Noxon A571 im Test: DAB+, WLAN-Radio & Musikstreaming
Die Marke Noxon gehörte ursprünglich zur Terratec Electronic GmbH. Vor rund 20 Jahren, als DSL-Anschlüsse und Internet-Flatrates noch nicht unbedingt selbstverständlich waren, kamen unter der Bezeichnung Noxon erste WLAN-Radios auf den Markt. Besonders erfolgreich waren zum Beispiel das Noxon 2 Audio und das gemeinsam mit Deutschlands erstem Fußballradio vermarktete Noxon 90elf Internetradio.
Smart Radio Noxon A571
Foto: teltarif.de
2017 wurde die Marke Noxon von der Palotec AG in der Schweiz übernommen. Das Unternehmen bringt auch heute noch smarte Radiogeräte auf den Markt. Dabei beschränkt sich der Funktionsumfang - wie bei vergleichbaren Radios anderer Hersteller - nicht auf den Webradio-Empfang. Stattdessen können auch DAB+ und UKW empfangen werden. Dazu kommen Musikstreaming-Dienste wie Spotify.
Smarter Baustein für die HiFi-Anlage
Mit dem Noxon A571 bietet Palotec ein Gerät an, das sich zur Erweiterung einer vorhandenen HiFi-Anlage eignet. Das Gerät ist 43 mal 308 mal 7 Zentimeter groß und basiert auf dem Venice X Chipsatz von Frontier Nuvola. Es unterstützt den terrestrischen Radioempfang über DAB+ und UKW, Internetradio und Musikstreaming über Spotify.
Die Fernbedienung zum Noxon-Tuner
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Darüber hinaus haben die Nutzer Zugriff auf Podcasts und die Möglichkeit, Speichermedien über eine USB-A-Buchse anzuschließen, um die dort hinterlegten Medieninhalte wiederzugeben. Der Noxon A571 bietet weiterhin Bluetooth-Streaming. Das heißt, man kann beispielsweise ein Smartphone per Bluetooth koppeln und dort vorhandene Inhalte streamen.
Antennen für WLAN und terrestrisches Radio
Antennen für WLAN und UKW/DAB+ liefert der Hersteller mit. Der Nutzer muss diese aber nicht verwenden - etwa, wenn der Internet-Zugang über die ebenfalls integrierte Ethernet-Schnittstelle hergestellt wird oder anstelle der Teleskopantenne für den terrestrischen Radioempfang eine Außenantenne zum Einsatz kommt. Im Auslieferungszustand liegen die Antennen bei, sind aber nicht montiert. Das hat den Vorteil, dass man diese nicht zuerst umständlich - möglicherweise sogar hinter einer Verkleidung - abschrauben muss, wenn sie nicht benötigt werden.
Menü- und Favoritentasten
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Weitere Anschlüsse auf der Rückseite: Ein analoger und digitaler Audio-Ausgang und die Buchse für das im Lieferumfang befindliche Netzteil. Hier stellt sich die Frage, warum Palotec das Netzteil nicht - wie beispielsweise Sangean und Hama - ins Gehäuse des Empfängers integriert, sodass nur noch ein Netzkabel benötigt werden würde.
Farbdisplay & mehr auf der Vorderseite
Auf der Vorderseite befinden sich der Ein/Aus-Schalter, die USB-A-Buche und der Kopfhöreranschluss (wobei sich alternativ auch kabellose Headsets per Bluetooth verbinden lassen). Neben dem Farbdisplay, das beispielsweise den Namen und programmbegleitende Informationen zum gerade gehörten Programm anzeigt, sind unter anderem zehn Speichertasten zu finden. Dazu kommen Tasten für den Modus (DAB+, UKW, Internetradio etc.), das Menü, die Anzeige weitergehender Informationen, den Zugang zu weiteren Favoriten und die Alarm-Funktion.
Anschlüsse auf der Rückseite
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Nun folgen zwei Schalter für die Navigation durch die Menüs und die Lautstärke-Regelung. Alternativ zu den Bedienelementen direkt am Empfänger kann die Steuerung auch über die mitgelieferte Fernbedienung erfolgen. Eine weitere Alternative ist die UNDOK-App des Chip-Herstellers Frontier Nuvola für Android und iOS, wobei sich Smartphone und Smart Radio dazu zwingend im gleichen Netzwerk befinden müssen.
Ersteinrichtung schnell erledigt
Die Ersteinrichtung nach dem Einschalten des Radios ist selbsterklärend bzw. über die Menüführung auf dem Display einfach zu bewältigen. Leider ist es nicht möglich, die Suche nach WLAN-Netzen zu unterbinden und sofort auf die kabelgebundene Netzverbindung zurückzugreifen. Das klappt erst nach den WLAN-Suchlauf.
