Datenverkehr

EU will neue WLAN-Frequenzen schaffen

Einführung wäre jedoch nicht innerhalb weniger Monate machbar
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dpa

WLAN gewinnt immer mehr an Bedeutung - auch im öffentlichen Raum WLAN gewinnt immer mehr an Bedeutung - auch im öffentlichen Raum
Foto: dpa
Angesichts steigender Nachfrage nach mobilem Internet fordert EU-Digitalkommissarin Neelie Kroes mehr Funkfrequenzen für WLAN. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Europäische Kommission mit zusätzlichen Frequenzen und weniger Regulierung an einer Ausweitung der Wi-Fi-Nutzung mitwirkt", teilte Kroes in Brüssel mit.

Die Nutzung lokal begrenzter WLAN-Netze etwa im Café nimmt laut einer Studie der EU-Kommission zu. 71 Prozent des gesamten drahtlosen Datenverkehrs lief demnach im vergangenen Jahr über solche Verbindungen. Bis 2016 könnte der Anteil auf 78 Prozent ansteigen.

Durch die Freigabe zusätzlicher Funkfrequenzen für die WLAN-Nutzung sollen zum Beispiel Handynutzer häufiger vom teuren Mobilfunknetz auf günstigere lokale Drahtlosnetze umsteigen können, erklärte die EU-Kommission. Derzeit entscheiden vor allem die EU-Staaten selbst über die Vergabe der Funkfrequenzen für verschiedene Nutzungsarten.

Einführung neuer Frequenzen würde lange dauern

WLAN gewinnt immer mehr an Bedeutung - auch im öffentlichen Raum WLAN gewinnt immer mehr an Bedeutung - auch im öffentlichen Raum
Foto: dpa
Hierzulande sind aktuell zwei Frequenzbereiche für WLAN nutzbar. Dabei handelt es sich um Frequenzen um 2,4 und 5 GHz. Letzterer wurde zwar schon Ende 2002 eingeführt, wird aber bis heute nicht von allen Endgeräten und Routern unterstützt. Sobald nur ein Gerät im Haushalt das Frequenzband nicht unterstützt, muss der Nutzer das 2,4-GHz-Band nutzen - es sei denn, sein Router unterstützt einen Dual-Betrieb beider Frequenzen. Das Problem: Das 2,4-GHz-Band ist gerade in Städten derart überlaufen, dass sich die Netze gegenseitig stören, während im 5-GHz-Band oft gähnende Leere herrscht.

Bei der Einführung neuer Frequenzbereiche würde dieses Problem von vorne beginnen. Bestehende Geräte könnten diese Frequenzen nicht verarbeiten. Entsprechend langfristig wäre die Einführung neuer Frequenzbereiche - sofern sie in den vollgepackten europäischen Bändern überhaupt aufzufinden sind.

Am 10. September will die Brüsseler Behörde Vorschläge für eine Reform der europäischen Internetpolitik machen. Dazu gehören auch Pläne zur Abschaffung der Roaming-Gebühren beim Telefonieren im Ausland.

Mehr zum Thema WLAN