OLG Rostock: Auftrag für Luca-App war rechtswidrig
Luca App
Screenshot: teltarif.de, Quelle: luca-app.de
Die Luca App kommt seit dem Frühjahr in der Gastronomie und bei Veranstaltungen für den Check-In zum Einsatz. Kunden bzw. Besucher haben so beispielsweise die Möglichkeit, ihre Kontaktdaten zu hinterlassen. Schon in der Vergangenheit wurde die Anwendung unter anderem von Datenschützern kritisiert. Nun gibt es einem heise-Bericht zufolge erneut Ärger um die Luca App - wenn auch zunächst nur in Mecklenburg-Vorpommern.
Das Oberlandesgericht Rostock hat am Donnerstag entschieden, dass die Direktvergabe des Auftrags durch das Land Mecklenburg-Vorpommern rechtswidrig war. Geklagt hatte eine andere Softwarefirma, die die Überprüfung des Vergabeverfahrens beantragt hat. Das Gericht folgte dabei der Auffassung, dass hier ein Wettbewerbsvorstoß vorliegt. Trotz der Dringlichkeit aufgrund der Corona-Pandemie hätte Mecklenburg-Vorpommern mehrere Angebote einholen müssen.
Wie es weiter heißt, handelt es sich beim nicht berücksichtigten Konkurrenzprodukt um die VIDA-App [Link entfernt] . Diese erfülle ebenso wie von der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern aufgestellten Mindestanforderungen. Per E-Mail seien Angebote eingereicht, aber nicht in die Auswahl mit einbezogen worden. Am 8. März hatte Mecklenburg-Vorpommern 440.000 Euro für die Anwendung bereitgestellt. Schon damals wurde bekannt, dass es zur Vergabe kein Ausschreibungsverfahren gab.
Luca App aktualisiert
Luca App
Screenshot: teltarif.de, Quelle: luca-app.de
Inzwischen ist die Luca App nicht nur in weiten Teilen Deutschlands etabliert, sondern auch mehrfach aktualisiert und mit neuen Features ausgestattet worden. In der Version 2.1.0, die in dieser Woche für Android und iOS veröffentlicht wurde, ist nun beispielsweise der Import von Zertifikaten für die dritte Corona-Impfung möglich. Zudem wurden "Erklär-Screens" eingeführt, die bei jedem Update anzeigen, welche neue Funktionen die Anwendung bekommen hat.
Im September hatten die Programmierer bereits ein umfassendes Update veröffentlicht, das auch Design-Änderungen mit sich gebracht hat. Auch neue Benachrichtigungen mit verschiedenen Warnstufen wurden eingeführt. In den vergangenen Wochen hatte die LucaApp an Bedeutung verloren, da vielerorts die Kontaktdaten-Erfassung nicht mehr erforderlich war - ein Umstand, der sich nun wieder ändern könnte.
In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, warum die Luca App dennoch nicht mehr zwingend erforderlich ist. Die Corona Warn App hat mit dem jüngsten Update die Möglichkeit bekommen, eigentlich für die Luca App bestimmte QR-Codes einzuscannen.