Preiserhöhung

Windows 10: Künftig teurer und mit neuer Strategie

Das Betriebssystem Windows 10 wird stetig weiterentwickelt, was Microsoft nun zu einer Korrektur seiner bisherigen Strategie veranlasst. Einher geht damit auch eine Anpassung der Preisstruktur für Windows-Lizenzen der OEM-Partner.
Von Stefan Kirchner

Der Markt für Computer hat sich in den vergangenen Jahren zum Teil stark gewandelt. Waren bis vor wenige Jahren Workstations noch sehr beliebt, haben Notebooks und 2in1-Geräte gefühlt die Überhand genommen. Diesem Umstand und auch den veränderten Anforderungen der Kunden will Microsoft mit einer neuen Strategie Rechnung tragen.

Den Grundstein für die neue Strategie legt dabei eine Neuaufteilung der Kundschaft in verschiedene Segmente, die mit entsprechenden Geräten bedient werden sollen. Aber auch eine Erhöhung der Lizenzkosten, die OEM-Partner für das Vorinstallieren von Windows 10 entrichten müssen, sollen sich entsprechend an die verbaute Hardware gebunden verändern.

Neue Aufteilung des Marktes

Windows 10 Microsoft ändert seine Windows-10-Strategie erheblich
Logo/Screenshot: Microsoft, Foto/Montage: teltarif.de
Entdeckt hat die Pläne der bekannte Microsoft-Insider Paul Thurrott in Dokumenten, welche die Strategie des Software-Konzerns für dieses Jahr enthalten sollen. Vor allem die Apple-Konkurrenz und Googles Chromebooks stehen dabei im Visier der Neuausrichtung.

Aus den besagten Dokumenten von Paul Thurrott (via WinFuture) geht vereinfacht gesagt hervor, dass eine Vereinfachung der grundlegenden Geräte­klassen angestrebt wird. Mit deren Hilfe sollen bestimmte Kundengruppen gezielter angesprochen werden, ohne dabei einen engen finanziellen Rahmen vorzugeben.

Modern Premium: Unter dieser Bezeichnung fasst Microsoft Ultrabooks, Notebooks, 2in1-Geräte und Desktop-PCs zusammen, die im höher­preisigen Markt angesiedelt sind. Sie sollen als direkte Konkurrenz zu Apples MacBook-Pro- und Mac-Pro-Reihe verstanden werden, bei denen es auf Leistung für den professionellen Anspruch ankommt, beispiels­weise in der Medien-Wirtschaft, technischen Kosntruktion oder Entwicklung. Es wird schon spekuliert, dass das aktuelle Surface Book 2 eine Art Vorreiter-Rolle für solche Geräte einnehmen könnte.

Modern Mainstream: Bei diesen Geräten soll vor allem das handlichere MacBook in dessen 12-Zoll-Variante angegriffen werden, sowie die besseren Chromebook-Modelle. Selbst das iPad Pro bezieht Microsoft den Informationen nach mit ein als direkten Gegenspieler. Allerdings soll der Preisbereich der möglichen Geräte recht umfangreichs ein, wovon die Microsoft-Geräte Surface Pro und das Surface Laptop die mittlere Angebots­palette bilden könnte.

Modern Entry: Geräte dieser Klasse sollen vor allem durch günstige Preise Käufer finden, um den Markt der Chromebooks anzugreifen. Letztere sollen dabei nicht zuletzt durch sogenannte Cloudbooks bedrängt werden, was Microsofts Antwort von preiswerten und Cloud-zentrierten Notebooks sein soll.

Gaming and Mixed Reality: Was genau sich darunter vorzustellen ist, dürfte auf der Hand liegen. VR- und AR-Headsets vom Stil einer Microsoft HoloLens oder HTC Vive werden künfigt in diesem Bereich geführt. Etwas merkwürdig mutet an, dass Microsoft explizit Apple als Konkurrenten nennt, obwohl der Konzern abgesehen auf ARKit vergleichs­weise zurück­haltend in diesen Bereichen agiert. Außerdem ist Gaming nach wie vor mit Abstand eine Windows-Domäne, auch wenn sich das Angebot an Mac-kompatiblen Spielen - auch bei Top-Titeln - deutlich verbessert hat.

Always Connected PCs: Ende 2017 stellte Microsoft mit Windows 10 on ARM ein für ARM-Prozessoren angepasstes Betriebs­system vor, welches zudem x86-Programme bis zu einem gewissen Grad emulieren kann. Das Ziel solcher Geräte ist eine möglichst lange Ausdauer und eine ständige Verbindung zum Internet - vorzugsweise per integriertem LTE-Modem. Die ersten Vertreter der Always-Connected-PCs kommen von Asus und HP.

Cortana-based Devices: Lediglich ein Cortana-fähiger Lautsprecher von harman/kardon ist bisher bekannt, wird es daher auch sehr schwer haben gegen Amazons Alexa, den Google Assistant in den Home-Lautsprechern oder auch Apples HomePod mit Siri-Integration. In diesem Bereich wird es Microsoft extrem schwer haben, nennenswert Fuß fassen zu können.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, welche Änderungen für OEM-Partner bei den Lizenzkosten geplant sind.

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