Mirasol

Qualcomms Mirasol-Display im Kyobo eReader erstmals im Einsatz

Farbiges E-Book-Reader-Tablet könnte Anfang einer neuen Geräte-Generation sein
Von Rita Deutschbein

Mirasol-Display von Qualcomm: Kyobo eReader welweit erstes Endgerät E-Book-Reader-Tablet von Kyobo
Bild: Mirasoldisplays
E-Book-Reader haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber Tablets: Dank der E-Ink-Technologie kommen Lesefreunde mehrere Wochen mit nur einer Akkuladung aus. Zudem ist dieser Display-Typ äußerst augenschonend und für lange Lesestunden geeignet. Allerdings stellen sowohl die Displays des Unternehmens E-Ink als auch die der Konkurrenz SiPix zumeist lediglich Grautöne dar. Nun gesellt sich in die Reihe der Hersteller ein neuer Kandidat, der jedoch keineswegs unbekannt ist.

Mirasol-Display von Qualcomm: Kyobo eReader welweit erstes Endgerät E-Book-Reader-Tablet von Kyobo
Bild: Mirasoldisplays
Bereits zu Beginn des vergangenen Jahres stellte der Chip-Hersteller Qualcomm sein sogenanntes Mirasol-Display vor. Im Gegensatz zu den klassischen E-Ink-Displays ist dieses sowohl farbig als auch schnell genug, um Videos darstellen zu können. Es ließe sich somit nicht nur in E-Book-Readern verbauen, sondern könnte auch als neue Display-Generation für Tablets dienen. Nachdem es nach ersten Präsentationen ruhig um die Mirasol-Displays geworden ist, ist nun der erste E-Book-Reader mit einem solchen Display aufgetaucht.

Kyobo eReader kommt dank Mirasol-Display Wochen ohne Strom aus

Kyobo Books, einer der größten Buchhändler in Süd Korea, hat mit dem Kyobo eReader das weltweit erste Endgerät vorgestellt, dessen Bildschirm auf der Mirasol-Technologie basiert. Das Lesegerät reiht sich rein technisch in die Liga des Kindle Fire von Amazon sowie des Nook-Tablet des gleichnamigen Anbieters ein und läuft wie diese mit einer angepassten Version von Googles Betriebssystem Android 2.3. Der Touchscreen des Kyobo eReaders hat eine Größe von 5,7 Zoll und löst 1024 mal 768 Pixel auf. Wie auch das Mirasol-Display kommt der im Inneren werkelnde 1-GHz-Snapdragon-Prozessor aus dem Hause Qualcomm.

Während die Tablets von Amazon und Nook mit ihren LCD-Bildschirmen lediglich eine Akkulaufzeit von wenigen Stunden versprechen, soll der Kyobo eReader dank der neuartigen Technologie mehrere Wochen ohne Strom auskommen und somit zu den reinen E-Book-Readern aufschließen. Der geringe Energieverbrauch resultiert aus dem Einsatz einer das Umgebungslicht reflektierenden Membranschicht. Lediglich im Dunkeln muss das Display hintergrundbeleuchtet werden, soll jedoch auch dann weitaus weniger Strom als herkömmliche LC-Displays benötigen.

Mirasol-Display künftig in weiteren Geräten

Mirasol-Display von Qualcomm: Kyobo eReader welweit erstes Endgerät Energiesparend und farbig: Mirasol-Display des Kyobo eReader
Bild: Mirasoldisplays
Laut Aussagen von Qualcomm eignet sich das aktuelle Stadium der Mirasol-Displays derzeit vor allem für den Einsatz in E-Book-Readern. Durch die Fähigkeit, Farben und Bewegungen wiederzugeben, könnte eine vollkommen neue Klasse an Lesegeräten entstehen, mit denen auch die Wiedergabe interaktiver Bücher möglich wäre. Auch die Tablet-Hersteller haben die neue Technik im Auge und schließen einen künftigen Einsatz in entsprechenden Endgeräten nicht aus.

Der Kyobo eReader ist speziell für die Buchhandels-Kette Kyobo Books ausgelegt und wird darum nicht bei uns auf den Markt kommen. Dennoch ist das umgerechnet etwa 235 Euro teure Lesegerät lediglich das erste Modell, das mit dem neuen Mirasol-Display ausgestattet sein wird. Bereits auf der CES 2012 in Las Vegas erwarten Beobachter darum weitere Informationen sowie die Vorstellung neuer Geräte mit der Mirasol-Technologie.

Eine Auswahl von hierzulande erhältlichen E-Book-Readern erhalten Sie auf unserer aktuellen E-Book-Reader-Übersicht.