Tresor für Fotos und Videos, eine Batterie-Optimierung und Speicher-Reinigung.
Sollen drei Geräte geschützt werden, kostet das Angebot 4,99 Euro im Monat.
Braucht man das unbedingt?
Es kommt stark darauf an, welche Geräte im Einsatz sind und welches Betriebssystem darauf läuft. Beim PC mit Microsoft Windows 10 oder 11 bietet der Hersteller ab Werk den "Microsoft Defender", der von verschiedenen Testinstituten als "gut" oder "ausreichend" beschrieben wird. Wer täglich viele E-Mails bekommt, wird vielleicht froh sein, wenn ein Schutzprogramm diese Mails grob vorsortiert und offensichtliche Phishing- und Malware-Mails gleich ausfiltert. Solche Schutzmechanismen bieten neben McAfee auch Angebote von Avast (AVG) oder Norton oder von ESET. Man muss selbst nachrechnen, ob sich das monatliche Angebot oder besser ein Jahresabonnement lohnt, einige Hersteller haben auch kostenfreie Angebote.
Bei einem Apple-PC mit MacOS streiten sich die Gelehrten, ob es dort Gefahren gibt, Doch es gibt sie, allerdings ist MacOS im Vergleich zu Windows kaum verbreitet und somit nicht so interessant für Angreifer. Evtl. kann auch ein kostenloses Angebot wie Malwarebytes auf dem Mac (gibts auch für den PC) eine Option sein.
Android-Programme nie aus unklaren Quellen laden
Bei Geräten mit Android sollte man grundsätzlich niemals Software aus fremden Quellen (d.h. abseits des offiziellen Google Play Stores) installieren, da Google einigen Aufwand treibt, um diesen Store sauber zu halten. Doch selbst das klappt nicht immer. Deswegen vor dem Installieren einmal die Bewertungen der Programme anschauen, besonders bei wenig gefragten und neuen Programmen.
iOS ist von Hause aus relativ sicher
Bei Geräten mit iOS (Apple) arbeitet man in einem "goldenen Käfig". Der hat den Vorteil, dass Apple penibel darauf achtet, dass keine Malware durchkommt. Fremde Antiviren-Software dürfen iPhones und iPads auch nicht durchsuchen. Von daher wäre hier das o2-Protect-Paket wenig hilfreich.
Lohnt sich das?
Für knapp 24 Euro im Jahr ist das Angebot vielleicht für einen PC interessant, da übliche Anbieter zwischen 30 und 50 Euro für ein vergleichbares Angebot verlangen. Es gibt aber auch Offerten für 9,99 Euro im Jahr (1 Gerät) z.B. bei Avast. Auf dem Android- Smartphone werden 24 Euro für 1 Jahr z.B. von ESET "unterboten", die ihr Anti-Malware-Programm für Android ebenfalls für 9,99 Euro für ein Jahr feil bieten. Die Zahlung kann über den Google App Store erfolgen, die Avast Lizenz würde auch für ein Smartphone gelten.
Unter iOS sind diese Antiviren-Programme weitgehend sinn- und wirkungslos oder werden erst gar nicht angeboten. Da kann man viel Geld sparen.
Viele Funktionen sind schon an Bord
Funktionen wie Diebstahlschutz und Fernlöschung bei geklauten Geräten bietet iOS von Apple von Hause aus, bei Android muss nur die Software "Find my Phone" von Google installiert und aktiviert werden. Im übrigen bieten einige Hersteller auch kostenlose Tools an, die man bei Verdacht einsetzen kann und dabei alle Angebote zum Kaufen erst einmal ausschlägt.
Vergessen Sie nicht, regelmäßige Backups ihres Smartphones anzulegen und auf dem PC die wichtigen Daten auf einem externen Laufwerk oder in einer zuverlässigen Cloud (am besten in Deutschland oder Europa) abzulegen.
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