Motorola Moto X im Test: Wenn das Handy immer lauscht
Im Alltag schafft es der Dual-Core-Prozessor, die Benutzeroberfläche flüssig darzustellen. Selbst wenn wir viele Apps gleichzeitig öffneten, hatten wir mit der Multitasking-Leistung keine Probleme - die verbauten 2 GB Arbeitsspeicher sind spürbar.
Die Spiele-Performance des Smartphones ist hoch - selbst anspruchsvollere Spiele wie Riptide GP 2 laufen ohne zu ruckeln. Unsere gemessenen Benchmark-Werte liegen aber unterhalb eines Nexus 5, das selbst wiederum der Snapdragon-800-Konkurrenz hinterher hinkt. In der Praxis hat dies aber kaum Auswirkungen. Auch auf Javascript-lastigen Webseiten können wir ohne Probleme surfen.
Die Kamera-App des Moto X
Bild: teltarif.de / Marleen Frontzeck
Die Akkuleistung des Moto X ist Smartphone-typisch: Im Standby-Betrieb reicht der fest verbaute Akku knapp drei Tage, bei Belastung nicht ganz anderthalb Tage - je nach Auslastung etwas mehr oder etwas weniger. Bei intensiver Nutzung ist die Batterie am Ende des Tages leer.
Qualitäten: Foto und Sprache überzeugen
Im Test der Sprachqualität konnte das Moto X überzeugen. Bei unseren Test-Telefonaten im Telekom-Netz verstanden sich beide Gesprächspartner akustisch gut. Wir nahmen keine Echo-Effekte oder andere Störungen wahr. Die Freisprecheinrichtung ist nützlich und qualitativ in Ordnung, leidet aber unter dem schwachbrünstigen Mono-Lautsprecher auf der Rückseite.
Motorola setzt auf eine Nano-SIM-Karte. An den SIM-Karten-Schacht kommen wir nur mit einem beigelegten Werkzeug heran - zur Not tut es aber auch eine Büroklammer. Der SIM-Karten-Schlitten selbst ist eher unhandlich und hält die Nano-SIM nicht stabil fest - das bedeutet Gefrickel, wenn wir die SIM-Karte einsetzen.
Ein Testbild unter guten Lichtbedingungen
Bild: teltarif.de
Die 10-Megapixel-Kamera macht ordentliche Fotos. In unserem Kameratest zeigt sich: Unter schwachem, indirektem Licht ohne Blitz kommen zwar Farben noch gut zur Geltung, aber unser Testfoto lässt ein starkes Farbrauschen und auch Kompressionsartefakte erkennen. Bei hellem Kunstlicht mit Blitz ist die Farbwiedergabe gut und kräftig. Die Ränder der aufgeklebten Farbflächen zeigen zum weißen Hintergrund hin keine Artefakte - außerhalb des fokussierten Bereichs und auf einer grauen Farbfläche sehen wir einen leichten grünlich-bläulichen Farbstich. Details gibt die Kamera recht gut wieder ohne dabei Begeisterungsstürme zu wecken. Eine optische Bildstabilisierung fehlt. Mit ein bisschen Training startet die Kamera-App, wenn der Nutzer das Moto X zweimal schüttelt. Uns gelang es nicht, die Kamera mit dieser Schüttel-Geste zuverlässig zu öffnen.
Unsere beiden Testfotos haben wir in Original-Größe und unbearbeitet für Sie zum Download online gestellt:
- Testfoto mit guten Kunstlichtverhältnissen und mit Blitz
- Testfoto bei schwachem, indirekten Licht und ohne Blitz
Moto X noch zeitgemäß?
Ohne Zweifel: Motorola hat sich richtig Zeit gelassen, das Moto X in Deutschland auf den Markt zu bringen - in den USA gibt es das Smartphone schon seit August 2013 zu kaufen. In Deutschland ordnet es sich mit einem Preis ab rund 350 Euro in der oberen Mittelklasse ein - muss sich dort aber beispielsweise mit einem LG G2 messen. Wer auf kompromisslose Leistung angewiesen ist, wird bei der Snapdragon-800-Konkurrenz wohl eher fündig. Wer hingegen auf ein performantes Smartphone mit Sprachsteuerung wert legt, kann sich das Moto X trotz seines Alters einmal näher ansehen.
Fazit: Moto X - Sprachsteuerung und wenig Bloatware sind die Highlights
Einige Video-Eindrücke des Moto X