Luca App vor dem Aus? Erstes Bundesland erwägt Ausstieg
Luca App unter Beschuss
Foto: Nexenio, Grafik/Montage: teltarif.de
Die Luca App wird seit dem Frühjahr in weiten Teilen Deutschlands für den Check-In in der Gastronomie und bei Veranstaltungen genutzt. Dabei war die Anwendung von Anfang an umstritten. Vor allem Datenschützer kritisierten entsprechende Mängel. Allerdings gibt es auch Zweifel an der Effektivität der Luca App. Das Bundesland Brandenburg denkt einem Golem-Bericht zufolge daran, den Vertrag über die Nutzung des Smartphone-Programms zu kündigen.
"Sofern sich die Luca-App nicht spätestens zum Jahresende 2021 im Praxiseinsatz bewährt hat, ist eine Beendigung des bestehenden Vertrages zu erwägen", zitiert Golem das brandenburgische Gesundheitsministerium aus einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage. So habe Anfang September nur eines von 18 Gesundheitsämter in Brandenburg die Luca App effektiv zur Kontaktnachverfolgung genutzt.
Das Ministerium kritisiere nach wie vor auch die Datenschutz-Bedenken gegenüber der Luca App. Schon im September kündigte die Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) an, den Vertrag mit den Luca-App-Betreibern fristgerecht zum 31. März 2022 zu kündigen, sofern "bis zum Jahreswechsel kein deutlicher Mehrwert durch die Nutzung der Luca App" festzustellen sei.
Luca App hat sich zur "Norm" entwickelt
Luca App unter Beschuss
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Trotz aller Kritik hat sich die Luca App als eine Art "Norm" für den Check-In zum Zweck der Kontaktnachverfolgung herauskristallisiert. Mittlerweile ist zwar auch die offizielle Corona Warn App des Robert Koch Instituts in der Lage, für die Luca App bestimmte QR-Codes zum Einchecken auszuwerten. Das ist allerdings vielerorts reine Theorie, wie sich in unserem Testbericht zu Luca-Codes mit der Corona Warn App gezeigt hat.
Die im Test gemachte negative Erfahrung war kein Einzelfall, wie sich bei weiteren Tests in den vergangenen Tagen gezeigt hat. An mehreren weiteren Orten in Berlin und Hessen ließen sich die QR-Codes für die Luca App ebenfalls nicht mit der Corona Warn App nutzen. Die QR-Codes selbst waren aber nach wie vor gültig. Mit der Luca App ließen sich diese nutzen.
Corona Warn App: Das ist neu in Version 2.14
Die Corona Warn App steht mittlerweile in der Version 2.14 zur Verfügung. Diese erweitert die Papierkorb-Funktion der Applikation. Ließen sich mit der Version 2.13 bereits versehentlich gelöschte Impfzertifikate wiederherstellen, so steht dieses Feature jetzt auch für PCR- und Antigen-Schnelltests zur Verfügung. 30 Tage nach dem Verschieben in den Papierkorb werden die Dokumente endgültig gelöscht, sofern sie nicht wiederhergestellt werden.
In einer weiteren Meldung lesen Sie, wie die Corona Warn App jetzt vor falschen Impfnachweisen warnt.