Ausprobiert

Netgear Nighthawk X6 Test: Das Schaf im Wolfspelz

Der Multimedia-Router von Netgear bietet drei separate WLAN-Module. Der Nighhawk X6 ist in der gehobenen Consumer-Klasse einzuordnen, musste in unserem Test allerdings einige Kritikpunkte einstecken.
Von Marleen Frontzeck-Hornke / Pawel Wos

Der Netgear Nighthawk X6 ist ein Triband-Router, der mit sechs externen und ausklappbaren Antennen ausgestattet ist. Diese erhöhen die Reichweite des heimischen WLAN-Netzes und sollen laut Hersteller insgesamt bis zu 3,2 GBit/s per WLAN-ac ermöglichen. Dabei wird auf dem 2,4-GHz-Frequenzband mit bis zu 600 MBit/s gefunkt. Die beiden übrigen 5-GHz-Frequenzbänder bieten jeweils bis zu 1,3 GBit/s per WLAN-ac-Unterstützung. Der Router funkt dabei auf zwei getrennten WLAN-Modulen. Wir haben uns den Nighthawk X6 in einem Test näher angeschaut und zeigen unter anderem, wie die Einrichtung funktioniert. Das Gerät kostet online etwa ab 263 Euro (inklusive Versandkosten).

Der Netgear Nighthawk X6 im Router-Test Der Netgear Nighthawk X6 im Router-Test
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Im Router ist ein 1-GHz-Dual-Core-Prozessor mit drei Offload-Prozessoren eingebaut. Letztere sind dafür da, um den Hauptprozessor bei bestimmten Aufgaben zu entlasten. Der Arbeitsspeicher bietet eine Kapazität von 256 MB und der interne Speicher ist mit 128 MB angegeben. In puncto Anschlüsse besitzt der Nighthawk X6 einen USB-3.0- und einen USB-2.0-Port. Außerdem sind eine WAN- und vier Gigabit-LAN-Schnittstellen integriert. Die Anzahl der Anschlüsse ist nichts Besonderes in dieser Preisklasse und gehört mittlerweile zur Grundausstattung eines Routers über 200 Euro. Netgear bezeichnet sein Modell zwar als Multimedia-Router, doch leider fehlt dafür zumindest in unseren Augen ein zweiter USB-3.0-Port. Wer zum Beispiel den Router als DLNA-Streaming-Server verwenden möchte, der stößt in puncto Anschlussmöglichkeiten an seine Grenzen: So bleibt bei der Nutzung von Festplatten nur noch der USB-2.0-Anschluss als Ausweichmöglichkeit, was wiederum für die Backup-Funktion des Routers viel zu langsam ist. Die Anschlüsse beim Netgear Nighthawk X6 Die Anschlüsse beim Netgear Nighthawk X6
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Außerdem haben wir in unserem Test einen eSATA-Port vermisst, der ebenfalls praktisch für die Nutzung von DLNA oder der Backup-Funktion wäre. Netgear sollte an dieser Stelle mehr Mut zu Anschlüssen mit höheren Datenraten beweisen. Die genannten Anschlüsse befinden sich beim Nighthawk X6 alle auf der Rückseite, auf der noch genügend Platz für weitere Schnittstellen wäre.

Design und Verarbeitung

Generell besitzt der X6 ein außergewöhnliches, futuristisches Design für einen Router, das gefällt. So wird das schwarze Gehäuse von hinten nach vorne etwas schmaler. Die Verarbeitung des Modells ist solide, wir konnten auf den ersten Blick keine scharfen Kanten am Kunststoff-Gehäuse feststellen. Auf den zweiten Blick sind uns dann doch ein paar unschöne Dinge aufgefallen. So wirkt die Oberseite des Gehäuses insbesondere im Vergleich zum Rest des Routers schlechter verarbeitet: Das Material ist stellenweise etwas zu weich und lässt sich durchdrücken. Der Nighthawk X6 mit sechs ausgeklappten Antennen Der Nighthawk X6 mit sechs ausgeklappten Antennen
Bild: teltarif.de - Marleen Frontzeck
Außerdem: Seitlich sitzen auf der Oberschale die sechs schwenkbaren Hochleistungsantennen. Im Test empfanden wir die Antennen auch als klapprig, diese lassen sich aber nicht in alle Himmelsrichtungen drehen. Während die beiden mittleren Antennen nur steif ausklappbar sind, konnten wir die äußeren vier Antennen zumindest nach außen um bis zu 45 Grad drehen. Außerdem wäre ein Kabelschutz wünschenswert gewesen, da die Antennenkabel frei liegen, sobald eine Antenne ausgeklappt ist. Durch das Kühlungs-Gitter-System im oberen Bereich können zudem schnell Staubpartikel ins sensible Innere des Routers gelangen. Netgear hat dies beim Nighthawk X4 besser umgesetzt, indem die Kühlungsöffnungen seitlich angebracht sind. Antennen-Kabel beim Nighthawk X6 sind sichtbar Antennen-Kabel beim Nighthawk X6 sind sichtbar
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Ein nebensächliches, aber nettes Feature ist die Ein- und Aus-Taste für die LED-Leiste, die sich auf der Rückseite befindet. In der Mitte der Oberseite sind die LED-Anzeigen (Von oben nach unten: Stromversorgung, Internet, 2,4 GHz, 5 GHz 1, 5 GHz 2, USB-3.0-Port, USB-2.0-Port, Netzwerkschlüsse "1-4") sowie die Tasten für WPS und WLAN eingebaut. Über die Anordnung der Anschlüsse lässt sich streiten. So sind einige Anschlüsse beim X4 deutlich besser erreichbar.

Der Router misst 295,5 mal 226,8 mal 54,5 Millimeter und wiegt 1,1 Kilogramm. Stellt der Nutzer den Nighthawk X6 an den gewünschten Ort, dann nimmt er mehr Platz in Anspruch als übliche Router-Modelle. Besser wäre es, das Netgear-Gerät an der Wand zu montieren. Hierfür befindet sich eine entsprechende Vorrichtung unter dem Router. Dabei ist uns negativ aufgefallen, dass nur zwei solcher Haltevorrichtungen existieren: Will man den Router an diesen "aufhängen", dann muss in Kauf genommen werden, dass die komplette Beschriftung der Anzeigeleiste kopfüber ist. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Gerät selbst ein Netzwerkkabel, ein Netzteil und ein Handbuch.

Wie die Einrichtung des Nighthawk X6 in unserem Test klappte und wie uns die Benutzeroberflächen gefallen hat, erfahren Sie auf der zweiten Seite.

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