Qualcomm will mit Mirasol-Display den Markt aufmischen

Langsam aber sicher wird es Ernst mit den neuartigen Mirasol-Displays von Chip-Hersteller Qualcomm. Zur CES 2011 in Las Vegas Anfang Januar werden die ersten Geräte mit der neuen und wegweisenden Technologie erwartet. Laut der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) sind sich die Wirtschaftsexperten einig, dass Mirasol ein ganz großer Wurf werden kann.

Hersteller zeigen Interesse

Jenny Colegrove, Analystin bei Displaysearch, sagt: "Mirasol wird den Markt für E-Book-Reader auf den Kopf stellen." Zu frappierend sind die Vorteile, die Mirasol im Vergleich zu Standard-LCD-Bildschirmen auf der einen und E-Ink-Displays auf der anderen Seite. Die Mirasol-Displays sind, das zeigte sich auch bereits bei Präsentationen der Technologie, auch in heller Umgebung oder im Sonnenlicht hervorragend abzulesen. Im Gegensatz zu den klassischen E-Ink-Displays sind sie darüber hinaus auch farbig und schnell genug, um Videos darstellen zu können. Zwar soll die neue Generation des elektronischen Papiers, die im kommenden Jahr auf den Markt kommen soll, auch in der Lage sein, Farben darzustellen. An einer Bildrate, die schnell genug für Videos ist, arbeitet man bei E-Ink derzeit nicht, wie Marketingchef Sriram Peruvemba zu Protokoll gibt: "Zurzeit konzentriert sich E-Ink nicht darauf, die Bildschirme videofähig zu machen." Vielleicht auch deshalb fiel der Aktienkurs von E-Ink nach der Präsentation von Mirasol auf der CES 2010 um rund sieben Prozent. Die Hersteller von E-Book-Readern und Tablets interessieren sich in jedem Falle durchaus für Qualcomm und Mirasol. Sony-Manager Stefan Holländer sagt etwa: "Wir beobachten aufmerksam alle Display-Technologien, die derzeit entwickelt werden." Dazu dürfte dann auch das Hybrid-Display von PixelQi liegen, auch wenn das kleine Unternehmen sicher keine so große Reichweite erlangen wird wie Qualcomm. Wie die Funktionsweise der verschiedenen Display-Typen aussehen, zeigt die Financial Times Deutschland mit einer anschaulichen Grafik. Über Polarisationsfilter und Flüssigkeitskristalle wird beim gängigen LCD geregelt, ob Licht durchgelassen wird oder nicht. Bei Mirasol ist zwischen Dünnfilm und Spiegelschicht eine Lücke, die durch Anlegen von Spannung an der Membran geschlossen werden kann, um das Licht zu schlucken.