Ein/Aus-Schalter, USB-A-Buchse und Kopfhöreranschluss
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Das Radio erkennt anhand der IP-Adresse automatisch das Land, sodass hierzulande automatisch bevorzugt Programme aus Deutschland angezeigt werden. Über die Suchfunktion direkt am Gerät (mangels QWERTZ-Tastatur sehr umständlich) oder vom Handy aus über die UNDOK-App (wesentlich komfortabler) kann man aus den mehr als 70.000 Radioprogrammen und 83.000 Podcasts als aller Welt wählen, die der Frontier-Nuvola-Partner Airable derzeit in seiner Datenbank hat.
So können eigene Webradio-Streams genutzt werden
Eigene Streams lassen sich direkt über die UNDOK-App programmieren bzw. auf eine der insgesamt 40 Favoritenplätze legen, die App-basiert verfügbar sind (direkt am Empfänger gibt es eigene Tasten für die ersten zehn Favoriten aus Internetradio, DAB+ und UKW). Bequemer klappt das über einen Computer im gleichen Netzwerk. Über einen Webbrowser wird die interne IP-Adresse des Noxon A571 eingegeben. Danach erscheint das Menü, das unter anderem die Favoritenverwaltung ermöglicht.
Navigationsknopf und Lautstärkeschalter
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Wie bei allen Smart Radios mit Venice X Chip steht derzeit kein Onlineportal für die Favoritenverwaltung und das Hinzufügen eigener Streams zur Verfügung. Das könnte sich nach übereinstimmenden Angaben verschiedener Quellen im kommenden Jahr ändern. Das Portal soll allerdings kostenpflichtig sein - so wie es ab März für Geräte mit älteren Chipsätzen von Frontier Nuvola auch der Fall ist.
Guter Empfang auf DAB+
Für den DAB+-Empfang haben wir mit einer Außenantenne (8-Elemente-Yagi, drehbar) gearbeitet. Zum Vergleich stand uns der noch mit dem älteren Venice 6.5 Chip ausgestattete Sangean WFT-3 zur Verfügung. Dabei war die Empfangsleistung des Noxon A571 stets etwas besser als beim Sangean WFT-3. Das machte sich allerdings nur bei Multiplexen bemerkbar, die am Empfangsort nur mit schwacher Feldstärke zur Verfügung stehen (etwa die Privatsender aus Baden-Württemberg im Kanal 11B im hessischen Spessart).
Blick ins Hauptmenü des Noxon A571
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Mit dem Noxon A571 steht für DAB+ nicht nur ein Suchlauf zur Verfügung. Nutzer haben darüber hinaus die Möglichkeit, manuell bestimmte Kanäle anzusteuern, um dort nach Multiplexen zu suchen. Wie für den Internetradio-Empfang und UKW stehen auch auf DAB+ insgesamt 40 Speicherplätze zur Verfügung - die ersten zehn sind direkt über die Zehnertastatur am Gerät und auf der Fernbedienung zugänglich, alle weiteren über die App oder über die Favoritentaste.
UKW und Spotify
Auf UKW haben wir den Noxon A571 ebenfalls kurz getestet. Die Empfindlichkeit ist gut, sodass auch schwächer einfallende Sender noch brauchbar zu empfangen sind. Dafür ist das Radio kein Trennschärfe-Weltmeister - ein Manko, das auch bei anderen smarten Radiogeräten zu beobachten ist. Das heißt, ein sehr schwaches Signal ist direkt neben einem Ortssender nicht zu hören.
Empfang der Rock Antenne über DAB+
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Während ältere Smart Radios mit Frontier Nuvola Chips Zugang zu einer Reihe von Musikstreaming-Diensten boten, ist die aktuelle Geräte-Generation auf den Marktführer Spotify begrenzt. Das zeigt sich nicht nur beim Noxon A571, sondern beispielsweise auch bei Geräten des Herstellers Pure, die ebenfalls auf dem Venice X Chip basieren. Verwendet wird die Spotify-Connect-Funktion in den Apps des Streamingdienstes für Android und iOS.
Gutes Smart Radio mit leichten Schwächen
Im Test von teltarif.de hinterließ der Noxon A571 einen positiven Eindruck. Es gibt aber auch Schwächen. So sind externe Audioquellen nur über Bluetooth und USB anschließbar. Ein physischer Line-Eingang fehlt und beim Musikstreaming ist der Nutzer auf Spotify beschränkt. Auch auf Musikdateien im Heimnetzwerk kann das Gerät nicht zugreifen.
97.1 The Point aus Las Vegas wird via Internet empfangen
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Der DAB+-Empfang ist ausgezeichnet, während die Empfangsleistung auf UKW eher durchschnittlich ist. Im Internetradio-Bereich und bei Podcasts profitiert das Gerät von der täglich gepflegten Datenbank von Airable. Die Klangqualität bei der Audio-Wiedergabe ist sehr gut, wobei diese natürlich auch vom jeweils gehörten Programm oder Stream abhängig ist.
In einer weiteren Meldung haben wir über DAB+-Radios von Kathrein mit EWF-Funktion berichtet.