Telekom geht nicht zum MWC nach Barcelona
Aktuelle Innenaufnahme der Messe in Barcelona während der Vorbereitung zum Mobile World Congress (MWC) 2021. Nun hat auch die Deutsche Telekom als Aussteller abgesagt.
Foto: dpa / Picture Alliance
Eigentlich sinken die Infektionszahlen für das SARS-COV19-Virus langsam, aber noch nicht überall auf der Welt. Beispielsweise nicht in Indien, wo derzeit eine neue Variante die Betroffenen buchstäblich in Atem hält.
MWC 2021 unter keinem guten Stern
Aktuelle Innenaufnahme der Messe in Barcelona während der Vorbereitung zum Mobile World Congress (MWC) 2021. Nun hat auch die Deutsche Telekom als Aussteller abgesagt.
Foto: dpa / Picture Alliance
Wenn sich die Welt zu einem wichtigen Event wie dem Mobile World Congress trifft, der Ende Juni stattfinden soll, wären auch Unternehmen aus Indien (dort gibt es wichtige Software-Unternehmen, die ausgelagerte Systeme betreiben oder wichtige Software programmieren, aber von den Lohnkosten weit unter europäischen Tarifen liegen) oder aus China (wo die Pandemie nach allem, was bekannt ist, Ende 2019 ihren Anfang nahm) und aus vielen anderen Ecken der Welt vertreten.
Da steigt trotz aller Vorsicht das Risiko, sich irgendetwas einzufangen; schon in Zeiten vor Corona war das der Fall.
MWC 2020 komplett abgesagt
2020 wurde der Kongress daher abgesagt. 2021 soll er stattfinden, doch nicht alle Unternehmen sind davon begeistert. Einige potenziellen Aussteller haben daher schon recht früh klargemacht, dass sie aus Sicherheitsgründen nicht vor Ort sein werden.
Telekom plant rein virtuelle Veranstaltungen
Nun hat auch die Deutsche Telekom sich als Aussteller vor Ort in Barcelona abgemeldet. "Aufgrund der andauernden Pandemie und der langsam wachsenden Zahl der vollständig geimpften Menschen in Deutschland stellen große Menschenansammlungen weiterhin ein Risiko dar", begründete der Konzern die Entscheidung heute. Man halte es nicht für vertretbar, dieses Risiko für eine große Anzahl der eigenen Mitarbeiter einzugehen. Deswegen werde die Telekom eine vollständig digitale Veranstaltung zum Mobile World Congress organisieren.
Absagen von bekannten Namen
In den vergangenen Wochen hatten bereits unter anderem der Smartphone-Marktführer Samsung, der Chipkonzern Qualcomm, die Netzwerk-Ausrüster Ericsson, Nokia und Cisco sowie der Android-Entwickler Google angekündigt, dass sie angesichts der Corona-Risiken nicht vor Ort sein werden. Die Absage der Telekom hat noch einmal ein eigenes Gewicht: Sie ist ein wichtiges Mitglied der Mobilfunk-Vereinigung GSMA, die den weltgrößten Branchentreff veranstaltet.
GSMA plant weiter 30-40.000 Teilnehmer
Die GSMA will nach jüngsten Angaben weiterhin 30.000 bis 40.000 Teilnehmer vom 28. Juni bis 1. Juli in Barcelona versammeln. Zuletzt hatte es aber bereits geheißen, dass ein Großteil von ihnen aus Spanien kommen könnte. Im vergangenen Februar war der MWC unter den ersten Events, die wegen der Corona-Gefahr abgesagt wurden. Üblicherweise kommen mehr als 100.000 Brancheninsider und Journalisten zur Messe.
Aufwendiges Sicherheitskonzept
Zu dem Sicherheitskonzept der GSMA für die Messe in Barcelona gehören Schnelltest-Stationen, zusätzliche Ein- und Ausgänge in den Messehallen, verbesserte Lüftungsanlagen und eine Maskenpflicht. Die Teilnehmer sollen auch eine App herunterladen, die zur Kontaktnachverfolgung verwendet werden kann.