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Motorola Moto X im Test: Wenn das Handy immer lauscht

Lange hat es gedauert, bis das Moto X auch nach Deutschland gekommen ist. Motorola setzt auf Sprachsteuerung, um in der Mittelklasse für Aufsehen zu sorgen. In unserem Test zeigen wir, ob Motorola das Gesamt-Paket stimmig geschnürt hat.
Von Hans-Georg Kluge

In unserem Test gehen wir der Frage nach, ob die Sprachsteuerung - die Motorola als besonderes Feature anpreist - im Alltag echten Mehrwert bietet. Alle technischen Informationen zum Moto X erfahren Sie im Datenblatt in unserer Handydatenbank.

Verarbeitung, Gehäuse und Haptik des Moto X

Motorola Moto X

Der Headset-Anschluss am oberen Display-Rand Der Headset-Anschluss am oberen Display-Rand
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Mit dem Moto X hat Motorola ein Smart­phone geschaffen, dessen Verarbeitung äußerst gelungen ist. Es fühlt sich robust an und knarzt nicht, wenn wir auf dem Gehäuse herumdrücken. Es wiegt nach unseren Messungen mit 134 Gramm schon vergleichsweise viel - fühlt sich aber deutlich schwerer an als ein Nexus 5, obwohl das mit 130 Gramm nur unwesentlich leichter ist. Die abgerundete Rückseite liegt gut in der Hand - dazu trägt auch die geringe Breite bei.

Das Display bietet mit der Diagonale von 4,7 Zoll ordentlich Platz - zum Spielen ist es aber ein bisschen zu klein. Da Motorola keine Hardware-Navigations-Buttons verbaut, nehmen am unteren Ende des Displays die Software-Knöpfe etwas Platz weg - einige Apps blenden diese mittlerweile komplett aus, wenn sie den sogenannten Immersive Mode unterstützen.

Da der Rahmen um den Bildschirm recht schmal ausfällt, wirkt das Moto X recht kompakt - im Vergleich mit einem iPhone oder einem anderen kleinen 4-Zoll-Gerät ist es dennoch recht groß. Auf der Rückseite findet sich im unteren Bereich ein schwarzer Punkt - was zunächst als Verarbeitungsfehler aussieht, ist tatsächlich ein zweites Mikrofon für die Rauschunterdrückung.

Die Rückseite mit dem Punkt Die Rückseite mit dem Punkt
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Die Qualität des Displays gefällt, denn die HD-Auflösung des AMOLED-Displays reicht für eine scharfe Schriftdarstellung aus - an ein Full-HD-Display kommt es jedoch nicht heran. Am Rand von schwarzen Flächen auf weißem Hintergrund fällt bei genauem Hinsehen ein violettes Schimmern auf - das dürfte auf die Display-Technik zurückzuführen sein. Die Helligkeit ist zufriedenstellend, bei direkter Sonneneinstrahlung spiegelt das Glas aber erheblich.

Sprachsteuerung - damit will das Moto X punkten

Motorola nennt die integrierte Sprachsteuerung als echte Besonderheit. Diese lauscht immer - auch dann, wenn das Handy im Standby-Modus auf dem Tisch liegt. So bald der Nutzer "Ok Google Now" ausspricht, spitzt es ganz besonders die Ohren. Jetzt können wir uns Benachrichtigungen vorlesen lassen oder Fragen an Google Now stellen. Auch Apps lassen sich ganz ohne den Touchscreen starten. Und wer möchte, diktiert eine SMS oder setzt einen Anruf ab.

Die gekrümmte Rückseite des Moto X Die gekrümmte Rückseite des Moto X
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Die Spracherkennung von Motorola verwendet einen speziellen Chip, der die Sprachdaten in Textinformationen umwandelt. Das klappte auch auf Deutsch recht zuverlässig. Vor der ersten Spracheingabe mussten wir das Moto X aber trainieren - dreimal verlangte der Assistent von uns, "Ok Google Now" zu sagen. Danach klappte die Sprachsteuerung recht gut, manchmal benötigten wir zwei oder drei Versuche - aber wie das häufig so ist: Gefühlt erlebten wir diese Aussetzer immer dann, wenn es brenzlig wurde oder wir die Funktion vorführen wollten.

Das Smart­phone stellte sich recht gut auf die Stimme des Besitzers ein - dieser konnte auch aus zwei Meter Entfernung die Spracherkennung aktivieren. Auch andere Personen konnten mit ihrer Stimme das Moto X aus dem Standby holen - dies klappte in unseren Tests aber nicht so zuverlässig wie mit dem regulären Benutzer.

Auf der zweiten Seite erfahren Sie, warum die Sprachsteuerung ein zweischneidiges Schwert ist und wie umfangreich der Lieferumfang ausfällt.

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