Zugehört

Motorola Moto X im Test: Wenn das Handy immer lauscht

Lange hat es gedauert, bis das Moto X auch nach Deutschland gekommen ist. Motorola setzt auf Sprachsteuerung, um in der Mittelklasse für Aufsehen zu sorgen. In unserem Test zeigen wir, ob Motorola das Gesamt-Paket stimmig geschnürt hat.
Von Hans-Georg Kluge

Wir haben die Google-Spracherkennung parallel auf einem Nexus 5 getestet - die Erkennung geht auf dem Nexus meist etwas schneller. Dafür müssen Nexus-Nutzer aber die Erkennung manuell starten. Der Vorteil liegt hier beim Moto X.

Motorola Moto X

Wir empfehlen jedem Nutzer, den Zugang zum Smart­phone mit einem Sperrcode zu schützen. Auch beim Moto X haben wir nach den ersten Tests mit der Sprachsteuerung einen PIN-Code gesetzt. Die Sprachsteuerung funktionierte danach immer noch, allerdings fragte das Moto X nach der Erkennung und somit vor der Aktion nach dem PIN-Code. Dabei durften wir den Code auch diktieren - in der Öffentlichkeit ist das eher weniger empfehlenswert, außerdem ließ sich dies ausschalten. In den Systemeinstellungen konnten wir einstellen, ob die Funktionen Google-Befehle, Anrufe tätigen und Benachrichtigungen vorlesen auch bei aktivierter Displaysperre erlaubt sein sollen.

Das Moto X in Seitenlage Das Moto X in Seitenlage
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Die Frage stellt sich: Ist die Spracherkennung eine Spielerei oder im Alltag wirklich praktisch? Einige Funktionen sind durchaus nützlich, zum Beispiel die Möglichkeit, sich die aktuellen Benachrichtigungen vorlesen zu lassen. Nur: Wer würde schon in der Öffentlichkeit oder im Großraumbüro die Sprachsteuerung verwenden? Das Moto X antwortet mit einer Computer-Stimme. Hier wird jeder Anwender ein ganz eigenes Urteil fällen, ob die Funktion im Alltag seine Stärken ausspielt. Letztlich kann die Spracheingabe die klassische Eingabe über Wischen und Drücken auf dem Touchscreen ersetzen.

Active Display zeigt Uhrzeit im Standby-Modus an

Liegt das Moto X ausgeschaltet auf dem Tisch, zeigt es nach einem kurzen Stupser die Uhrzeit und Informationen zu vorhandenen Benachrichtigungen an. Das erinnert entfernt an das Yotaphone, allerdings mit deutlich weniger Einsatz-Möglichkeiten. Immerhin führt diese Funktion nicht zu großen Problemen mit der Akkulaufzeit, denn AMOLED-Displays verwenden keine Hintergrundbeleuchtung - so fressen nur die anzeigenden Pixel tatsächlich Strom.

Lieferumfang des Moto X: Wenig Bloatware, wenig Zubehör

Der Lieferumfang des Moto X ist mit einem USB-Netzteil inklusive Datenkabel und einem SIM-Karten-Werkzeug schon umfassend beschrieben - ein Headset finden wir in der schmucken Verpackung nicht. Softwareseitig setzt Motorola auf die neueste Android-Version Kitkat 4.4 - löblich. Vorinstallierte Apps gibt es nur wenige - die typischen Google-Apps wie Maps, Gmail & Co. sind mit an Bord - aber auch die Office-Lösungen Google Drive und Quickoffice.

Das Moto X im direkten Vergleich mit dem Nexus 5. Das Moto X im direkten Vergleich mit dem Nexus 5.
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Von Motorola stammt ein Assistent, der Daten vom alten Smart­phone auf das neue transportiert - dieser hatte uns schon im Test des Moto G gefallen - mittlerweile unterstützt diese App einige weitere zu übertragende Daten. Der Motorola Assist stellt das Smart­phone auf Situationen wie Meetings oder nächtliche Ruhezeiten ein.

Mit Windy Day gibt es eine kleine Grafikdemo - eine Maus will einen Hut fangen, was aber der starke Wind verhindert. Die Kameraführung des Spiels - genauer Films - reagiert darauf, wie der Nutzer das Moto X hält und bewegt - so können wir die Maus und ihre Abenteuer verfolgen. Neben der Maus gibt es als Figur auch eine Käfer-Familie, die im nächtlichen Wald unterwegs ist. Dies ist immerhin ein netter Zeitvertreib. Weitere Spiele oder Anwendungen befinden sich nicht in der Ausstattung - hier sind andere Hersteller spendabler.

Von den 16 GB internem Speicher sind auf unserem Testgerät knapp 11 GB tatsächlich verfügbar gewesen. Wer mehr Speicherplatz benötigt, kann leider keine Speicherkarte einsetzen, dafür aber mit einem USB-OTG-Kabel einen Speicherstick anschließen - das klappte in unserem Test ohne weitere Probleme.

Auf der letzten Seite erfahren Sie, ob die Kamera des Moto X zu überzeugen weiß und welches Gesamtfazit wir ziehen.

Weitere Handy-Tests bei teltarif.de