Auch Microsoft arbeitet an einer Smartwatch fürs Handgelenk
Die erste von Microsoft 2004 vorgestellte Computer-Uhr war wenig erfolgreich gewesen.
Bild: dpa
Microsoft arbeitet angeblich an einer eigenen
Computeruhr, ähnlich wie Konkurrent Apple. Von den Plänen berichtete
heute die amerikanische Wirtschaftszeitung Wall Street Journal
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Namentlich nicht genannte Führungskräfte bei asiatischen
Zulieferfirmen sagten dem Blatt, dass Microsoft Bauteile für eine
solche Uhr bestellt habe. Bei einem bestellten Bauteil handele es sich um 1,5-Zoll-Displays. Es sei jedoch offen, ob Microsoft die
Arbeit an der Smartwatch fortsetzen werde. Das Unternehmen selbst
habe sich dazu nicht äußern wollen.
Die momentane Euphorie bei Smartwatches rührt nach Analystenmeinungen daher, dass führende Marktbeobachter durchaus einen Erfolg für die Armbanduhren-Computer sehen. Bis 2016 könnte der Markt - optimistischen Schätzungen zufolge - auf einen Umsatz von 10 Milliarden US-Dollar wachsen. Möglich werden soll der Boom bei Smartwatches nicht nur dank immer kleiner werdender Bauteile und Sensoren, sondern auch durch verbesserte Möglichkeiten der Spracheingabe und neuartige Funktionen wie Körperwärme-Sensoren. Im Sport- und Fitnessbereich gibt es bereits unzählige Produkte, doch nun sollen vermehrt Smartphone-Funktionen auf den Armbanduhren Einzug halten. Außer dem Empfang und Versand von Textmitteilungen sollen auch Apps auf den Uhren laufen sowie eine Kamera verbaut sein.
Eine Vorform seit vielen Jahren sind reine "Signal-Uhren", die per Bluetooth mit dem Smartphone synchronisiert sind und über Anrufe, Mitteilungen und Statusupdates in sozialen Netzwerken informieren. Auch Funkrufbetreiber wie Scall hatten zeitweise Messaging-Uhren im Angebot.
Wearable Computing kommt in Mode
Die erste von Microsoft 2004 vorgestellte Computer-Uhr war wenig erfolgreich gewesen.
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Auch die Microsoft-Rivalen Google und Apple arbeiten an eigenen
tragbaren Computer-Uhren. Google testet darüber hinaus seine Datenbrille Google
Glass, mit der Träger Fotos und Videos aufnehmen und sich
Informationen aus dem Internet einblenden lassen können. Die Inhalte
werden auf einen Bildschirm vor dem Auge projiziert. Apple
hat für die Entwicklung seiner Smartwatch wahrscheinlich ein eigenes Team rekrutiert und offenbar einen Patentantrag gestellt.
Microsoft hatte bereits im Jahr 2004 auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas Armbanduhren mit sogenannter "Smart Personal Objects Technology" (SPOT) vorgestellt, die Daten über UKW-Radiowellen empfangen konnten. Die SPOT-Uhren, die von den Herstellern Swatch, Fossil und Suunto verkauft wurden, konnten sich jedoch nicht auf dem Markt durchsetzen. 2008 wurde der Vertrieb der SPOT-Uhren eingestellt.