Kostenloses Internet in München: Stadt testet freies WLAN
München testet freies WLAN
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Streamen am Stachus, Twittern im Tal oder das
Erinnerungsfoto vom Marienplatz gleich auf Facebook posten - das soll
für Münchner und Touristen der bayerischen Hauptstadt künftig kostenlos möglich sein. Der
Münchner Stadtrat hat jetzt einem Antrag der Stadtratsfraktion
Grüne/Rosa Liste zugestimmt. Nun soll in einem Pilotprojekt zwei
Jahre lang getestet werden, ob das Konzept des kabellosen, freien
Internets aufgeht. Den ersten "Hotspot" gibt es auf dem Marienplatz;
Touristen-Magnete wie Karlsplatz, Odeonsplatz, Isartor und Sendlinger
Tor sollen spätestens bis zum Oktoberfest folgen.
München testet freies WLAN
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Viele deutsche Städte haben in den vergangenen Jahren Konzepte für
öffentliches WLAN entwickelt. Das Netzwerk "Public Wifi" in Berlin
und Potsdam ist Vorbild für das Projekt in München. In der
Bundeshauptstadt können Besucher mit Smartphones, Tablets und
Notebooks 30 Minuten pro Tag kostenlos surfen, danach wird das Gerät
gesperrt. Bislang steht das öffentliche Netz an mehr als 60 Stellen
zur Verfügung, etwa 40 weitere sollen in den kommenden Monaten dazu
kommen. "Kommunen aus der ganzen Republik rufen an. Wir fühlen uns
geehrt, dass unser Projekt als Vorbild angesehen wird", sagt Anneke
Plaß von der Medienanstalt Berlin Brandenburg, die das Projekt in
Berlin ins Leben gerufen hat.
München darf den Anschluss nicht verlieren
"Es wird Zeit, dass München nun nachzieht, um nicht den Anschluss zu verlieren und seinem Ruf als High-Tech-Standort gerecht zu werden", begründet der Grünen-Fraktionsvorsitzende Florian Roth den Vorstoß seiner Partei. Ein freier und öffentlicher Zugang zum Internet sei ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, gerade in einer Stadt, die auch vom Tourismus lebe. Auch andere Parteien teilen diese Einsicht. So konstatiert Stadtsprecher Stefan Hauf "breite Einigkeit" bei diesem Thema.
Wer sich in München ins WLAN einloggen will, muss lediglich die Nutzungsbedingungen akzeptieren und kann dann bis zu einer Stunde am Stück kostenlos das Internet nutzen. Anders als in Berlin soll es sogar möglich sein, sich jederzeit erneut einzuloggen. Eine Registrierung ist dazu nicht nötig.
Kostenloses WLAN kommt mit Risiken
Im Englischen Garten noch schnell die E-Mails abrufen oder im Café mit Freunden am anderen Ende der Welt chatten - die Idee "Internet für alle" klingt verlockend. Einen Knackpunkt gibt es in Deutschland dennoch: Die sogenannte Störerhaftung. Wer Internet für andere anbietet, muss auch für den Missbrauch der Mitsurfer haften, etwa bei illegalen Downloads. Dieses Thema ist immer noch nicht abschließend geklärt. Die Länder Berlin und Hamburg stellten im vergangenen Herbst deshalb auch einen Antrag im Bundesrat, um das Haftungsrisiko für Betreiber zu beschränken.
Die Stadt München wählte eine öffentlich-private Partnerschaft mit den Stadtwerken München. Das Stadtportal muenchen.de und die Kommunikationstochter M-net treten dabei als Sponsoren auf. "Die meisten unserer Nutzer gehen verantwortungsvoll mit dem Internet um", heißt es in einer Stellungnahme der Stadtwerke. Dennoch werde man verdächtige Internet-Seiten sperren.
"Unsere Erfahrungen sind durchweg positiv. Das Projekt ist ein riesiger Erfolg", resümiert Maurice Böhler, Sprecher von Kabel Deutschland, dem Betreiber des WLANs in Berlin. Allein im ersten Halbjahr habe man 250 000 Zugriffe auf das Netz verzeichnet - Missbrauchsfälle seien bisher nicht bekannt. Deshalb sollen sich Nutzer auch in Zukunft ohne Registrierung einloggen können: "Wir wollen die Hürden niedrig halten, um möglichst vielen Menschen den freien Zugang zum Internet zu ermöglichen."